Zu Beginn der Saison 2009/10 trafen sich der damals 21-jährige Johannes Flum in seinem zweiten Profijahr beim Sport-Club und der 12-jährige Pius Dorn zum Doppelpass-Interview. Flum, der seine Karriere 2022 beendete und in seiner Laufbahn insgesamt 186 mal für die erste und die zweite Mannschaft des Sport-Club auflief, fungiert beim SC mittlerweile als Verbindungstrainer. Pius Dorn wechselte 2017 zu Austria Lustenau, spielte in den Folgejahren für den FC Thun und den FC Vaduz und ist seit 2022 für unseren Testspielgegner vom vergangenen Wochenende, den FC Luzern, aktiv. 

Johannes Flum: Bist du seit diesem Jahr beim SC?

Plus Dorn: Nein, seit der D-Jugend, seit einem Jahr. Jetzt bin ich in der C Il.

Flum: Wie gefällt es dir bis jetzt?

Dorn: Gut. Es macht Spaß.

Flum: Aber es ist anstrengend, oder?

Dorn: Ja, es ist halt oft Training.

Flum: Das bist du vom Heimatverein wahrscheinlich nicht so gewohnt?

Dorn: Nein. Wir trainieren hier zweimal mehr pro Woche.

Flum: Aber wenn man das gerne macht, ist das kein Problem, oder?

Dorn: Nein. Wann bist du zum SC Freiburg gekommen?

Flum : Ein Jahr später als du, also im zweiten C-Jugendjahr. Ich habe dann fünf Jahre lang fast jeden Tag hier in der Fußballschule trainiert und fünf Jahre in der SC-Jugend gespielt.

Dorn: Und wie war es, nach der A-Jugend zum SC Pfullendorf zu gehen und letztes Jahr wiederzurückzukommen?

Flum: Anfangs war ich enttäuscht, dass ich gehen musste, aber ich habe es verstanden. Ich war lange Zeit den anderen körperlich unterlegen. Ich war zwar groß, aber mir hat die Kraft gefehlt, und da hat man gesagt: das reicht noch nicht für die Amateure. Ich habe mich dann entschieden, nach Pfullendorf zu gehen. Die haben damals auch in der Regionalliga gespielt, und die zwei Jahre dort haben mir sehr weitergeholfen. Als ich dann angerufen und gefragt wurde, ob ich zurück kommen will, habe ich mir das natürlich nicht zweimal überlegt, denn beim SC Fußball zu spielen, macht natürlich Spaß. Das kannst du sicher schon bestätigen?

Dorn: Ja, vor allem die Bedingungen hier sind klasse. DerRasen ist immer gut und auch die Bälle ...

Flum: ... genau, ich denke, da hast du Recht. Das gibt es nicht oft, dass man so gute Rasenplätze hat, und dann vor allem auch noch gute Trainer …

Dorn:.. ja, genau.

Flum: … bei denen man jeden Tag viel lernt. Wenn ich an die Zeit denke, als ich hier war: Du lernst so viel, das hilft dir später. Ob du dann hier Fußball spielst oder für einen anderen Verein, die Ausbildung hilft dir auf jeden Fall weiter. Bei euch hat wahrscheinlich jeder den Traum, später mal Profi zu werden?

Dorn: Ja, eigentlich schon.

Flum: ... oder denkt man da noch gar nicht dran?

Dorn: Letztes Jahr war es so, dass man erst mal versucht hat. in die nächste Jugend zu kommen. In unserer Mannschaft sind eigentlich alle relativ bescheiden. Und das finde ich eigentlich auch gut so.

Flum: Das ist schon gut, aber sagst du das jetzt nur zu mir?

Dorn: Nein, das ist wirklich so. Natürlich ist es auch das Ziel, einmal in die A-Jugend zu kommen. Viele wollen natürlich mal in der Bundesliga spielen, gegen größere Vereine ...

Flum: .... In der B-Jugend, da spielt ihr ja auch schon in der Bundesliga, gegen Bayern, den VfB Stuttgart oder Hoffenheim. Klar, das ist verständlich. Wobei ich finde, sich vorzunehmen, erstmal von Jugend zu Jugend zu kommen, sich kleinere Schritte vorzunehmen, das ist die richtige Einstellung. Die hat auch nicht jeder junge Spieler. Und sonst gehst du sicher noch zur Schule, in welche Klasse?

Dorn: Nach den Ferien in die Achte.

Flum: Ach, dann ist ja heute für dich der schönste Tag: Sommerferienbeginn.

Dorn: sechseinhalb Wochen ...

Flum: Dann zählt jetzt wahrscheinlich nur Training und dann ab und zu mal ins Strandbad...

Dorn: Ja, wobei wir noch zwei Wochen Pause haben, bevor es wieder losgeht.

Flum: Was spielst du für eine Position?

Dorn: Zentrales Mittelfeld - oder Sturm. Also eher offensiv.

Flum: Gut, in ein paar Jahren spiele ich dann auf der Sechs und du auf der Zehn.

Dorn: Gerne. Und guten Saisonstart!

aufgezeichnet von Dirk Rohde