Klarer Heimsieg gegen Mainz
Der Sport-Club hat das zweite Heimspiel nacheinander gewonnen. Gegen den 1. FSV Mainz 05 setzte sich der SC trotz zweier aberkannter Tore verdient mit 4:0 (2:0) durch. Die Tore erzielten Lukas Kübler, Vincenzo Grifo, Johan Manzambi und Patrick Osterhage.
Aus Protest gegen die Pläne der Bundesinnenministerkonferenz und möglichen Sanktionen gegen Fußballfans war es auch heute während der ersten zwölf Minuten wieder still auf den Tribünen – allerdings konnten sich die Fans in der fünften Minute dann doch nicht zurückhalten, als die vermeintlich frühe Freiburger Führung fiel. Das Tor von Lucas Höler, der wie Johan Manzambi und Philipp Treu neu in der Startelf war, wurde aber, nach Überprüfung durch den Video-Schiedsrichter, aufgrund einer Abseitsposition zurückgenommen.
Zu diesem Zeitpunkt zeichnete sich Julian Schusters Aussage, man brauche Geduld, noch ab, aber ein paar Minuten später wirkte das Tabellenschlusslicht, das tief in der eigenen Hälfte stand, immer wieder überrumpelt. Der SC spielte zielstrebig und schnell nach vorne, hatte viele gute Ballgewinne im Mittelfeld und ging in der zwölften Minute in Führung. Es war mal wieder ein ruhender Ball, der dem SC einen Torerfolg bescherte. Nach einer Ecke war Philipp Lienhart mit dem Kopf zur Stelle, Mainz‘ Keeper Lasse Rieß parierte, aber Lukas Kübler nutzte den Abpraller und staubte zur Führung ab (12.).
Zwei Tore und Überzahl
Der Sport-Club machte das Spiel, setzte die Mainzer früh unter Druck, hatte den Gegner im Griff. In der 19. Minute bekam Yuito Suzuki eine gute Schusschance aus 18 Metern, die Rieß im Nachfassen festmachte. Keine drei Minuten später vereitelte ein Mainzer Abwehrbein nach Vincenzo Grifos Schlenzer das 2:0. Diese Torchance war erneut nach gutem Pressing und Balleroberung entstanden. An der Außenlinie applaudierte Schuster. Die Gäste wirkten teilweise überfordert,der SC erhöhte in der 26. Minute auf 2:0.
Wieder eine gute Balleroberung auf Höhe der Mittellinie, schnelles Umschalten, schnelle Pässe, Höler legte für Grifo auf, der den Ball aus fünf Metern über die Linie drückte. Schuster freute sich ausgelassen über den zweiten Treffer. Und für die Gäste kam es noch härter. Paul Nebel traf Lienhart unglücklich, aber hart mit offener Sohle am Bein, Schiedsrichter Daniel Schlager schickte ihn mit Rot in die Kabine.
Schneller Torerfolg in Hälfte zwei
Die Räume in der gegnerischen Hälfte wurden für den SC nun enger. Die Rheinhessen beschränkten ihre Aktivität im Europa-Park Stadion hauptsächlich auf die Defensive.Einzig Maximilian Eggestein bekam im ersten Durchgang noch eine Kopfballchance (42.). In der zweiten Halbzeit waren keine zwei Minuten gespielt, als sich der Sport-Club durch die Mainzer Abwehr kombinierte und der Schuss von Philipp Treu geblockt wurde. Beim Nachschuss stand Grifo im Abseits. Die nächste Kombination in der 50. Minute, am Ende derer Suzuki den Ball zu Manzambi durchsteckte, und der Schweizer Nationalspieler dem Mainzer Torwart keine Abwehrchance ließ, endete mit dem dritten Torerfolg des SC.
Noah Atubolu wurde kaum gefordert, seine Vorderleute ließen den Ball laufen und hatten nach 65 Minuten fast 70 Prozent Ballbesitz. Bis zur 71. Minute, in der Mainz seine zweite Ecke hatte und nach der der Sport-Club einen Konter über Grifo startete, gab es aber keine Tormöglichkeiten mehr. Grifos Pass von der rechten Seite auf den mitlaufenden Niklas Beste in halblinker Position war perfekt getimt. Beste legte sich den Ball vor und chippte ihn freistehend aufs Tor. Die Fans hatten den Torschrei schon auf den Lippen, auf der Torlinie vereitelte ein Mainzer aber das vierte SC-Tor.
Video-Assistent nimmt noch ein Tor zurück
Als Manzambis strammer Schuss nach 78 Minuten ins Tor knallte, die Fans jubelten und die Stadionsprecherin den Torschützen und vermeintlich neuen Spielstand durchsagte, schaltete sich einmal mehr der Videoschiedsrichter ein und nahm einen weiteren SC-Treffer aufgrund einer Abseitsposition an diesem Abend zurück. Nach Hölers Tor in der Anfangsphase zählte also auch Manzambis zweites Tor nicht. Aber der eingewechselte Patrick Osterhage trug sich in der 90. Minute nach Kopfballvorlage von Ginter mit seinem Tor zum 4:0-Endstand auch noch in die Torschützenliste ein.
Auch ohne die beiden aberkannten Tore setzte sich der SC gegen das Liga-Schlusslicht souverän durch. Schuster wirkte nach Abpfiff erleichtert, ballte die Fäuste und sagte: „Die Mannschaft hat heute sehr geschlossen von Anfang bis Ende Willen und Kampf gezeigt. Wir haben heute die richtige Mischung zwischen Defensive und Offensive gehabt. Wir sind auch in Überzahl drangeblieben und haben nach vorne gespielt. Es war eine tolle Leistung heute.“
Bereits am kommenden Mittwoch ist die Mannschaft wieder im Europa-Park Stadion gefordert. Im Achtelfinale des DFB-Pokals empfängt der SC um 18 Uhr Zweitligist Darmstadt 98.
Isabel Betz
Foto: SC Freiburg
Stenogramm
| Aufstellung SC Freiburg: Atubolu - Kübler (68. Günter), Ginter, Lienhart, Treu (87. Rosenfelder) - Beste (80. Scherhant), Eggestein, Manzambi (80. Osterhage), Grifo - Suzuki (68. Matanovic), Höler | |
| Trainer: Julian Schuster | |
| Bank: Müller, Jung, Osterhage, Scherhant, Adamu, Höfler, Günter, Matanovic, Rosenfelder | |
| Aufstellung 1. FSV Mainz 05: Rieß - Mwene, Bell (72. Hanche-Olsen), da Costa, Potulski - Sano, Lee (72. Boeving), Nebel, Nordin (54. Maloney), Kawasaki - Hollerbach (72. Sieb) | |
| Trainer: Bo Henriksen | |
| Bank: Batz, Hanche-Olsen, Widmer, Maloney, Veratschnig, Sieb, Boving, Moreno Fell, Bobzien | |
| Tore: 1:0 Kübler (12.), 2:0 Grifo (26.), 3:0 Manzambi (50.), 4:0 Osterhage (90.) | |
| Gelbe Karten: - | |
| Gelb-Rote Karten: - | |
| Rote Karten: Nebel | |
| Schiedsrichter: Daniel Schlager | |
| Zuschauer/innen (Fahrradzahl): 33.200 (2231) |

