Im Europa-Park Stadion wurde ein WC eröffnet, das Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung einen möglichst unkomplizierten Stadionbesuch ermöglichen soll.
Für Menschen mit schweren und mehrfachen Behinderungen war schon der Umzug des Bundesliga-Spielbetriebs ein „Quantensprung“. So zumindest lautete bei der Eröffnung der „Toilette für alle“ am Mittwoch die Formulierung eines SC-Fans und Rollstuhl-Fahrers, der die „hervorragende Sicht aufs Spielfeld“ von den erhöhten Plätzen im Umlauf aller vier Tribünenseiten lobte. Für eine „Toilette für alle“, wie sie im Beisein von Sozialbürgermeister Ulrich von Kirchbach und Eberhard Fugmann eingeweiht wurde, sei es deshalb auch höchste Zeit gewesen, um das Stadionerlebnis noch komfortabler zu machen. Ins gleiche Horn stieß auch der SC-Präsident. Der Verein, so Fugmann, komme seinem Anspruch, allen SC-Fans einen möglichst angenehmen Stadionbesuch zu ermöglichen, noch einmal einen Schritt näher.
Bei einer „Toilette für alle“, wie sie wenige Stunden zuvor auch im Freiburger Münsterforum eingeweiht worden war, handelt es sich um ein barrierefreies WC, das mit einer in der Höhe verstellbaren Liege und einem Lift ausgestattet ist und es ermöglicht, dass auch Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung während des Spiels ihren körperlichen Bedürfnissen nachgehen können. Das Land Baden-Württemberg fördert die Schaffung solcher Toiletten. 73 gibt es im Südwesten, zehn davon nun in Freiburg.
Im Auftrag des Sozialministeriums ist der Landesverband für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung mit der Umsetzung des Projekts betraut (www.toiletten-fuer-alle-bw.de). Dessen Geschäftsführerin Jutta Pagel-Steidl führte im Europa-Park Stadion zusammen mit Schülerinnen und Schülern des Janusz-Korczak-Hauses und deren Eltern die Funktionsweise der Toilette vor, die schon bei den letzten drei Heimspielen des Jahres 2021 gegen Frankfurt, Hoffenheim und Leverkusen in Betrieb sein wird.