Sport-Club siegt nach wilder Schlussphase gegen Mainz

Profis
01.10.2022

Nach einer starken ersten Freiburger Hälfte, einem Treffer von Michael Gregoritsch (3.) und dem ersten Bundesligator von Daniel-Kofi Kyereh (37.) müssen die Freiburger am Ende gegen den 1. FSV Mainz 05 zittern, können aber dennoch über ein 2:1 jubeln. 

Wer heute im Europa-Park Stadion nicht pünktlich zum Anpfiff auf seinem Platz saß, der wird sich geärgert haben. Noch keine drei Minuten waren gespielt, als der Sport-Club zum ersten Mal im Strafraum des 1. FSV Mainz 05 auftauchte und das Netz direkt zappeln ließ. Maximilian Eggestein chippte den Ball vom rechten Strafraumeck in die Mitte, wo Ritsu Doan clever auf Michael Gregoritsch durchließ. Gregoritsch hatte durch diese Finte aus 14 Metern ganz viel Zeit, um mit links Maß zu nehmen und Robin Zentner im Mainzer Tor mit einem platzierten Schuss ins kurze Eck keine Chance zu lassen.

SC-Trainer Christian Streich hob nach dem Schlusspfiff die Wichtigkeit des frühen Treffers heraus: „Ich spiele schon so viele Jahre gegen Mainz, es sind immer wahnsinnig schwierige Spiele. Das 1:0 hat uns geholfen. Wir wollten agieren, haben aber nicht immer genug Druck vorne draufbekommen. Wenn du einmal falsch stehst, laufen sie alleine auf das Tor.“

Am achten Bundesliga-Spieltag vertraute das Freiburger Trainerteam wettbewerbsübergreifend zum vierten Mal in Folge auf die gleiche Startformation. Bei den Gästen, die mit der gewohnten Dreierkette agierten, stand Mitte der Woche Jonathan Burkardt (Fleischwunde) noch auf der Kippe. Die Mainzer Nachwuchshoffnung wurde aber rechtzeitig fit – und hatte nach sechs Minuten per Kopf nach einer Hereingabe von der rechten Seite die gute Chance auf den schnellen Ausgleich.

Nach einer wilden Anfangsphase mit Chancen auf beiden Seiten, unter anderem durch Gregoritsch nach einem schnell ausgeführten Grifo-Eckball (10.) und Nationalspieler Anton Stach auf der Gegenseite mit einem Fernschuss (16.), übernahmen die Gastgeber Mitte der ersten Hälfte die Kontrolle über das Spiel. Immer wieder war es der Österreicher Gregoritsch, der am Ende der Breisgauer Angriffsbemühungen stand.

Gregoritsch scheitert an Zentner

Der 28-Jährige war es auch, der nach 29 Minuten von Philipp Lienhart mit einem langen Ball auf die Reise geschickt wurde und plötzlich alleine vor Robin Zentner auftauchte. Die Mainzer warteten vergeblich auf den Abseitspfiff, der FSV-Keeper vereitelte aber mit einer Fußabwehr das fünfte Saisontor des Freiburger Sturmtanks.

Von müden Beinen, insgesamt zwölf Freiburger waren mit ihren Nationalmannschaften unterwegs, war bei den Gastgebern gegen das zweitbeste Auswärtsteam der Liga nichts zu sehen. Die Oberschenkel der Breisgauer dürften nach 37 Minuten sogar noch ein bisschen geschmeidiger geworden sein: Ritsu Doan spielte Vincenzo Grifo mit einem Seitenwechsel herrlich frei. Der Italiener flankte flach von links ins Zentrum, wo Michael Gregoritsch zunächst an Robin Zentner und der Unterlatte scheiterte. Der Abpraller landete jedoch bei Daniel-Kofi Kyereh, der unbedrängt aus einem Meter zu seinem ersten Pflichtspieltor für den Sport-Club einköpfen konnte. Ein herrlich herausgespieltes Tor, das gleichzeitig den 2:0-Pausenstand markierte.

Mainz kommt besser aus der Pause

Beide Teams kamen unverändert aus der Kabine. Die Mainzer hatten offensichtlich den stärkeren Halbzeitkaffee getrunken, denn sie starteten deutlich agiler in den zweiten Durchgang. Nach 48 Minuten konnte Philipp Lienhart noch in höchster Not gegen den Mainzer Top-Torjäger Karim Onisiwo retten, drei Minuten später konnte dann aber auch der so formstarke Innenverteidiger den Anschlusstreffer nicht verhindern. Aarón drückte die scharfe Flanke von Jonathan Burkardt aus drei Metern zum 1:2 über die Linie.

„Das Tor ist unaufmerksam verteidigt“, kommentierte Christian Streich. „Wir hatten aber insgesamt mehr gute Torchancen.“ In der zweiten Hälfte brauchte seine Mannschaft jedoch eine ganze Weile, um auf Betriebstemperatur zu kommen – und nach 64 Minuten ihren Torhüter Mark Flekken, der nach einem Distanzschuss von Burkardt glänzend parierte.

Es dauerte ganze 23 Minuten im zweiten Durchgang, ehe Robin Zentner seine Arbeitsgeräte an den Fingern benutzen musste. Gegen den Kopfball von Michael Gregoritsch nach einem Freistoß von Vincenzo Grifo musste der Mainzer Keeper seine Handschuhe dann aber blitzartig nach oben reißen, um den Einschlag zu verhindern.

Petersen rettet den Sieg

Es entwickelte sich die in dieser Saison fast schon obligatorische spannende Schlussphase. Nach 83 Minuten hätte SC-Kapitän Christian Günter die Freiburger Zuschauer im, zumindest im Heimbereich, ausverkauften Europa-Park Stadion erlösen könnten, schaffte es nach herrlichem Zuspiel von Vincenzo Grifo aber nicht ganz, den Ball an Zentner vorbeizulegen.

Es blieb dennoch beim knappen Freiburger Sieg – aus zwei Gründen. Zum einen fischte Mark Flekken einen Freistoß von Aaron aus dem Winkel (90.), zum anderen bewies Nils Petersen mal wieder seine Jokerqualitäten. Der 33-Jährige trat an diesem Samstag zwar nicht als Torjäger in Erscheinung, rettete nach 92 Minuten aber nach einem Mainzer Eckball für den geschlagenen Mark Flekken auf der Linie. „Am Ende kann es schon 2:2 ausgehen, da könnten wir uns nicht beklagen“, so Streich.

Die nun 17 Punkte in der Bundesliga kann die Freiburger Mannschaft zurecht bejubeln, viel Zeit für Feierlichkeiten bleibt aber nicht. Am Donnerstag steht bereits das nächste Heimspiel an, wenn der Sport-Club um 21 Uhr in der Europa League den FC Nantes begrüßt.  

Marius Faller

Foto: Achim Keller

Stenogramm

Aufstellung SC Freiburg: Flekken - Sildillia, Ginter, Lienhart, Günter - Eggestein (90.+4, Keitel), Höfler - Doan (69. Schade), Kyereh (69., Jeong), Grifo (84., Weißhaupt) - Gregoritsch (84., Petersen) 
Trainer: Christian Streich 
Bank: Uphoff, Schmid, Schlotterbeck, Kübler 
  
Aufstellung 1. FSV Mainz 05: Zentner - Widmer, Bell (65., Fernandes Ribeiro), Caci - da Costa (77. Fulgini), Barreiro Martins (65., Lee), Kohr, Aaron - Stach (86., Weiper), Burkardt (77. Burgzorg) - Onisiwo 
Trainer: Bo Svensson 
Bank: Dahmen, Barkok, Tauer, Bobzien 
  
Tore: 1:0 Gregoritsch (3.), 2:0 Kyereh (37.), 1:2 Aarón (51.) 
Gelbe Karten: Höfler, Keitel - Bell, Stach, Barreiro Martins, Kohr 
Gelb-Rote Karten: 
Rote Karten: 
Schiedsrichter: Sven Jablonski 
Zuschauer: 34.000 

 

 
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