Vertiefender Austausch über Sport-Quartiere

Engagement
27.06.2023

Zum zweiten Mal fand am vergangenen Wochenende im Dreisamstadion eine Netzwerkveranstaltung der „Sport-Quartiere Freiburg“ statt. Rund 100 Engagierte aus Kitas, Schulen, Vereinen und von sozialen Trägern traten miteinander in den Austausch und nahmen an Workshops teil.

Für Hasret Kayikci, Kapitänin des SC-Bundesligafrauenteams, war es als Kind in ihrem Heimatort bei Heidelberg genauso selbstverständlich wie für SC-Torwart Noah Atubolu, aufgewachsen im Freiburger Stadtteil Weingarten: Gekickt wurde nach der Schule täglich, und am liebsten solange es hell war. Dies und anderes erzählen die beiden in einem neuen Film zu den Sport-Quartieren Freiburg, der auf der von SC-Stadionmoderator Stefan Mayer begleiteten Veranstaltung gezeigt wurde.

Eine ähnliche Begeisterung verkörperten draußen auf dem Trainingsplatz am Dreisamstadion die Kinder von neun Partner-Grundschulen des SC Freiburg. Dort fand parallel zum Netzwerktreffen ein Fußballturnier mit altersgerechten Spielformen statt. Allgemein ist es um den sportlichen Aktionsradius von Kindern weniger gut bestellt: Nur 16 Prozent aller Kinder in Deutschland erfüllen die von der WHO geforderte tägliche Bewegungszeit von 60 Minuten.

Nicht zuletzt deshalb hat der Sport-Club in der Saison 2020/21 die Initiative Sport-Quartiere Freiburg ins Leben gerufen. Denn trotz dieses Wertes geben 80 Prozent der befragten Kinder und Jugendlichen an, dass sie gerne Sport machen oder Sport zu ihren Lieblingsterminen der Woche gehört.

„Vernetzen, qualifizieren, bewegen“, heißen drei Ansätze, die ein großes Ziel verfolgen: die Sport-Strukturen in den städtischen Quartieren zu verbessern, damit alle Kinder in Freiburg Zugang zu qualifizierten Sport- und Bewegungsangeboten erhalten. Gemeinsam mit vier Kooperationspartner*innen, der beruf leben akademie, den Eisvögeln Freiburg, der Stadt Freiburg und der step stiftung wurden seitdem sechs Sport-Quartiere in Freiburg aufgebaut.

Ein Sport-Quartier ist ein begrenzter Sozialraum (z.B. Stadtteil), in welchem die fünf Kooperationspartner*innen eine Vernetzung von Kindertagesstätten, (Grund-)Schulen, Sportvereinen und weiteren sozialen Einrichtungen im jeweiligen Sozialraum unterstützen und initiieren, Qualifizierungsangebote anbieten und sportartübergreifende sowie inklusive Sport- und Bewegungsprogramme durchführen.

Henning Harnisch bringt Erfahrung und Ideen mit

Anerkennende Worte gab es für die Gastgeber auf der Veranstaltung von Henning Harnisch. „Seit ich vor einigen Jahren das letzte Mal hier war, hat sich wirklich sehr viel getan“, sagte der frühere Nationalspieler und aktuelle Vizepräsident des Basketball-Bundesligisten ALBA Berlin. „Die ersten Sport-Quartiere in Freiburg so zu etablieren, ist eine starke Leistung.“

Im Interview mit Stefan Mayer berichtete Harnisch auch über die Arbeit der Initiative „Sport vernetzt“ von ALBA Berlin, die in der Hauptstadt schon seit vielen Jahren erfolgreich daran arbeitet, in zahlreichen Quartieren Netzwerke sowie Sport- und Bewegungsangebote auch für sozial benachteiligte Kinder zu schaffen, und dabei den Schul- und Vereinssport zusammenzuführen. So wie dies seit zwei Jahren auch die Initiative Sport-Quartiere Freiburg umsetzt.

Eine Aufgabe, die der Basketball-Europameister von 1993 auch in einem von fünf Workshops vertiefte. Gemeinsam mit Tobias Rauber, Leiter Gesellschaftliches Engagement des SC Freiburg,  wurde mit den Teilnehmenden unter dem Titel „Ganztag 2026 – Sport neu denken“, über die „Herausforderungen und die Bedarfe“ gesprochen, die mit dem gesetzlichen Anspruch auf eine Ganztagsbetreuung in den Grundschulen ab dem Jahr 2026 im Bereich Sport entstehen.

Weitere Workshops widmeten sich den Themen „Inklusive Sportangebote gestalten“, „Mädchensport – Gewusst wie?!“, „Wie gelingt Integration durch Sport- und Bewegungsangebote?“ sowie „Sportvereine in die Kitas!“. Bei Letzterem zählte auch Malte Wienecke, der Sportquartiersmanager des SC Freiburg, zu den Referenten. Bei der gemeinsamen Begrüßung mit Tobias Rauber im Namen aller beteiligten Institutionen hatte Wienecke als Ziel der Freiburger Sport-Quartiere unter anderem genannt: „allen Kindern über den Leistungssport hinaus eine sportliche Biografie zu ermöglichen“.

Es kann zwar nicht jede*r eine Hasret Kayikci oder ein Noah Atubolu werden. Aber sicherlich kann jedes Kind eine ähnliche Begeisterung für den Sport in seiner ganzen Bandbreite entwickeln. Auch deshalb sollen zu den bisherigen sechs Freiburger Sport-Quartieren weitere hinzukommen.

Dirk Rohde

Foto: Jasmyn Groeschke

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