Erster Saisonsieg - SC dreht Derby in elf Minuten

Profis
13.09.2025

Am dritten Spieltag hat der SC Freiburg nach einer Aufholjagd in der Schlussphase mit 3:1 (0:1) gegen den VfB Stuttgart gewonnen. Die Freiburger Treffer erzielten Igor Matanovic (81., 90.+2 FE) und Derry Scherhant (86.).

Aus 0:1 mach 3:1. Binnen elf Minuten versetzten die Freiburger Einwechselspieler den Heimbereich des Europa-Park Stadions am Samstagnachmittag in Ekstase, nachdem der Sport-Club gegen die Schwaben lange einem Rückstand hinterhergelaufen war. Dass sich der hohe Aufwand und die Nehmerqualitäten am Ende lohnen sollten, freute auch Julian Schuster: "Wir haben immer den Glauben an unsere Stärken bewahrt und konnten uns am Schluss mit den Toren belohnen. Ich muss der Mannschaft und den Fans ein großes Kompliment machen. Zusammen haben sie es geschafft, dass eine tolle Energie im Stadion entstanden ist.“

Das Freiburger Trainerteam nahm nach der deutlichen Niederlage in Köln drei Änderungen in der Startelf vor. Hinten links verteidigte Jordy Makengo anstelle von Christian Günter, auf der rechten Außenbahn bekam Niklas Beste den Vorzug vor Eren Dinkci. Außerdem ersetzte Patrick Osterhage Yuito Suzuki, der erst am Freitagmorgen von der japanischen Nationalmannschaft zurückgekehrt war, und im Kader fehlte.

VfB-Coach Sebastian Hoeneß rotierte im Vergleich zum 1:0-Erfolg gegen Mönchengladbach ebenfalls dreimal, brachte den wiedergenesenen Jeff Chabot im Abwehrzentrum und setzte in der Offensive erstmals auf die Last-Minute-Zugänge der Sommertransferperiode Bilal El Khannouss und Badredine Bouanani. Auf der Bank nahmen dafür Ramon Hendriks und Tiago Tomás Platz – der verletzte Deniz Undav stand nicht im Stuttgarter Aufgebot.

Guter Beginn, aber wieder in Rückstand

Auf den Rängen des ausverkauften Europa-Park Stadions herrschte schon weit vor Anpfiff beste Derby-Atmosphäre. „Die Rivalität kann helfen, genau die Energie auf den Platz zu bringen, die wir brauchen“, hatte Schuster auf der Pressekonferenz am Donnerstag mit Blick auf das badisch-schwäbische Duell vermutet und sah eine SC-Elf, die vom Anpfiff weg energisch und engagiert agierte.

Bis auf eine Kopfballgelegenheit nach einer Ecke wurde es in der Anfangsphase nicht wirklich gefährlich vor Gäste-Keeper Alexander Nübel. Dennoch war der Sport-Club besser in der Begegnung als der VfB, der nach 15 Minuten Glück hatte, dass Jamie Lewelings Einsatz gegen Johan Manzambi im Strafraum nicht vom VAR beanstandet wurde.

Genau wie Nübel war Noah Atubolu zunächst nicht gefordert – und musste doch nach dem ersten Abschluss auf seinen Kasten hinter sich greifen. Ex-Freiburger Ermedin Demirovic hatte das Spielgerät zunächst im Strafraum gegen zwei Mann festgemacht und anschließend per Hacke ins lange Eck getroffen (20.).

Zwar brauchten die Breisgauer einige Minuten, um sich vom Gegentreffer zu erholen, fanden dann aber nach und nach wieder zurück in die Partie. Niklas Beste prüfte Nübel nach einer sehenswerten Kombination mit einem Flachschuss (27.), Manzambi verfehlte den Kasten aus 16 Metern im Fallen nur knapp (34.).

Der VfB zog sich bis zur Pause immer weiter zurück, verteidigte den eigenen Strafraum zwischenzeitlich mit elf Mann und ließ im letzten Drittel quasi keine Räume offen. Lediglich in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs eröffnete sich den Gastgebern nochmals eine gute Gelegenheit: Patrick Osterhage setzte die Flanke von Vincenzo Grifo allerdings per Kopf über den Kasten.

Druckphase nach der Pause

Nach Wiederanpfiff wurden die Freiburger Angriffe konsequenter. Lukas Kübler zwang Nübel in Minute 51 mit einer Direktabnahme aus spitzem Winkel zu einer Glanztat, eine Zeigerumdrehung später wurde Manzambis Versuch aus elf Metern noch entscheidend abgefälscht.

In der Offensive fand die Elf aus der Landeshauptstadt kaum noch statt. Obwohl der Sport-Club zunehmend Räume öffnete, stand die Freiburger Restverteidigung sicher.

Die Joker stechen

Der Ausgleich wäre eine Viertelstunde vor Ende der regulären Spielzeit längst verdient gewesen – und sollte schließlich in der 81. Minute auch fallen. Kurz nach seiner Einwechslung versenkte Matanovic eine scharfe Hereingabe von Lukas Kübler mit einer starken Direktabnahme, die vom Innenpfosten den Weg ins Netz fand.

Und es sollte aus Freiburger Sicht noch besser kommen: Joker Scherhant scheiterte auf Vorlage von Manzambi zwar im ersten Versuch noch am Stuttgarter Rückhalt, jagte den Abpraller aber mit Wucht zur Freiburger Führung unter die Latte (86.).

Vorlagengeber Manzambi stand auch in der nächsten Szene im Mittelpunkt: Nach einem sehenswerten Antritt im Sechzehner wurde der junge Schweizer an der Grundlinie regelwidrig gelegt. Den fälligen Strafstoß nutzte Matanovic zu seinem zweiten Treffer im SC-Dress (90.+2), der das Europa-Park Stadion endgültig zum Beben brachte.

Am verdienten Derbysieg änderte auch die fast zehnminütige Nachspielzeit nichts mehr. Einziger Wermutstropfen: Der umtriebige Manzambi wurde kurz vor Ende der Partie nach gefährlichem Spiel mit glatt Rot von Schiedsrichter Siebert vom Platz gestellt. „Für uns ist es ein sehr wichtiges Ergebnis. Es ist gut, dass wir auch in der Breite stark besetzt sind, um hinten raus nochmal Druck erzeugen zu können", konstatierte Schuster nach Spielende. 

Weiter geht es für den Sport-Club am kommenden Samstag um 15.30 Uhr mit der Auswärtspartie beim SV Werder Bremen, bevor das Heimspiel gegen den FC Basel (24. September, 21 Uhr) die diesjährige Ligaphase der Europa League einläutet.

David Hildebrandt

Foto: Achim Keller

Stenogramm

Aufstellung SC Freiburg: Atubolu - Kübler, Ginter, Lienhart, Makengo - Beste (86., Dinkci), Osterhage (86., Höfler), Eggestein, Grifo (63., Scherhant) - Manzambi, Höler (78., Matanovic) 
Trainer: Julian Schuster 
Bank: Müller, Jung, Adamu, Treu, Günter 
  
Aufstellung VfB Stuttgart: Nübel - Vagnoman (89., Assignon), Jeltsch, Chabot, Mittelstädt (76., Hendriks) - Bouanani (63., Tiago Tomás), Karazor (89., Führich), El Khannouss, Stiller, Leweling - Demirovic (76., Chema) 
Trainer: Sebastian Hoeneß 
Bank: Drljaca, Zagadou, Jovanovic, Nartey 
  
Tore: 0:1 Demirovic (20.), 1:1 Matanovic (81.), 2:1 Scherhant (86.), 3:1 Matanovic (90.+2, FE) 
Gelbe Karten: - El Khannouss 
Gelb-Rote Karten: 
Rote Karten: Manzambi 
Schiedsrichter: Daniel Siebert 
Zuschauer/innen (Fahrrad-Fan-Zahl): 34.700 (5.625) 

 

 
Ihr Browser ist veraltet.
Er wird nicht mehr aktualisiert.
Bitte laden Sie einen dieser aktuellen und kostenlosen Browser herunter.
Chrome Mozilla Firefox Microsoft Edge
Chrome Firefox Edge
Google Chrome
Mozilla Firefox
MS Edge
Warum benötige ich einen aktuellen Browser?
Sicherheit
Neuere Browser schützen besser vor Viren, Betrug, Datendiebstahl und anderen Bedrohungen Ihrer Privatsphäre und Sicherheit. Aktuelle Browser schließen Sicherheitslücken, durch die Angreifer in Ihren Computer gelangen können.
Neue Technologien
Die auf modernen Webseiten eingesetzten Techniken werden durch aktuelle Browser besser unterstützt. So erhöht sich die Funktionalität, und die Darstellung wird verbessert. Mit neuen Funktionen und Erweiterungen werden Sie schneller und einfacher im Internet surfen können.