Heimsieg gegen dezimiertes Salzburg
Der SC schlägt den FC Salzburg dank eines Treffers von Philipp Lienhart nach 50 Minuten mit 1:0 (0:0). Salzburgs Petar Ratkov fliegt noch in Hälfte eins mit Rot vom Platz.
Der Sport-Club wird auch nach der Ligaphase in der UEFA Europa League vertreten sein. Nach dem Sieg gegen den FC Salzburg stehen die Freiburger bei 14 Punkten und könnten selbst bei zwei Niederlagen nicht mehr hinter Rang 24 rutschen, der für die Play-off-Runde berechtigt.
Es war ein hartes Stück Arbeit an diesem Donnerstagabend. Die Gäste aus der Mozartstadt kamen besser in die Partie. Zunächst passierte ein Rückpass von Yorbe Vertessen Freund und Feind und rauschte einmal unberührt durch den Freiburger Fünfmeterraum, einige Sekunden später prüfte der Ex-Unioner Noah Atubolu mit einem wuchtigen Distanzschuss. Die Salzburger waren ohne ihren Cheftrainer angereist. Thomas Letsch, der von 2022 bis 2024 beim VfL Bochum tätig war, musste mit einer Grippe passen. Sein Co-Trainer Kai Hesse vertrat ihn an diesem sechsten Spieltag der Europa-League-Ligaphase.
Das Freiburger Trainerteam, das in voller Besetzung antrat, hatte sich im Vergleich zur bitteren 1:2-Niederlage beim 1. FC Heidenheim für drei Wechsel in der Startelf entschieden: Christian Günter begann für Lukas Kübler, Yuito Suzuki ersetzte Patrick Osterhage und im Sturm bekam Junior Adamu gegen seinen Ex-Club den Vorzug vor Lucas Höler.
„Man darf sie nicht unterschätzen, sie haben gute, talentierte Spieler“, hatte der österreichische Stürmer im SC-Dress auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gesagt – und die Anfangsphase gab ihm Recht. Die erste offensive Annäherung des Sport-Club sahen die 31.100 Zuschauerinnen und Zuschauer im Europa-Park Stadion nach 18 Minuten, als Suzukis kraftvoller Schuss aus 20 Metern nur einige Zentimeter über die Latte strich. Zehn Minuten später versuchte es Manzambi aus der Ferne, auch hier fehlte nicht viel. Der Sport-Club war nun besser im Spiel, ohne sich zwingende Gelegenheiten zu erspielen.
Eggestein verpasst um Zentimeter, Ratkov fliegt
Wenn aus dem Spiel wenig geht, helfen dem Sport-Club traditionell Standardsituationen. Nach 31 Minuten war es eine Ecke, die beinahe die Führung brachte: Vincenzo Grifos Hereingabe an den ersten Pfosten landete auf dem Kopf des einlaufenden Maximilian Eggestein, der die lange Ecke nur um eine Haaresbreite verfehlte. Der Kopf des SC-Mittelfeldspielers sollte vier Minuten später eine spielentscheidende Rolle spielen: Im Luftduell traf Salzburgs Stürmer Petar Ratkov Eggestein mit dem Ellenbogen und voller Wucht im Gesicht. Der aserbaidschanische Unparteiische Elchin Masiyev entschied zunächst auf Gelb, ließ sich jedoch von den Fernsehbildern überzeugen und schickte Ratkov vom Feld.
„Für uns war wichtig, weiterhin diszipliniert und positiv zu bleiben. Es war klar, dass wir Momente bekommen“, sagte Julian Schuster nach der Partie. Bis zur Pause konnten die Breisgauer aus der Überzahl noch keinen Profit schlagen, beinahe wäre gar das Gegenteil der Fall gewesen: Die Salzburger hatten nach 42 Minuten die bis dato beste Gelegenheit der Partie, als Edmund Baidoo nach einem Konter erst Philipp Lienhart aussteigen und dann aus acht Metern die Gäste-Führung liegen ließ. Es blieb beim 0:0 zur Pause.
Lienhart bringt SC auf Kurs
Die Freiburger kamen mit viel Schwung aus der Kabine und nutzten eine der vielen Ecken zur Führung: Eine kurz ausgespielte Variante landete bei Niklas Beste am Strafraumrand, dessen Flachschuss Lienhart kurz vor dem Salzburger Tor entscheidend zur 1:0-Führung ablenkte (50.). Neun Minuten später verpasste Matthias Ginter den Doppelschlag per Kopf knapp. „Wir haben dann eigentlich nichts mehr zugelassen“, so Schuster. „Ein großes Kompliment an die Mannschaft. Ich habe gesagt, dass ich heute viel Herz sehen will und das war da.“
Die Gäste aus der Alpenrepublik legten in der Schlussphase mit neun Feldspielern trotz Rückstand weiterhin den Fokus auf die Defensive, der Sport-Club kontrollierte die Partie. Torchancen blieben im letzten Drittel der Partie auf beiden Seiten Mangelware. Die beste hatte Beste nach 84 Minuten mit einem gleich doppelt geblockten Schuss kurz vor dem Tor von Alexander Schlager. In der vierten Minute der Nachspielzeit brachte Christian Günter den österreichischen Nationaltorhüter mit einem Aufsetzer beinahe noch in Verlegenheit, kurz darauf beendete der Unparteiische die Partie. Der Sport-Club bleibt auch im sechsten Europa-League-Spiel ungeschlagen und erwartet am Sonntag (15.30 Uhr) Borussia Dortmund im Europa-Park Stadion.
Marius Faller
Foto: Achim Keller
Stenogramm
| Aufstellung SC Freiburg: Atubolu - Treu (70., Kübler), Ginter, Lienhart (77., Jung), Günter - Eggestein, Manzambi (85., Osterhage) - Beste, Suzuki, Grifo (77., Höler) - Adamu (70., Matanovic) | |
| Trainer: Julian Schuster | |
| Bank: Müller, Huth, Ogbus, Makengo, Höfler, Irié, Scherhant | |
| Aufstellung FC Salzburg: Schlager - Lainer (89., Onisiwo), Gadou, Rasmussen, Terzic - Diabate (63., Yeo), Bidstrup - Baidoo, Vertessen, Bischoff (46., Trummer) - Ratkov | |
| Trainer: Kai Hesse | |
| Bank: Zawischitzky, Hamzic, Krätzig, Diambou, Konate, Lukic, Alajbegovic, Sulzbacher, Aguilar | |
| Tore: 1:0 Lienhart (50.) | |
| Gelbe Karten: Kübler - Lainer | |
| Gelb-Rote Karten: | |
| Rote Karten: - Ratkov | |
| Schiedsrichter: Elchin Masiyev | |
| Zuschauer/innen: 31.100 |

