Viele der gut 2.100 SC-Anhänger im Stadion am Lotter Kreuz dürften sich bei der Anreise an die Vorsaison erinnert gefühlt haben. Damals besiegte der SC in der ersten Pokalrunde den VfL Osnabrück mit 4:0. Etwa dreizehn Kilometer und ein Bundesland entfernt, im Stadion am Lotter Kreuz, sollte ein Jahr später zum vierzehnten Mal in Folge der Einzug in die zweite Runde gefeiert werden.

Der Sport-Club ging den Pflichtspielauftakt bis auf eine Personalie mit denselben Spielern an, die bereits sieben Tage zuvor im Rahmen der Saisoneröffnung in der Startelf gestanden hatten. Für den verletzten Igor Matanovic (muskuläre Probleme im Oberschenkel) begann Johan Manzambi. Nicht im Kader standen außerdem Philipp Treu und Max Rosenfelder (beide im Aufbautraining), Nicolas Höfler (Rückenprobleme) sowie Michael Gregoritsch, Maximilian Philipp und Noah Weißhaupt.

Lotte hält lange die Null

Mit Pokalaufgaben in der ersten Runde ist es oft so eine Sache. Für die qualifizierten Ober-, Regional- und Drittligisten sind die Partien gegen höherklassige Gegner das Spiel des Jahres. Vor eigenem Publikum und im Gegensatz zu den Teams aus dem Oberhaus schon mit einigen Ligaspielen Vorsprung, halten die Underdogs die vermeintlich Großen regelmäßig auf Trab.

Auch der Sport-Club sollte sich in der Anfangsphase gegen den extrem tiefstehenden Regionalligisten schwer tun. Die Gäste aus dem Breisgau verzeichneten zwar viel Ballbesitz, kamen aber nicht gefährlich ins letzte Drittel des Gegners. Erst nach 12 Minuten sorgte Vincenzo Grifo mit einem Freistoß ans Außennetz für die erste Freiburger Torannäherung. Kurz darauf zielte Maximilian Eggestein aus der Drehung einen knappen Meter zu hoch (15.).

Dinkci besorgt die Führung

Im Anschluss an die Doppelchance wurde die Dominanz der Gäste zunehmend größer. Das nächste Raunen von den Tribünen ließ dennoch zwanzig Minuten auf sich warten. Eren Dinkci hatte Manzambi im Strafraum mit einer schönen Flanke eingesetzt, die der Schweizer per Kopf an die Latte setzte (35.). Der nächste aussichtsreiche SC-Angriff sollte dann sitzen: Dinkci jagte einen Abpraller aus gut 15 Metern sehenswert volley zum 1:0-Pausenstand in die Maschen (43.).

Die SFL setzte auch nach Wiederanpfiff auf einen kompakten Defensivriegel, verschanzte sich mit elf Mann in der eigenen Hälfte und hoffte auf vereinzelte Nadelstiche. Mit wenigen Ausnahmen wurden die Offensivbemühungen der Sportfreunde von der aufmerksamen SC-Abwehr im Keim erstickt.

Höler mit dem Endstand

Auf der Gegenseite herrschte in Sachen Torchancen im zweiten Durchgang ebenfalls lange weitestgehend Funkstille. Die beste Gelegenheit bot sich Matthias Ginter, dessen Kopfball nach einem scharf geschlagenen Günter-Freistoß von SFL-Keeper Ron Meyer stark auf der Linie pariert wurde (65.). Wie bereits vor dem 1:0 folgte auf eine Großchance mit dem nächsten Abschluss der Treffer. Wieder segelte ein Freistoß von Kapitän Günter durch die Box, dieses Mal war es Lucas Höler, der im Getümmel den Fuß reinhielt und dem Freiburger Anhang einen Grund zum Jubeln bescherte (69.).

Zwar gab sich die Elf aus Lotte auch nach dem 2:0 nicht auf, spannend wurde es hintenraus aber nicht mehr. Am Ende stand ein unspektakulärer aber souveräner Zweitrundeneinzug für die Elf des Freiburger Trainerteams. „Uns war es vor dem Spiel sehr wichtig, das Spiel seriös anzugehen. Ich glaube, das können wir komplett von den 90 Minuten sagen. Der Gegner hat wenig zugelassen, wir haben gut auf unsere Momente gewartet. Es ist wichtig, in der ersten Pokalrunde gewisse Dinge anzunehmen. Das haben die Jungs getan. Ich freue mich über die Leistung und das Weiterkommen,“ gab Julian Schuster nach Spielende zu Protokoll.

Ausgelost wird die zweite Pokalrunde am Sonntag, den 31. August im Rahmen der Sportschau in der ARD. Beginn der Sendung ist um 19 Uhr.

David Hildebrandt

Foto: DeFodi Images