SC-Frust in Leipzig

Profis
09.11.2022

Ein Treffer von Lukas Kübler reicht in Leipzig nicht, der Sport-Club unterliegt trotz guter Moral mit 1:3 (0:0) gegen die Mannschaft von Marco Rose.

Ein Elfmeterpfiff nach 76 Minuten, der aus Freiburger Sicht zumindest unglücklich war, entschied diese Partie am Mittwochabend in Leipzig. In einer Phase, in der der Sport-Club nach anfänglicher Leipziger Überlegenheit zumindest auf Augenhöhe war und das 2:2 in greifbarer Nähe schien, beendete der Strafstoß-Treffer von Emil Forsberg zum 1:3 jegliche Hoffnungen auf Auswärtspunkte für die Breisgauer.

Beide Mannschaften waren diesen 14. Spieltag mit gänzlich unterschiedlichen taktischen Ausrichtungen angegangen. Während sich die badischen Gäste zunächst tief zurückzogen und den Leipzigern weitestgehend den Ball überließen, versuchten die Sachsen durch hohes Pressing, den gegnerischen Spielaufbau früh zu stören.

Im Vergleich zum 2:0-Sieg gegen den 1. FC Köln drei Tage zuvor hatte das Freiburger Trainerteam personell eine Änderung vorgenommen: Kiliann Sildillia rückte für Vincenzo Grifo in die Startelf, aus der Vierer- wurde dadurch eine Dreierkette. Ritsu Doan rutschte zudem von seiner gewohnten rechten offensiven Außenbahn in den linken Halbraum und bildete dort das Pendant zu Maximilian Eggestein auf rechts. Bei eigenem Ballbesitz schoben Sildillia, Christian Günter und einer aus dem Tandem Doan/Eggestein sehr hoch. Der SC bildete phasenweise eine Fünferreihe tief in der gegnerischen Hälfte.

Nkunku lupft an den Pfosten

„Wir haben probiert, Dreierkette zu spielen, um dieses Umschaltspiel von Leipzig nicht aufkommen zu lassen“, erläuterte Christian Streich nach der Partie. Aus dem Spiel heraus hatte der Sport-Club die Mannschaft von Marco Rose so gut im Griff. Nach 16 Minuten musste Mark Flekken dann aber doch beinahe hinter sich greifen: Ein schnell ausgeführter Freistoß von Dominik Szoboszlai überraschte die Freiburger Hintermannschaft und deshalb tauchte Christopher Nkunku frei vor SC-Keeper Flekken auf, scheiterte mit seinem Chip aber am Aluminium.

Die Leipziger, die personell durch die schwerwiegenden Verletzungen von Timo Werner und Peter Gulacsi ohnehin gebeutelt waren, mussten nach 23 Minuten bereits den ersten Wechsel ziehen. Für Josko Gvardiol, der ohnehin erst kurzfristig für Abdou Diallo in die Startelf gerückt war, ging es verletzungsbedingt nicht weiter.

Benjamin Henrichs ersetzte ihn und sah nur eine Minute nach seiner Einwechslung die erste SC-Annährung von Wooyeong Jeong aus 15 Metern. Die Abschlüsse von André Silva (24.) und Henrichs (28.) auf der Gegenseite waren einem Treffer jedoch deutlich näher. „Wir hatten fast keine Torchancen im ganzen Spiel, weil wir es nicht geschafft haben, ins vordere Drittel zu kommen“, so Streich.

Doppel-Alu kurz vor der Pause

Auch bei Standardsituationen blieben die Leipziger gefährlicher als der Sport-Club. Nach 38 Minuten fand Dominik Szoboszlai mit einer Freistoß-Flanke Willi Orban, dessen abgefälschter Kopfball Mark Flekken gerade noch an den Pfosten lenken konnte. Der anschließende Eckball markierte den dritten Alu-Treffer im ersten Durchgang: Szoboszlai zog die Hereingabe frech und technisch anspruchsvoll auf den ersten Pfosten, ohne das Gebälk wäre Flekken in dieser Szene vermutlich geschlagen gewesen (39.). So blieb es zur Pause torlos.

Leipziger Doppelschlag nach 54 Minuten

Leipzig blieb auch nach dem Seitenwechsel spielbestimmend. SC-Keeper Flekken musste sowohl im Eins-gegen-Eins gegen Christopher Nkunku (51.) als auch bei einem Fernschuss von Dominik Szoboszlai (52.) beweisen, warum er in dieser Saison schon achtmal ohne Gegentreffer geblieben war. Nach 54 und 56 Minuten war dann aber auch der bärenstarke Niederländer machtlos. Erst traf Mohamed Simakan nach einer Ecke im Nachschuss, dann traf Nkunku auf Vorarbeit von Silva – und schon führte Leipzig mit 0:2. André Silva hatte gar den dritten Leipziger Treffer binnen vier Minuten auf dem Fuß (58.).

Das Freiburger Trainerteam reagierte brachte innerhalb von drei Minuten insgesamt vier frische Kräfte. Die Hoffnung brachte aber einer der Verbliebenen zurück: Nach einem Einwurf von Kiliann Sildillia landete der Klärungsversuch bei Lukas Kübler, der die Kugel aus 15 Metern humorlos in den Winkel hämmerte (66.).

Genau zehn Minuten und einen guten Kopfball von Kevin Schade (73.) knapp über das Tor später war die Partie dann jedoch entschieden. Nkunku war gegen Chicco Höfler im Strafraum zu Boden gegangen und trotz längerer Überprüfung blieb Schiedsrichter Harm Osmers bei seiner Elfmeter-Entscheidung. Emil Forsberg verwandelte zum 1:3 (78.). Dieses Ergebnis blinkte den etwas mehr als 40.000 Zuschauern im Leipziger Rund auch nach 95 Minuten von der Stadionleinwand entgegen.

Auf der Pressekonferenz bilanzierte Christian Streich: „Der Sieg von Leipzig ist absolut verdient. Zum jetzigen Zeitpunkt gegen Leipzig zu spielen ist der maximal schwierigste Zeitpunkt.“ Am Sonntag (17.30 Uhr) trifft der Sport-Club im heimischen Europa-Park Stadion im letzten Spiel vor der Winterpause auf Union Berlin.

Marius Faller

Foto: Susann Friedrich

Stenogramm

Aufstellung Leipzig: Blaswich - Simakan, Orban, Gvardiol (23., Henrichs), Halstenberg - Schlager, Kampl (83., Haidara) - Szoboszlai (83., Raum), Nkunku, Olmo (60., Forsberg) - Silva (83., Poulsen) 
Trainer: Marco Rose 
Bank: Nyland, Klostermann, Novoa 
  
Aufstellung SC Freiburg: Flekken - Kübler, Ginter, Lienhart - Sildillia, Höfler (83., Keitel), Günter (56., Sallai) - Eggestein, Doan (59., Grifo) - Gregoritsch (56., Schade), Jeong (59., Höler) 
Trainer: Christian Streich 
Bank: Uphoff, Schlotterbeck, Wagner, Petersen 
  
Tore: 1:0 Simakan (54.), 2:0 Nkunku (56.), 2:1 Kübler (66.), 3:1 Forsberg (78., FE) 
Gelbe Karten: Nkunku - Doan, Jeong, Sildillia, Sallai 
Gelb-Rote Karten: - 
Rote Karten: - 
Schiedsrichter: Harm Osmers 
Zuschauer: 41.200 

 

 
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