Nach dem Heimspiel ist vor dem Heimspiel, wie schon Sepp Herberger in leicht abgewandelter Form festgestellt hatte. Die Stimmungslage in der Achim-Stocker-Straße hat sich vor der zweiten Bundesligapartie im Europa-Park Stadion binnen vier Tagen jedoch gewandelt. Der zwischenzeitliche Schock nach der 0:6-Auftaktniederlage in Wolfsburg ist verflogen.

Beim 1:1 gegen Eintracht Frankfurt trat die SC-Mannschaft um Kapitän Christian Günter wieder so auf, wie sie die Fans vor der Winterpause beinahe in jedem Spiel gesehen hatten – zweikampfstark, mutig und mit viel Zug nach vorne. Die Begegnung gegen den amtierenden Europa-League-Sieger zeigte aber noch etwas anderes, wie Christian Streich auf der Pressekonferenz am Freitag anmerkte: „Die Mannschaft hat es gegen Frankfurt sehr gut gemacht. Es hat dann ergebnismäßig zu einem Unentschieden gereicht. Damit weißt du, was du für einen Aufwand betreiben musst.“

Ohne Höfler gegen die Fuggerstädter

Gegen den FC Augsburg muss der SC-Trainer auf den gelbgesperrten Nicolas Höfler verzichten. Wer ihn im zentralen Mittelfeld vertreten wird, wollte der 57-Jährige am Freitagnachmittag noch nicht verraten. Merlin Röhl wird es definitiv nicht sein. Der Neuzugang, der gegen Frankfurt noch im Bundesliga-Kader stand, reiste mit der U23 nach Aue. Robert Wagner und Roland Sallai stehen gegen den Tabellenvierzehnten. dagegen wieder im Aufgebot. Auch Vincenzo Grifo ist nach überstandener Erkältung wieder ein Kandidat für die Startelf. „Er könnte, er ist gesund“, so Streich.

Am ersten Spieltag hatte der italienische Nationalspieler beim 4:0-Sieg in Augsburg per Freistoß das zwischenzeitliche 2:0 erzielt. Die jetzige Mannschaft von Enrico Maaßen habe laut Streich mit dem Auftaktgegner jedoch nicht mehr viel zu tun. „Das wird eine schwierige Aufgabe gegen eine robuste, taktisch gute Mannschaft, die auch das Hinspiel nicht vergessen hat und Revanche nehmen will.“

Gegen die bayerischen Schwaben sind die Breisgauer seit acht Bundesligaspielen ungeschlagen. Eine weitere Statistik, die allen SC-Fans Mut machen dürfte: Die letzte Heimniederlage liegt wettbewerbsübergreifend mehr als fünf Monate zurück. Am 12. August 2022 unterlag der Sport-Club Borussia Dortmund mit 1:3.

„Ich bin überzeugt, dass die Energie da ist und ich hoffe, dass uns die Zuschauer noch das letzte Stück Energie mitgeben und die Jungs nach vorne peitschen – das motiviert uns total. Wenn wir diese Synergie hinbekommen, dann kann es ein guter Mittag werden“, hofft Christian Streich. Die Voraussetzungen dafür sind gut, der Heimbereich ist ausverkauft. Über den Zweitmarkt sind jedoch immer noch auch kurzfristig Tickets zu haben.

Marius Faller

Foto: Achim Keller