"Freiwillig etwas mehr tun"

Verein
05.05.2025

Es gibt viel zu fragen, wenn sich ein Profi und ein Jugendspieler des SC Freiburg zum Gespräch treffen. Dieses Mal unterhalten sich im Heimspiel-Doppelpass Matthias Ginter und Noah Agnetti über frühe Vorbilder, Versetzungen in die Defensive, ein traumhaftes Debüt und einen ganz besonderen Sieg.

Matthias: Hallo Noah, wie geht’s? Als ich früher Jugendspieler beim SC Freiburg war, hatte ich auch einmal so ein Gespräch wie das hier für Heimspiel. Ich glaube, da war ich in der U15 und habe Ivica Banovic aus der damaligen Profimannschaft getroffen.

Noah: Cool. Ivica Banovic kenne ich auch, er ist jetzt Trainer in der Freiburger Fußballschule, ich glaube von der U17.

Matthias: Ja, das stimmt. Und du spielst in der U12? Dann bist du vor dieser Saison zum SC gekommen, mit elf Jahren, so wie ich damals auch.

Noah: Genau, ich komme aus Wolfenweiler, dort habe ich vorher gespielt. Wann hast du angefangen, Fußball zu spielen?

Matthias: Im Verein mit vier Jahren. Das war bei den Bambinis des SC March, meinem Heimatverein. Zur U12 bin ich dann in die Fußballschule gewechselt.

Noah: Hast du von Anfang an Innenverteidiger gespielt?

Matthias: Nein, ich war eher Mittelfeldspieler, Zehner, Sechser oder Achter – manchmal aber auch Innenverteidiger. Als ich älter wurde, habe ich nur noch im Mittelfeld gespielt, und ich bin auch als Mittelfeldspieler zu den Profis gekommen. Einmal waren dann gleichzeitig mehrere Innenverteidiger verletzt, und da habe ich meine ersten Profispiele auf dieser Position bestritten. Danach hat mich der Trainer auch weiterhin dort eingesetzt. Seitdem bin ich Innenverteidiger.

Noah: Und wer war dein Idol, als du klein warst?

Matthias: Das waren noch Mittelfeldspieler, David Beckham und Lars Ricken. Die kennst du als Spieler wahrscheinlich nicht mehr ...

Noah:... Beckham kenne ich, von ihm habe ich mal Videos gesehen.

Matthias: Er hat damals bei Manchester United gespielt, und Lars Ricken für Borussia Dortmund. Das waren gleichzeitig auch meine beiden Vereine neben dem SC Freiburg, von denen ich so ein bisschen Fan war. Und Beckham und Ricken waren auch die Spieler, von denen ich die ersten Trikots hatte. Wen magst du?

Noah: Messi gefällt mir, und Florian Wirtz mag ich auch.

Matthias: Bist du dann auch Zehner?

Noah: Nein, Verteidiger. Bei meinem alten Verein habe ich auch auf dem Flügel gespielt, aber jetzt meistens Verteidiger, manchmal auch Sechser. Wie war dein Profidebüt beim Sport-Club?

Matthias: Sehr gut. Das war 2012, mit 18 Jahren. Ich wurde in der 70. Minute eingewechselt und war natürlich aufgeregt. Wir waren damals Tabellenletzter in der Bundesliga und haben gegen den Vorletzten FC Augsburg gespielt. Es war das erste Rückrundenspiel und das erste mit Christian Streich als SC-Trainer. Dann durfte ich tatsächlich beim Stand von 0:0 reinkommen und habe kurz vor Schluss das 1:0-Siegtor geköpft. Deswegen erinnere ich mich daran sehr gerne zurück, auch weil wir am Ende noch den Klassenerhalt geschafft haben.

Noah:  Stark. Da war ich noch gar nicht geboren. Was, glaubst du, kannst du mit dem SC in dieser Saison noch erreichen?

Matthias: Natürlich will man als Fußballer – das kennst du wahrscheinlich auch – immer das Maximum. Für mich würde das heißen, möglichst wieder in den Europapokal zu kommen. Aber das wollen andere Mannschaften natürlich auch, und deshalb wird es sicherlich bis zum letzten Spieltag sehr eng bleiben.

Noah:  Was war dein schönster Sieg und was die schlimmste Niederlage in deiner bisherigen Karriere?

Matthias: Der schönste Sieg war der mit Deutschland im WM-Finale 2014 gegen Argentinien. Die schlimmste Niederlage, zumindest in den vergangenen Jahren hier, war das 1:5 im DFB-Pokal-Halbfinale 2023 zuhause gegen RB Leipzig. Weil man halt so knapp davor war, mit Freiburg einen Titel zu gewinnen. Beim Pokal-Endspiel ein Jahr vorher habe ich ja noch für Borussia Mönchengladbach gespielt. Ich hoffe, irgendwann kommt noch mal so eine Chance. Wie gefällt es dir denn bisher beim SC Freiburg?

Noah:  Sehr gut, vieles ist natürlich ganz anders als vorher. Zum Beispiel gibt man jetzt jedes Mal hundert Prozent im Training und auch in den Spielen. Früher musste ich das manchmal gar nicht.

Matthias: Schon dadurch wirst du selbst immer besser. Und auch, wenn du neben dem Training für dich freiwillig noch etwas mehr tust. Das habe ich als Jugendspieler auch gemacht und es lohnt sich, da immer dranzubleiben.            

aufgezeichnet und Foto von Dirk Rohde

Bildunterschrift: Matthias Ginter (31, rechts) war von 2005 bis 2014 beim Sport-Club, kam 2022 zurück und bestritt für den SC bisher 193 Pflichtspiele. Noah Agnetti (12) ist seit vergangenem Sommer beim Sport-Club, kam von FC Wolfenweiler-Schallstadt und spielt für die U12 des SC.

Der Doppelpass ist ein regelamäßig erscheinendes Format in unserem Stadionmagazin "Heimspiel", das hier auch im Abo erhältlich ist.

 
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