Torreiches Remis gegen Mönchengladbach

Profis
23.04.2022

Es war fast die perfekte Englische Woche. Heimsieg gegen Bochum, Einzug ins DFB-Pokalfinale, nur der Heimsieg zum Abschluss gegen Borussia Mönchengladbach wurde in der Nachspielzeit noch vereitelt. Beim 3:3 (0:2) trafen Vincenzo Grifo (49.), Christian Günter (61.) und Philipp Lienhart (80.) für den Sport-Club, Rami Bensebaini (3.), Breel Embolo (13.) und Lars Stindl (90.+3) für die Gäste. 

Zweites Heimspiel in der Liga nacheinander, gegen die Fohlen, mit dem DFB-Pokal-Halbfinalsieg im Rücken. Dementsprechend wurde die Mannschaft auch von den Fans im Europa-Park Stadion empfangen: "Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin." Pokal-Torschütze Nils Petersen war gegen Gladbach nicht dabei, fehlte erkrankt, für ihn stand Ermedin Demirovic in der Startelf. Nach seinem Fehlen im DFB-Pokalhalbfinale rutschte Lukas Kübler wieder ins Team, Jonathan Schmid machte für ihn auf der rechten Seite Platz. 

Gerade mal eine Minute war gespielt, da sprang Nico Schlotterbeck unter einem langen Ball durch und nach der anschließenden Flanke war im Freiburger Sechzehner die Hand im Spiel. Nach einem Hinweis aus Köln schaute sich Schiedsrichter Benjamin Brand die Situation am Bildschirm nochmal an und entschied auf Elfmeter für Gladbach. Rami Bensebaini traf und die Gäste gingen nach drei Minuten in Führung. Unglücklicher Start für den SC, der daraufhin versuchte, die Spielkontrolle zu übernehmen. Die Borussia stellte die Räume aber gut zu und attackierte den Spielaufbau des Sport-Club schon früh. 

Mönchengladbach macht dicht

Nach einer ersten Chance durch Kübler, dessen Schuss nach einem Freistoß von der rechten Seite von Yann Sommer abgewehrt wurde, erhöhten die Gladbacher aber auf 0:2. Breel Embolo setzte sich nach einem Ball in die Tiefe im Laufduell gegen Schlotterbeck durch und im Eins-gegen-Eins mit Mark Flekken (13.). Auf der anderen Seite scheiterte Vincenzo Grifo an Sommer, der beim Schuss des Freiburgers gerade noch eine Hand an den Ball bekam. Freiburg rannte an, mit den Fans im Rücken, die die Mannschaft ununterbrochen anfeuerten. Die Gäste standen tief in der eigenen Hälfte, taten schon nach einer knappen halben Stunde kaum mehr etwas fürs Spiel, hatten nach Kontern aber die besseren Möglichkeiten. In der 27. Minute erzielte Embolo fast das dritte Tor, Zentimeter ging der Ball am Pfosten vorbei. 

Zentimeter waren es auch beim Kopfball von Philipp Lienhart nach einem Eckball, die zum Anschlusstreffer fehlten. Der SC machte kein schlechtes Spiel, aber mit dem Zwei-Tore-Vorsprung konnte sich die Elf von Trainer Adi Hütter aufs Verteidigen konzentrieren und ließ dabei wenig Platz vor dem eigenen Tor. Bis zur Pause verteidigte die Mannschaft vom Niederrhein auch die Freiburger Standards gut, so dass Christian Günter und Co. noch nicht das richtige Mittel fanden, um zum Torerfolg zu kommen. 

Schneller Anschlusstreffer, später Ausgleich

Mit zwei Neuen, Lucas Höler und Noah Weißhaupt, und gleich wieder druckvoll startete der SC in den zweiten Durchgang. Mit Erfolg. Denn dieses Mal gab es einen Strafstoß für den SC - wieder nach Überprüfung, dieses Mal war der Entscheidung ein Foulspiel an Nicolas Höfler vorausgegangen. Und Grifo traf zum verdienten Anschluss. 1:2 nach 49 Minuten. Für den gerade eingewechselten Weißhaupt endete das Spiel schon in der 54. Minute wieder. Im Laufduell war er unglücklich auf die Schulter gefallen und konnte nicht weitermachen. 

Für den Rest ging es gut weiter. Nach vorne, mit viel Druck und Mut und dafür wurde der Sport-Club belohnt. Günter legte sich den Ball in der 61. Minute vor und zog mit links, flach ab. Sommer konnte sich so lang machen wie er wollte, keine Abwehrchance für den Keeper beim 2:2. Es spielte nur noch ein Team, nur noch der SC. Euphorisiert durch den Ausgleich, angetrieben von den Fans. Maximilian Eggesteins Direktabnahme aus 18 Metern parierte Sommer (66.), die Gladbacher taten sich schwer, für Entlastung zu sorgen. 

Auf der anderen Seite machte es einfach Spaß, zuzuschauen. Mit viel Entschlossenheit und Spielfreude machte der SC den unglücklichen Spielstart in der 80. Minute vergessen. Denn zu diesem Zeitpunkt hatten die Südbadener das Spiel gedreht, es stand 3:2. Torschütze zur Führung war Lienhart, der nach einer Günter-Ecke per Kopf traf. "Bis zur letzten Minute war es die perfekte Woche", sagte Kapitän Günter nach dem Spiel. Bis zur 93. Minute war es tatsächlich perfekt, aber dann tauchten die Gladbacher doch noch einmal vor dem SC-Tor auf. Ein letztes Mal, ein entscheidendes Mal. Denn der eingewechselte Lars Stindl überwand Flekken per Kopf - zum 3:3. "Der Ausgleich ist extrem bitter. So war es dann eher ein 3:3 nach einem 3:2, als ein 3:3 nach einem 0:2", so Günter. Ähnlich sah es auch sein Trainer, Christian Streich, der die Mannschaft aber in erste Linie lobte: "Die Mannschaft hat heute ein tolles Spiel gezeigt. Die Leistung und Mentalität waren heute Wahnsinn. Und die Zuschauer haben uns geholfen. Dennoch sind die Jungs enttäuscht und wir mit dem Ergebnis nicht zufrieden. Die Effizienz von Gladbach war heute wesentlich besser als unsere." 

 

Isabel Betz

Foto: Achim Keller

Stenogramm

Aufstellung SC Freiburg: Flekken - Kübler (85. K. Schlotterbeck), Lienhart, N. Schlotterbeck, Günter - Sallai, Eggestein, Höfler, Grifo - Demirovic (46. Höler), Jeong (46. Weißhaupt, 55. Schmid) 
Trainer: Christian Streich 
  
Aufstellung Borussia Mönchengladbach: Sommer - Beyer (85. Herrmann), Elvedi, Bensebaini - Lainer (69. Scally), Neuhaus (69. Noß), Koné, Netz - Hofmann, Plea (76. Stindl), Embolo 
Trainer: Adi Hütter 
  
Tore: 0:1 Bensebaini (3.), 0:2 Embolo (13.), 1:2 Grifo (49.), 2:2 Günter (61.), 3:2 Lienhart (80.), 3:3 Stindl (90.+3) 
Gelbe Karten: Plea (59.), Koné (65.), Eggestein (73.), Stindl (79.), Bensebaini (88.) 
Gelb-Rote Karten: - 
Rote Karten: - 
Schiedsrichter: Benjamin Brand 
Zuschauer: 34.700 

 

 
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