Der Sport-Club hat zum Auftakt in die Europa League einen Sieg gefeiert und 2:1 (1:0) gegen den FC Basel gewonnen. Die Tore erzielten Patrick Osterhage und Maximilian Eggestein.
Die englischen Wochen sind zurück im Breisgau. Die Europa League ist zurück im Breisgau. Der Start in den internationalen Wettbewerb begann für den Sport-Club mit einem internationalen Derby. "Für mich ist es ein Derby. Einfach, was die Nähe zwischen den Vereinen angeht. Auch für alle Unterstützer aus der Schweiz ist es eine kurze Anreise. Das sind Voraussetzungen, die total spannend sind", sagte Julian Schuster vor der Partie gegen den FC Basel. Gegen die Schweizer hat der SC schon häufig gespielt, bisher allerdings immer nur in Testspielen. Die heutige Begegnung war das erste Pflichtspielduell der beiden Vereine.
Das Spiel begann ohne die erkrankten Lucas Höler und Philipp Lienhart, außerdem bekam Jordy Makengo zunächst eine Pause und nahm auf der Bank Platz. In die Innenverteidigung rückte Anthony Jung, auf der linken Abwehrseite begann Kapitän Christian Günter. Hinter der Spitze durfte Johan Manzambi, der in der Bundesliga gesperrt ist, anfangen. Nach den in der Europa League üblichen Teamfotos vor dem Anstoß und der Fan-Choreo auf der Südtribüne starteten die Gäste angriffslustig und hatten nach zwei Minuten die erste Torchance. Den Kopfball von Albian Ajeti lenkte Noah Atubolu gerade noch um den Pfosten und verhinderte damit einen frühen Rückstand.
Mit Maß zur Führung
Der SC benötigte ein paar Minuten, um sich dem schnellen Aufbauspiel der Schweizer anzupassen, fand nach zehn Minuten aber besser ins Spiel und kam zu Schusschancen durch Maximilian Eggestein und Manzambi, die beide geblockt wurden. Für die Zuschauer im Europa-Park Stadion war es nach kurzer Zeit ein attraktives Duell, das nach einer halben Stunde aber etwas an Tempo verlor und sich hauptsächlich zwischen den beiden Strafräumen abspielte.
Der SC fand den Weg in die Basler Hälfte zumeist mit schnellem Passspiel und dem agilen Manzambi. Torwart Mirko Salvi musste bis zur 31. Minute nicht eingreifen, war mit dem ersten guten Freiburger Abschluss aber geschlagen. Patrick Osterhage nahm nach einem abgefangenen Ball, der genau vor seinen Füßen landete, aus der zweiten Reihe Maß und traf zum 1:0. Manzambi leitete auch die nächste SC-Chance, die er auch selbst abschloss, ein (38.). Auf der rechten Seite bediente der Mittelfeldspieler Niklas Beste, lief dann in den Fünfmeterraum durch, wo er die Flanke Bestes mit dem Kopf erwischte. Salvi hatte aber aufgepasst.
Die Gäste, die lange Zeit nicht mehr vor Atubolus Tor aufgetaucht waren, kamen in der 45. Minute zu zwei Großchancen, scheiterten aber an Freiburgs Nummer 1, die im Nachgang an die Doppelchance die Fäuste ballte. Den Schuss von Ajeti aus kurzer Distanz hatte er stark pariert, Xherdan Shaqiris Nachschuss blieb an Jung hängen.
Eggestein erhöht
Die erste Möglichkeit nach der Pause gehörte Vincenzo Grifo, der aus 16 Metern flach abzog, den Ball aber nicht voll traf. Der SC war sofort wieder voll im Spiel, ruhte sich nicht auf der knappen Führung aus, sondern wollte ein zweites Tor. Und dieses fiel, zwar erst auf den zweiten Blick, aber dann ließ sich Maximilian Eggestein feiern. Nach Grifos Flanke von der linken Seite verlängerte Eggestein mit dem Kopf, FCB-Keeper Salvi drückte den Ball mit der Hand scheinbar von der Linie. Das Spiel lief weiter, bis sich die Torlinientechnologie einschaltete und meldete, dass der Ball in vollem Umfang hinter der Linie war. Vor der jubelnden Südtribüne bildete sich daraufhin eine kleine Traube aus zehn SC-Spielern, die das 2:0 feierten (57.).
Der Sport-Club ließ Basel nun etwas kommen, stand in der Defensive aber stabil und hatte das Spiel unter Kontrolle. In der 75. Minute wurde es zwar kurz brenzlig, als Shaqiri den Ball quer und scharf durch den Fünfmeterraum schickte. Am langen Pfosten verpasste sein Mitspieler aber den Ball und die gefährlicheren Aktionen hatte der SC.
In der 80. Minute verpasste Eggestein nach Ablage von Igor Matanovic aus elf Metern seinen zweiten Treffer nur knapp, weil Basels Torwart den Ball gerade noch um den Pfosten lenkte. Kurz zuvor war Philipp Treu der Ball beim Schuss vom Standbein weggesprungen. Dies passierte seinem Namensvetter in der 84. Minute nicht und Philip Otele gelang mit seinem Schlenzer aus 18 Metern der Anschlusstreffer für Basel. Das Schweizer Tor sorgte in den Schlussminuten nochmal für ein wenig Spannung, aber dem FCB gelang es nicht, den Druck aufrechtzuerhalten.
Die Erleichterung über den Abpfiff war dem Freiburger Trainerteam und der Mannschaft anzumerken. Für den Sport-Club war es der dritte Erfolg in Folge und nach dem Heimsieg gegen den VfB Stuttgart in der Liga der zweite Derbysieg innerhalb von zwei Wochen. "Natürlich sind wir über den Sieg zum Start sehr glücklich. In den ersten Minuten war Basel präsenter, wir haben etwas gebraucht, um ins Spiel zu kommen. Nach der Führung haben wir sehr dispzipliniert gegen den Ball gespielt und insgesamt wenig zugelassen. Am Ende wurde es zwar unnötig spannend, aber wir haben nach dem Gegentor keine Torchancen mehr zugelassen", fasste Schuster das Spiel zusammen.
Isabel Betz
Foto: Achim Keller
Aufstellung SC Freiburg: Atubolu - Kübler, Ginter, Jung, Günter (71. Makengo) - Eggestein, Osterhage - Beste (71. Treu), Manzambi (90. Dinkci), Grifo (75. Scherhant) - Adamu (75. Matanovic) | |
Trainer: Julian Schuster | |
Bank: Müller, Huth, Scherhant, Suzuku, Dinkci, Höfler, Treu, Matanovic, Makengo, Rosenfelder, Ogbus | |
Aufstellung Auswärtsteam: Salvi - Tsunemoto (58. Vouilloz), Barisic, Adjetey (83. Rüegg), Schmid - Leroy, Metinho - Zé (58. Agbonifo), Shaqiri, Salah (58. Otele) - Ajeti (71. Broschinski) | |
Trainer: Ludovic Magnin | |
Bank: Spycher, Pfeiffer, Vouilloz, Otele, Agbonifo, Bacanin, Broschinski, Soticek, Daniliuc, Rüegg, Kacuri, Cisse | |
Tore: 1:0 Osterhage (31.), 2:0 Eggestein (57.), 2:1 Otele (84.) | |
Gelbe Karten: Grifo, Treu - Tsunemoto, Magnin | |
Gelb-Rote Karten: | |
Rote Karten: | |
Schiedsrichter: Luis Branco | |
Zuschauer/innen: 34.200 |