„Wenn keinem etwas auffällt, läuft es gut“

Mein Job beim SC: Der Teammanager

Verein
14.07.2025

Welche Jobs gibt es beim Sport-Club, wer arbeitet hier, wo haben SC-Mitarbeitende ihre Einsatzorte? „Mein Job beim SC“ stellt Mitarbeitende aus verschiedenen Bereichen vor und erzählt von ihrer Arbeit und ihrem Alltag beim Sport-Club. Dieses Mal: der Teammanager.

Vor 20 Jahren war der Management-Begriff im Fußball geprägt von Persönlichkeiten wie Uli Hoeneß, Rudi Assauer oder Reiner Calmund. Funktionäre mit ähnlichem Aufgabenprofil firmieren heute eher als Sportvorstände oder -direktor/innen. Der Begriff „Manager“ ist in vielen Clubs dennoch nach wie vor präsent – auch beim Sport-Club.

Seit 2022 ist Tobias Schätzle Teammanager der SC-Profis. Mit dem Aushandeln von Spielerverträgen und dem Scouting von potenziellen Neuzugängen hat der 39-Jährige jedoch wenig zu tun.

„Meine Aufgabe ist für andere zunächst oft schwierig zu greifen“, sagt Schätzle. Es gibt ein paar Themen, die regelmäßig wiederkehren: Trainingslager planen, Auswärtsfahrten koordinieren, Testspiele in Absprache mit dem Trainerteam ausmachen. Dann ist da auch viel Tagesgeschäft, bei dem sich Schätzle „in dem Viereck Vorstand, Sportdirektor, Trainerteam und Mannschaft“ bewegt, dabei möglichst alle organisatorischen Themen abdeckt und den anderen den Rücken freihält.

Start in der Freiburger Fußballschule

Nach seinem Sportmanagementstudium kam der gebürtige Elzacher 2013 in die Freiburger Fußballschule, rückte 2015 als Organisatorischer Leiter ins Leitungsteam auf. Diese Zeit sieht Schätzle rückwirkend als „gute Schule“ für einen Beruf, für den es weder Ausbildung noch Studium gibt: „Viele Themen von damals überschneiden sich mit denen von heute. Nur, dass ich jetzt anstatt für mehrere nur noch für eine Mannschaft organisatorische Aufgaben übernehme, dabei aber der Erfolgsdruck eine größere Rolle spielt.“

Auf seine jetzige Position hat Schätzle nicht gezielt hingearbeitet, lange Zeit hatte er das Berufsprofil gar nicht auf dem Schirm. „Es war eher so, dass ich als Organisatorischer Leiter immer mehr inhaltlich mit meinem Vorgänger Torsten Bauer zu tun hatte und wir uns ausgetauscht haben. Auch durch die mediale Präsenz von Bayerns Teammanagerin Kathleen Krüger habe ich die Position kennengelernt.“

Jobprofil des Teammanagers hat sich gewandelt

Mit dem Wachstum des Vereins und dem zunehmenden Professionalisierungsgrad hat sich die Rolle des Teammanagers, wie es sie heute bei nahezu allen Erst- und Zweitligisten gibt, in den vergangenen Jahren und Jahrzenten auch beim Sport-Club immer weiter gewandelt.

Anfangs kümmerte sich der Zeugwart, neben der Wäsche und der Bereitstellung von Equipment, gemeinsam mit einem Kollegen der Geschäftsstelle und einem Reisebüro um die Auswärtsfahrten. Als irgendwann nicht nur der Verein, sondern auch die Anforderungen für Clubs immer größer wurden, kam der SC nicht mehr umher, eine hauptamtliche Position zu schaffen.

„Früher hieß das vermutlich Teamkoordinator oder Teambetreuer, jetzt heißt es halt Teammanager. Die Berufsbezeichnung ist am Ende egal. Für mich geht es darum, Spieler und die Kollegen aus dem Sport so zu unterstützen, dass sie sich auf alles konzentrieren können, was auf dem Platz passiert.“ Er vergleicht seine Rolle gerne mit der eines Schiedsrichters: „Wenn keinem etwas auffällt, heißt das, dass es gut läuft. Ich versuche, so wenige Fehler wie möglich zu machen.“

Nächstes größeres Projekt: Trainingslager

Trainingslager spielen im Arbeitsjahr des SC-Teammanagers eine große Rolle. Zumindest im Sommer profitiert Schätzle dabei von der Freiburger Beständigkeit, die sich Jahr für Jahr auch in der Wahl des Trainingslager-Ortes widerspiegelt: Die Breisgauer reisen an diesem Mittwoch zum 19. Mal in Folge nach Schruns, für Schätzle ist es das vierte Trainingslager in dieser Funktion.

Was macht Schruns für ihn so optimal? „Zum einen ist da die Nähe zu Freiburg: Wir können mit dem Bus anreisen und, falls es notwendig ist, U23-Spieler nachholen für ein Testspiel oder eine Trainingseinheit. Auch Vorstand oder Sportdirektor können unkompliziert mal für zwei, drei Tage dazukommen.“

Das ist aber nicht alles. Schruns und der SC – das passt einfach, meint Schätzle: „Die Bedingungen in der Vorarlberger Gemeinde sind top: Der Platz ist in einem sehr ordentlichen Zustand und das Hotel lässt generell wenig zu wünschen übrig. Vor allem empfangen uns die Leute seit Jahren sehr freundlich und wir haben das Gefühl, dass sie richtig Bock auf uns haben.“

Berufsstart mit Englischen Wochen

In der Spielzeit 2024/25 lernte Schätzle erstmals eine Saison ohne internationale Reisen kennen, in seinen ersten beiden Spielzeiten hieß es oft: „Sonntag Spiel, Donnerstag Spiel, Sonntag Spiel“. Bei allem Bedauern über den Schlussspurt in der Saison 2023/24, in dem der SC das internationale Geschäft knapp verpasst hat, gibt er zu: „Ich stand bei den Europa-League-Reisen drei Tage lang unter Vollstrom. In dem Moment, als ich sah, dass das eine Spiel läuft, musste ich mich gedanklich schon mit der nächsten Partie beschäftigen.“

Trotz phasenweiser großer Belastung ist er sehr dankbar, dass der Verein ihm vor rund drei Jahren diese Position zugetraut hat: „Ich weiß es gut einzuschätzen, dass viele andere Leute meinen Job auch gerne machen würden. Ich bin mein Leben lang durch und durch Fußball- und SC -Fan und konnte meine Leidenschaft zum Beruf machen“, sagt der Elzacher.

„Ich war als Fan in vielen Stadien in Deutschland, gehe da jetzt beruflich hin und sitze mit auf der Ersatzbank. Das ist für mich immer noch etwas ganz Besonderes und das will ich mir auch aufrechterhalten. Dann kann man auch leichter über die Tage hinwegschauen, die etwas stressiger sind.“ Und auch die „drei Tage Vollstrom“, die ab September wieder auf ihn und das Team warten, besser ertragen.

Dieser Text ist aus den Aussagen eines SC-Podcast-Interviews (Folge 10) entstanden, das in Audio-Form über die SC-Website, Spotify, Apple Podcasts und Amazon Music abrufbar ist.

Marius Faller

 
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