Die Bundesliga-Frauen des Sport-Club haben am siebten Spieltag beim 1. FC Nürnberg mit 2:3 (0:2) verloren. Ein Eigentor von Oliwia Wos (52.) und Leela Egli (90.+3) sorgten für die Freiburger Treffer.
Nach dem erfolgreichen Jubiläumsspiel gegen Eintracht Frankfurt trat der Sport-Club beim 1. FC Nürnberg beim dritten der drei Aufsteiger in diesem Jahr an. Gegen den Hamburger SV (6:2) und beim 1. FC Union Berlin (3:0) hatte das Team von Trainer Edmond Kapllani dabei überzeugen und drei Punkte verbuchen können. Dies gelang im traditionsreichen Nürnberger Max-Morlock-Stadion gegen die zuvor schon dreimal ungeschlagenen Fränkinnen nicht.
„Wir wussten genau was auf uns zukommt, aber es ist weiterhin auch ein Lernprozess für die Mannschaft. Jedes Spiel ist harte Arbeit, die guten wie die weniger guten, und heute hatten wir in der ersten Halbzeit oft keinen Zugriff auf den Gegner“, sagte Kapllani. „Wir waren im Spielaufbau zu langsam und haben auch bei den Gegentoren nicht gut ausgesehen. In der zweiten Halbzeit war die Energie da, aber es war zu spät. Die Nürnbergerinnen haben alles reingeworfen, dafür muss man ihnen auch ein Kompliment machen.“
Wieder mit Vobian in der Startformation
Im Vergleich zum 3:2-Sieg gegen Eintracht Frankfurt gab es eine Änderung in der Anfangsformation. Die Doppeltorschützin vom vergangenen Sonntag, Selina Vobian, begann anstelle von Tessa Blumenberg. Bereits bei den bisher einzigen beiden Bundesligaduellen mit dem 1. FC Nürnberg in der vorletzten Saison war dem Sport-Club kein Sieg.
Beim dritten Aufeinandertreffen begannen die Gastgeberinnen wach und attackierten früh den Freiburger Spielaufbau. Defensiv verteidigte Nürnberg diszipliniert, kompakt und mit einer Fünferkette. Die SC-Frauen hatten dennoch von Beginn an mehr Ballbesitz und auch die Spielkontrolle. Erste Distanzschüsse von Sophie Nachtigall und Meret Felde vermochten FCN-Torhüterin Larissa Rusek aber noch nicht vor Probleme zu stellen.
SC-Keeperin Laura Benkarth musste sich dagegen nach einer knappen Viertelstunde bereits geschlagen geben. Einen Nürnberger Konter und ein Zuspiel von Nastassja Lein verwertete Käpitänin Luisa Guttenberger (14.) zum Führungstreffer. Der Sport-Club suchte auch anschließend weiter mit geduldigen Kombinationen nach Lücken in den tief positionierten gegnerischen Verteidigungslinien. Zunächst vergeblich.
Zwei Gegentreffer in der ersten Halbzeit
Bei einem Kopfball von Maj Schneider (28.) war wieder Rusek zur Stelle. Für die Gastgeberinnen traf kurz darauf Selma Licina aus spitzem Winkel das Außennetz, während Meret Felde (31.) das Nürnberger Tor mit einem Distanzschuss knapp verfehlte. Wiederum nur zwei Minuten später hatte sich erneut Lein in den Freiburger Strafraum durchgespielt, aber Benkarth wehrte ihren Schuss aus kurzer Distanz ab.
Stark reagierte anschließend auch wieder Rusek, die nach einer Flanke von Nia Szenk und einer Direktabnahme von Luca Birkholz (37.) das Ausgleichstor verhinderte. Der Sport-Club verzeichnete inzwischen eine Ballbesitzquote von knapp 70 Prozent. Die Nürnbergerinnen blieben dagegen extrem effizient und bauten ihren Vorsprung noch vor der Pause aus. Allerdings durch ein Tor, wie man es nicht alle Tage sieht: Nach einem kurzen Zuspiel traf Aneta Polaskova (40.) aus der Drehung von der Strafraumgrenze in den rechten Torwinkel.
Edmond Kapllani reagierte auf den Zwei-Tore-Rückstand zur Pause mit einem dreifachen Wechsel. Leela Egli, Aurélie Csillag und Alena Bienz kamen für Kolb, Nachtigall und Schneider ins Spiel. Zunächst war es unmittelbar nach dem Wiederanpfiff jedoch Benkarth, die bei einem Kopfball von Laura Miller einen weiteren Gegentreffer verhindern musste. Für den Sport-Club scheiterte anschließend Egli mit einem Schrägschuss an Rusek.
Zwei Eigentore nach dem Wiederanpfiff
Schließlich durften auch die spielerisch weiterhin dominierenden SC-Frauen jubeln. Eine Flanke von Birkholz von der rechten Seite fälschte Verteidigerin Oliwia Wos unhaltbar für Rusek zum Anschlusstreffer ab (52.). Ein Missgeschick, das nur vier Minuten später auf der Gegenseite auch Meret Felde unterlief. Erneut hatte sich Lein im SC-Strafraum durchgesetzt, ihre Hereingabe lenke Felde beim Abwehrversuch ins eigene Tor und die Nürnbergerinnen hatten den vorherigen Abstand schnell wieder hergestellt (56.).
Beim der ersten guten Gelegenheit, wieder zu verkürzen, scheiterte Vobian (64.) an Rusek. Am Ballbesitzverhältnis hatte sich nach wie vor nichts verändert, allerdings verzeichneten die Nürnbergerinnen die bessere Zweikampfquote. Auch dies erschwerte es den SC-Frauen, ihre Dominanz in weitere klare Torchancen umzusetzen. Ein Kopfball von Csillag (81.) ging über das Tor. Grundsätzlich verteidigten die Gastgeberinnen aber konzentriert weiter.
Egli verkürzt in der Nachspielzeit
Mit Tessa Blumenberg beorderte der SC-Trainer in der Schlussphase auch seine letzte Offensivspielerin von der Bank auf das Feld, wo dem Sport-Club in der Nachspielzeit noch einmal der Anschluss gelang. Nach einem abgefälschten Schuss von Birkholz reagierte Egli (90.+3) am schnellsten und erzielte ihr zweites Saisontor. Dennoch blieb es auch nach weiteren vier Nachspielminuten bei der knappen zweiten Saisonniederlage.
„Es ist auch Kopfsache, dass du von Anfang an bereit bist. Das haben die Nürnbergerinnen heute besser gemacht und deshalb auch verdient gewonnen“, sagte Julia Stierli nach der Partie. Die Schweizer Verteidigerin ist eine von mehreren Nationalspielerinnen, die in der kommenden Woche auf Länderspielreisen gehen.
Nach der dadurch bedingten Bundesligapause erwartet der SC Freiburg am achten Spieltag RB Leipzig zum nächsten Heimspiel. Die Partie findet am Montag, den 3. November im Dreisamstadion statt und beginnt um 18 Uhr.
Dirk Rohde
Foto: Silas Schüller / DeFodi Images
1. FC Nürnberg: Rusek – Gambone, Guttenberger, Fröhlich, Wos, Pollak – Homann (90. Deuber), Licina (64. Mai), Miller (72. Mailbeck), Lein – Polaskova (72. Svensson Senelius) | |
Trainer: Thomas Oostendorp | |
Bank: Romero (Tor), Thöle | |
SC Freiburg: Benkarth – Szenk, Stegemann (84. Blumenberg), Stierli, Karl – Kolb (46. Egli), Felde (70. Ojukwu), Schneider (46. Bienz), Nachtigall (46. Csillag) – Birkholz, Vobian | |
Trainer: Edmond Kapllani | |
Bank: Adamczyk (Tor), Sigurðardóttir | |
Tore: 1:0 Guttenberger (14.), 2:0 Polaskova (40.), 2:1 Wos (52., ET), 3:1 Felde (56., ET), 3:2 Egli (90.+3) | |
Gelbe Karten: Rusek – Karl, Szenk | |
Gelb-Rote Karten: | |
Rote Karten: | |
Schiedsrichterin: Julia Boike (Altenstadt) | |
Zuschauer/innen: 753 |