Sekunden fehlen zum Sieg in Mainz

Profis
19.03.2023

Der Sport-Club kassiert nach dem Führungstreffer von Ritsu Doan (55.) beim 1. FSV Mainz 05 den späten Ausgleich durch Karim Onisiwo (90.+6) und muss sich mit einem 1:1 (0:0) zufriedengeben.

Nach der unglücklichen 0:2-Niederlage im Achtelfinal-Rückspiel der UEFA Europa League gegen Juventus Turin wartete für den Sport-Club in der Liga der formstarke 1. FSV Mainz 05. Die von Bo Svensson trainierten Mainzer gewannen ihre letzten vier Heimspiele und standen vor der Partie auf Rang drei der Rückrundentabelle. Dem Sport-Club, Rückrundenvierter, gehörte dennoch die erste Chance des Spiels. Kiliann Sildillia scheiterte nach fünf Minuten aus kurzer Distanz an Robin Zentner im Tor der Gastgeber.

Das Freiburger Trainerteam veränderte die Mannschaft, die dem italienischen Rekordmeister Juventus Turin am Donnerstagabend auch in Unterzahl alles abverlangt hatte, nur auf einer Position. Vincenzo Grifo rückte für Lucas Höler in die erste Elf.

Bei den Pfälzern geht seit Januar Ludovic Ajorque auf Torejagd. Der 1,95-Meter-Mann kam von Racing Straßburg und sorgt seit seiner Verpflichtung dafür, dass die ohnehin schon kopfballstarken Mainzer (neun Treffer per Kopf) noch eine Waffe mehr in ihren Reihen haben. Nach neun Minuten parierte Mark Flekken glänzend gegen den wuchtigen Kopfstoß des Sturmtanks. Neun Minuten später überwand der großgewachsene Franzose Flekken im Eins-gegen-Eins dann doch, stand zuvor jedoch im Abseits.

Wenige Chancen in Hälfte eins

Der Ball war in der ersten Hälfte öfters im Besitz der Freiburger, die jedoch immer wieder Probleme mit dem neu verlegten Rasen in der Mainzer Arena hatten. Mal geriet der Pass zu lang, mal rutschte einer der Breisauger im entscheidenden Moment weg. Es blieb bei zwei Torschüssen der Gäste bis zur Pause.

Defensiv stand der Sport-Club jedoch gut – gegen Mainz alles andere als selbstverständlich, wie auch SC-Trainer Christian Streich nach dem Spiel festhielt: „Das ist eine Wahnsinnswucht und eine Power bei Mainz. Was da für eine Energie auf den Platz kommt. Wenn du nicht mit allem dagegenhältst, dann wirst du hier aufgefressen. Die Mannschaft hat das gemacht.“

Die Gastgeber spielten zwar geradliniger, bis auf den Kopfball von Ajorque fehlten aber auch der Mannschaft von Bo Svensson die ganz klaren Gelegenheiten. Marcus Ingvartsen prüfte Flekken noch mit einem Freistoß aus 25 Metern (37.), acht Minuten später schickte Schiedsrichter Bastian Dankert die beiden Mannschaften in die Kabine.

Gregoritsch verlängert, Doan trifft

Bereits in Hälfte eins war auffällig, dass der Sport-Club häufig mit langen Bällen agierte. Ziel dabei ein ums andere Mal: Michael Gregoritsch. Dieses Mittel sollte nach 55 Minuten auch die Freiburger Führung bringen: Der österreichische Mittelstürmer ließ einen langen Schlag von Flekken über seinen Hinterkopf rutschen, Edimilson Fernandes und Robin Zentner gingen beide nur zögerlich zum Ball – und Ritsu Doan bedankte sich. Der Japaner umrundete Zentner und schob zum 1:0 ein.

Das Spiel wurde nun deutlich abwechslungsreicher. Anton Stach auf Seiten der Mainzer (58.) und Vincenzo Grifo (62.) verfehlten das Tor aus der Distanz jeweils nur knapp. Außerdem erwähnenswert: Auch wenn Mainz mit durchschnittlich 13 Fouls pro Partie eher für eine robuste Spielweise bekannt ist, sahen die 26.800 Zuschauer in der Mewa Arena eine äußerst faire Partie.

Bo Svensson tat sein Möglichstes, um die drohende Niederlage abzuwenden und verbrauchte alle fünf Wechselmöglichkeiten bereits nach 75 Minuten. Das Freiburger Trainerteam hatte zu diesem Zeitpunkt lediglich Lucas Höler (für Vincenzo Grifo) gebracht.

Einwürfe sorgen für Gefahr

Einer der Neuen auf Seiten der Heimmannschaft war der erst 18-jährige Nelson Weiper. Der junge Offensivspieler hatte nach 85. Minuten den Ausgleich auf dem Fuß, platzierte seinen Schuss aus elf Metern im Anschluss an einen Einwurf von der rechten Seite aber direkt auf den Körper von Mark Flekken. Der letzte Mainzer Einwurf der Partie – die Nachspielzeit von fünf Minuten war bereits seit 20 Sekunden abgelaufen – sollte aber doch noch zum Ausgleich führen. Ajorque spitzelte auf den ebenfalls eingewechselten Karim Onisiwo, der aus vier Metern zum 1:1 traf.

Auch wenn der Ausgleichstreffer zu einem bitteren Zeitpunkt kam, konnte der Sport-Club mit diesem Punkt dennoch an Leipzig vorbeiziehen und steht neun Spieltage vor Schluss auf Tabellenplatz vier. Christian Streich sagte auf der Pressekonferenz nach dem Spiel: „Ich kann nicht wahnsinnig unglücklich sein. Wenn die Mannschaft so auftritt, drei Tage nachdem man gegen Juve verloren hat. Wir haben gegen eine sehr starke Mainzer Mannschaft einen Punkt geholt.“

Nach der Länderspielpause gastiert Hertha BSC am Samstag, 1. April (15.30 Uhr), im Europa-Park Stadion.

Marius Faller

Foto: Achim Keller

Stenogramm

Aufstellung 1. FSV Mainz 05: Zentner - Hanche-Olsen, Bell, Fernandes (75., Kohr) - da Costa (68., Widmer), Barreiro (68, Barkok), Stach, Caci - Ingvartsen (60., Onisiwo), Lee (75., Weiper) - Ajorque 
Trainer: Bo Svensson 
Bank: Dahmen, Aarón, Leitsch, Hack 
  
Aufstellung SC Freiburg: Flekken - Kübler (85., Schmidt), Ginter, Gulde - Sildillia, Eggestein (90.+3, Keitel), Höfler, Günter - Doan (85., Weißhaupt), Gregoritsch (90.+3, Petersen), Grifo (75., Höler) 
Trainer: Christian Streich 
Bank: Uphoff, Sallai, Jeong, Röhl 
  
Tore: 0:1 Doan (55.), 1:1 Onisiwo (90.+6) 
Gelbe Karten: Ajorque, Caci - Ginter, Gulde, Gregoritsch 
Gelb-Rote Karten: - 
Rote Karten: - 
Schiedsrichter: Bastian Dankert 
Zuschauer: 26.800 
 
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