Zweimal Grifo: SC gewinnt auf Schalke

Profis
30.10.2022

Dank zweier Treffer von Vincenzo Grifo – einem gefühlvollen Schlenzer (45.+1) und einem souverän verwandelten Foulelfmeter (61.) – bezwingt der Sport-Club den FC Schalke 04 souverän mit 2:0 (1:0).

Vor dem 12. Bundesligaspieltag, an dem der Sport-Club am Sonntagabend beim FC Schalke 04 antrat, stellten sich viele die Frage, in welcher Form der Gastgeber aus dieser turbulenten Woche gehen würde. Sportvorstand Rouven Schröder war gegangen, Thomas Reis als neuer Trainer gekommen – und nun hatten die Schalker also einen frischgebackenen Achtelfinalteilnehmer der UEFA Europa League vor der Brust.

Das Freiburger Trainerteam wollte nicht zu viel über mögliche taktische Veränderungen von Reis spekulieren – andere Themen waren wichtiger, wie SC-Trainer Christian Streich nach dem Spiel erläuterte: „Wir haben über Mentalität und Haltung gesprochen – und diese Mentalität und Haltung hat die Mannschaft heute von Anfang an gezeigt.“

Die Breisgauer wurden ihrer Favoritenrolle in der Anfangsphase direkt gerecht und übernahmen gegen den vor der Partie auf dem letzten Platz rangierenden Hausherren direkt die Kontrolle. Ritsu Doan hatte früh zwei Abschlusschancen aus aussichtsreichen Positionen (2., 8.), Maya Yoshida klärte nach Flanke von Lukas Kübler gerade noch vor Michael Gregoritsch (6.) und Maximilian Eggestein köpfte eine Hereingabe von Christian Günter nur knapp neben das Tor des Ex-Freiburgers Alexander Schwolow.

Eggestein war einer der im Vergleich zum 1:1 gegen Olympiakos Piräus zwei Neuen in der Freiburger Startelf, er begann für Yannik Keitel neben Nicolas Höfler im zentralen Mittelfeld. Der andere neue, Wooyeong Jeong, der für Daniel-Kofi Kyereh als hängende Spitze begann, setzte nach 22 Minuten ein erstes Ausrufezeichen, als er sich aus 30 Metern ein Herz fasste und den Winkel nur knapp verfehlte.

Ouwejan verletzt sich, Grifo trifft

SC-Kapitän Günter hatte vor der Partie von einem „schwierigen Spiel“ gegen einen schwer ausrechenbaren Gegner gesprochen. Die Blau-Weißen kamen in der ersten halben Stunde jedoch gar nicht richtig in die Zweikämpfe und so hatten die Breisgauer nach einer halben Stunde 78 Prozent Ballbesitz zu verzeichnen. Den Gastgebern aus dem Ruhrpott half es dann auch nicht gerade, dass Thomas Ouwejan, der vor allem in der abgelaufenen Zweitligasaison mit seinen Flankenläufen immer wieder für Torgefahr gesorgt hatte, das Feld bereits nach 34 Minuten verletzungsbedingt verlassen musste. Für ihn kam Kerim Calhanoglu, der kurz nach seiner Einwechslung die beste Schalker Gelegenheit der ersten Hälfte hatte und aus 13 Metern nur um Zentimeter verzog (35.).

Das Tabellenschlusslicht kam vor der Pause immer besser in die Partie, den Treffer erzielten aber die Gäste aus dem Breisgau: Vincenzo Grifo bekam 23 Meter vor dem Tor auf der halblinken Seite viel zu viel Platz, ging noch mal ein paar Schritte nach innen und schlenzte das Spielgerät aus 18 Metern präzise in die lange Ecke (45.+1). Alexander Schwolow war chancenlos. So ging es mit einer Freiburger Pausenführung in die Kabine.

Jeong hat das 2:0 auf dem Fuß

Die zweite Hälfte begann so, wie die erste endete – mit einem Schlenzer von Vincenzo Grifo von halblinks. Den Schuss des Italieners konnte Schwolow zur Seite abwehren, den Nachschuss aus sieben Metern setzte Wooyeong Jeong über das das verwaiste Tor (51). Im Anschluss an die daraus resultierende Ecke ergaben sich für den SC dann gleich mehrere Chancen, doch weder Matthias Ginter, noch Lukas Kübler oder erneut Grifo brachten den Ball im Tor unter (54.).

Michael Gregoritsch, der in der Rückrunde der Saison 2019/20 auch schon für den FC Schalke 04 auf Torejagd gegangen war, erlebte lange einen eher ruhigen Abend vor 61.000 Zuschauern in der Veltins-Arena. Nach 59 Minuten setzte der Sturmtank dann aber im Schalker Strafraum gekonnt Wooyeong Jenog in Szene, der nicht weniger sehenswert Kerim Calhanoglu mit einem Hackentrick ins Leere laufen ließ. Der Schalker Linksverteidiger traf den Südkoreaner bei dieser Aktion am Fuß, was auch Schiedsrichter Christian Dingert nach kurzer Sichtung der Videobilder erkannte und zurecht auf Strafstoß entschied. Wie bereits gegen Werder Bremen acht Tage zuvor nahm sich Grifo der Sache an und verwandelte eiskalt zum 2:0 (61.)

Auswärtssieg in der Schlussphase nie gefährdet

In der Schlussphase boten sich beiden Mannschaften noch Gelegenheiten, weder Lukas Kübler (74.) noch auf der Gegenseite Tom Krauß (77.) oder Tobias Mohr (83.) konnten jedoch aus kürzester Distanz das Netz zum Wackeln bringen.

„Insgesamt war das eine gute Leistung von unserer Mannschaft und auch, glaube ich, ein verdienter Sieg“, sagte Christian Streich nach der Partie und auch sein Schalker Pendant Thomas Reis widersprach ihm bei dieser Einschätzung nicht.

Der 2:0-Auswärtssieg war auch in der Höhe verdient, weil der Sport-Club den Schalkern offensiv nie Raum zur Entfaltung bot und zwei seiner vielen Möglichkeiten nutzte. Am kommenden Donnerstag geht es für die Breisgauer zum letzten Gruppenspiel in der Europa League. Beim Aufeinandertreffen mit Qarabag Agdam in Baku geht es für die Breisgauer aber zumindest mit Blick auf die Tabellenkonstellation um nichts mehr, der Gruppensieg ist dem SC nicht mehr zu nehmen.

Marius Faller

Foto: DeFodi Image

Stenogramm

Aufstellung FC Schalke 04: Schwolow - Brunner, Matriciani, Yoshida, Ouwejan (34., Calhanoglu) - Kral, Krauß (81., Latza) - Bülter, Mollet - Karaman (56., Mohr), Polter (56., Terodde) 
Trainer: Thomas Reis 
Bank: Fährmann, Flick, Aydin, Sané, Schell 
  
Aufstellung SC Freiburg: Flekken - Kübler (85., Sildillia), Ginter, Lienhart, Günter - Eggestein, Höfler - Doan (76. Schade), Jeong (69. Kyereh), Grifo (76., Weißhaupt) - Gregoritsch (69., Höler) 
Trainer: Christian Streich 
Bank: Uphoff, Schlotterbeck, Keitel, Petersen 
  
Tore: 0:1 Grifo (45.+1), 0:2 Grifo (61., FE) 
Gelbe Karten: Polter, Krauß, Yoshida - Ginter, Günter 
Gelb-Rote Karten: 
Rote Karten: 
Schiedsrichter: Christian Dingert 
Zuschauer: 61.000 

 

 
Ihr Browser ist veraltet.
Er wird nicht mehr aktualisiert.
Bitte laden Sie einen dieser aktuellen und kostenlosen Browser herunter.
Chrome Mozilla Firefox Microsoft Edge
Chrome Firefox Edge
Google Chrome
Mozilla Firefox
MS Edge
Warum benötige ich einen aktuellen Browser?
Sicherheit
Neuere Browser schützen besser vor Viren, Betrug, Datendiebstahl und anderen Bedrohungen Ihrer Privatsphäre und Sicherheit. Aktuelle Browser schließen Sicherheitslücken, durch die Angreifer in Ihren Computer gelangen können.
Neue Technologien
Die auf modernen Webseiten eingesetzten Techniken werden durch aktuelle Browser besser unterstützt. So erhöht sich die Funktionalität, und die Darstellung wird verbessert. Mit neuen Funktionen und Erweiterungen werden Sie schneller und einfacher im Internet surfen können.