Zum Abschluss des 6. Spieltags trennen sich Borussia Mönchengladbach und der Sport-Club 0:0. Derry Scherhant trifft nach 83. Minuten per Freistoß nur die Latte.
„Wir brauchen Disziplin und Geduld, um die Momente zu erzwingen und selbst Akzente zu setzen“, hatte Julian Schuster vor der Sonntagabend-Partie gegen Borussia Mönchengladbach gesagt. Der SC-Trainer sollte Recht behalten, das Spiel im Borussia-Park entwickelte sich für den Sport-Club zur Geduldsprobe.
Das Freiburger Trainerteam hatte im Vergleich zum 1:1 in der Europa League beim FC Bologna zwei Änderungen in der Startelf vorgenommen: Johan Manzambi, der nach seiner Rot-Sperre wieder in den Bundesliga-Kader zurückkehrte, nahm zunächst auf der Bank Platz und wurde als hängende Spitze von Lucas Höler ersetzt. Auf der Linksverteidigerposition rotierte Kapitän Christian Günter für Jordy Makengo zurück in die Startelf.
Cyriaque Irié stand erneut nicht im Kader. Der Nationalspieler Burkina Fasos steht nach einer Malaria-Infektion bis auf Weiteres nicht zur Verfügung. Der Offensivspieler ist nicht ansteckend und befindet sich nach einem Krankenhausaufenthalt auf dem Weg der Besserung. Der Zeitpunkt seines Wiedereinstiegs ins Training ist offen.
Günter und Lienhart retten
Im Borussia-Park war es nach neun Minuten ein Fernschuss, der das erste Mal für den Hauch von Gefahr sorgte. Maximilian Eggestein verzog im Anschluss an einen Freiburger Einwurf aus 18 Metern deutlich. Auf der Gegenseite fehlte Jens Castrop nur ein halber Meter, um eine Flanke von Florian Neuhaus zu erreichen.
Der heimische VfL war in den Anfangsminuten sehr auf Kontrolle und Stabilität bedacht, nachdem die Fohlen in der Vorwoche vor heimischem Publikum sechs Gegentreffer gegen Eintracht Frankfurt kassiert hatten. Mitte der zweiten Halbzeit wurde die Mannschaft von Eugen Polanski mutiger. Erst warf sich Christian Günter in einen aussichtsreichen Abschluss von Rocco Reitz (28.), dann klärte Philipp Lienhart in höchster Not gegen Florian Neuhaus. Nach 46 gespielten Minuten ging es für beide Mannschaften mit einer exakt ausgeglichenen Ballbesitz-Statistik und 0:0 Toren in die Kabine.
Manzambi kommt, Spiel bleibt unverändert
Das Freiburger Trainerteam brachte für Durchgang zwei Johan Manzambi, Lucas Höler blieb in der Kabine. Die erste Offensivaktion nach der Pause gehörte jedoch den Gastgebern, als Neuhaus Atubolu aus 19 Metern mit einem Schlenzer prüfte (47.). In ungewohnter Rolle tauchte Niklas Beste nach 56 Minuten auf, als dessen Kopfball nach guter Flanke von Junior Adamu nur einen halben Meter am Pfosten vorbeistrich (56.).
Die Freiburger taten sich am Ende der zweiten Englischen Woche in Folge weiterhin schwer, die kompakten Mönchengladbacher defensiv in Bedrängnis zu bringen. „Ich hatte das Gefühl, dass wir es in einigen Momenten besser ausspielen und bessere Entscheidungen treffen können. Darüber ärgere ich mich schon“, sagte Julian Schuster nach der Partie.
Auf die eigene Standardstärke konnte sich der SC aber auch an diesem Tag verlassen: Nach 66 Minuten durfte Beste nach einer einstudierten Freistoßvariante und einem kurzen Zuspiel von Günter unbedrängt flanken. Über den ehemaligen Freiburger Yannik Engelhardt gelangte der Ball in den Rückraum zum eingewechselten Manzabi, der die Freiburger Führung mit einem Abschluss aus zehn Metern über die Latte nur um Zentimeter verpasste.
Nachdem Atubolu einen Schuss von Neuhaus aus der Drehung ohne größere Mühen um den Pfosten gelenkt hatte (73.), verpasste Adamu in abseitsverdächtiger Position einen herrlichen Chip-Pass von Manzambi (76.). Die beste Gelegenheit in Hälfte zwei hatte kurz darauf Derry Scherhant, dessen frech auf die kurze Ecke gezogene Freistoß aus spitzem Winkel von Nicolas gerade noch an die Latte gelenkt wurde (83.).
„Ich finde, dass wir in der zweiten Halbzeit die besseren Chancen hatten und das Spiel auf unsere Seite hätten ziehen können“, so Schuster. „In der ersten Halbzeit war es eher andersrum. Wir müssen den Punkt akzeptieren, nehmen ihn aber auch gerne mit.“
In der letzten Minute der Nachspielzeit hatten die Gastgeber nochmal Glück, als Castrop Manzambi im Strafraum zu Fall brachte, die Pfeife von Schiedsrichter Daniel Schlager jedoch stumm blieb. Der Sport-Club verbringt die anstehende Länderspielpause nach dem Punktgewinn am Niederrhein auf Rang acht, ist seit sechs Pflichtspielen ungeschlagen und erwartet am Sonntag, den 19. Oktober (15:30 Uhr), Eintracht Frankfurt im Europa-Park Stadion.
Marius Faller
Foto: DeFodi Images
Aufstellung Borussia Mönchengladbach: Nicolas - Scally, Elvedi, Diks, Netz - Reitz (69., Fraulo), Sander (81., Machino), Engelhardt, Castrop - Neuhaus (81., Ranos) - Tabakovic (69., Urbich) | |
Trainer: Eugen Polanski | |
Bank: Omlin, Friedrich, Ullrich, Herrmann, Stöger | |
Aufstellung SC Freiburg: Atubolu - Treu, Ginter, Lienhart, Günter - Eggestein, Osterhage - Beste (79., Dinkci), Höler (46., Manzambi), Grifo (63., Scherhant) - Adamu (79., Matanovic) | |
Trainer: Julian Schuster | |
Bank: Müller, Jung, Makengo, Rosenfelder, Höfler | |
Tore: - | |
Gelbe Karten: Elvedi, Sander, Scally - Osterhage | |
Gelb-Rote Karten: | |
Rote Karten: | |
Schiedsrichter: Daniel Schlager | |
Zuschauer/innen: 44.709 |