Auch Petersen trifft: SC bezwingt Wolfsburg

Profis
19.05.2023

Beim 2:0 (1:0)-Heimsieg gegen den VfL Wolfsburg erzielen die eingewechselten Christian Günter (71.) und Nils Petersen (75.) die Tore des Tages für die Freiburger. Für SC-Rekordtorschütze Petersen sowie Jonathan Schmid war es der letzte Auftritt vor heimischer Kulisse.

Letztes Heimspiel der Saison, letzter Arbeitstag von Stadionsprecher Claus Köhn, letzter Auftritt von Jonathan Schmid und Nils Petersen im Europa-Park Stadion – es war ein besonderes Freitagabendspiel. Als Letzterer nach 70 Minuten den Platz betrat, war auf einem Banner „Niemand ist größer als der Verein – aber du warst verdammt nah dran“ über die gesamte Breite der Südtribüne zu lesen. Fünf Minuten später sollte das Stadion beinahe explodieren.

Zunächst von der Bank aus sahen die beiden vor dem Spiel geehrten Schmid und Petersen, wie ihre Mitstreiter auf dem Feld in einem offensiven 3-4-3 mit Roland Sallai und Noah Weißhaupt hinter Vincenzo Grifo und Ritsu Doan auf den Außenbahnen agierten. In einer hektischen Anfangsphase näherten sich Maximilian Eggestein (12.), Vincenzo Grifo (13.) und Lucas Höler (21.) erstmals offensiv an. Die Wölfe, die selbst noch mitten im Kampf um die europäischen Plätze stecken, änderten ihre Startaufstellung im Vergleich zum 2:1-Sieg gegen die TSG Hoffenheim lediglich auf einer Position. Yannick Gerhardt begann für Matthias Svanberg.

Grifo hat das 1:0 auf dem Fuß

Einen Tag nach dem Duell dieser beiden Vereine im Pokalfinale der Frauen dauerte es bis zur 24. Minute, ehe die 33.300 Zuschauerinnen und Zuschauer erstmals aus sportlichen Gründen aus ihren Sitzen gerissen wurden. Grifo spritzte in einen Passversuch von VfL-Kapitän Maximilian Arnold und lief beinahe unbedrängt auf das Tor von Koen Kasteels zu. Beinahe, weil Sebastiaan Bornauw im Vollsprint zurückeilte und im allerletzten Moment in den Schuss des italienischen Nationalspielers hineingrätschte. Drei Minuten später zischte ein Distanzschuss von Philipp Lienhart einen Meter am Wolfsburger Tor vorbei. „Wir wollten unbedingt beim letzten Heimspiel da sein und Präsenz zeigen. Auch für die Zuschauer, die uns unterstützen“, sagte Christian Streich nach der Partie.

9:2 Torschüsse hatten die Breisgauer im ersten Durchgang zu verzeichnen. Wäre Nicolas Höfler jedoch nach 41 Minuten nicht goldrichtig gestanden, so wäre trotzdem die Mannschaft von Niko Kovac mit einer Führung in die Kabine. Ein Querpass von Patrick Wimmer landete jedoch glücklicherweise in den Beinen des Freiburger Mittelfeldspielers und nicht beim einschussbereiten Felix Nmecha.

Dem deutschen Nationalspieler gehörte auch die erste nennenswerte Offensivaktion in Durchgang zwei, sein abgefälschter Schuss ging jedoch glücklicherweise knapp über das Tor von Mark Flekken. Beide Trainer hatten in der Pause auf Wechsel verzichtet.

Petersen veredelt sein Denkmal

Auf die eigene Stärke nach ruhenden Bällen konnten sich die Freiburger zwar auch an diesem Tag verlassen, einzig der erlösende Treffer wollte nicht fallen. Matthias Ginter (54.), Roland Sallai (56.) und Chicco Höfler (66.) verpassten allesamt im Anschluss an einen ruhenden Ball die überfällige SC-Führung. Es brauchte wohl so etwas wie Spiritualität, um diese zu erzwingen.

Nach 70 Minuten machte sich nämlich der seit vielen Jahren als „Fußballgott“ gefeierte Nils Petersen bereit. Vielleicht war es seine Aura, die weniger als eine Minute nach seiner Einwechslung das 1:0 brachte. Der ebenfalls eingewechselte Christian Günter zog aus 18 Metern ab – und erzielte, leicht abgefälscht, seinen ersten Saisontreffer (71.).

„Uns hat es richtig genervt die letzten zwei Wochen. Es war sinnbildlich, wie die Jungs vorne angelaufen sind“, sagte ein sichtlich zufriedener Christian Streich auf der Pressekonferenz nach dem Schlusspfiff. „Es war alles da, gegen eine gute Wolfsburger Mannschaft. Dann erzwingst du es mit einem abgefälschten Schuss, hast Glück. Dann kommen die Geschichten dazu, so ist es oft.“

Die Geschichte des Tages war es, dass Petersen selbst vier Minuten nach dem Günter-Treffer auf Vorlage von Roland Sallai das 2:0 erzielte. Auf den Tribünen gab es kein Halten mehr. Geschenkt, dass der vermeintliche zweite Treffer des SC-Rekordtorschützen nach 80 Minuten wegen Foulspiels nachträglich aberkannt wurde. Jonathan Schmid stand längst auf dem Feld, als das Spiel 14 Minuten später beendet war.

Die gute Stimmung nach dem Abpfiff konnte auch der Platzverweis von Chicco Höfler nach einem Foul an Luca Waldschmidt im Mittelfeld nicht mehr trüben. Rund 40 Minuten dauerten die Feierlichkeiten auf dem Rasen und dem Zaun der Südtribüne. Die Fans feierten Petersen, Schmid, sich selbst und einen Verein, der 30 Jahre nach dem ersten Bundesligaaufstieg der Vereinsgeschichte in der kommenden Saison zum zweiten Mal in Folge europäisch spielen wird.

Marius Faller

Foto: Achim Keller

Stenogramm

Aufstellung SC Freiburg: Flekken - Lienhart, Ginter, Schmidt (70., Kübler) - Sallai (90., Schmid), Eggestein, Höfler, Weißhaupt (70., Günter) - Doan (70., Petersen), Höler (90.+1, Jeong), Grifo 
Trainer: Christian Streich 
Bank: Uphoff, Gulde, Keitel, Gregoritsch 
  
Aufstellung VfL Wolfsburg: Casteels - Bornau, Guilavogui, van de Ven - Baku, Arnold, Kaminski (83., Paredes) - F. Nmecha, Gerhardt - Wimmer (57., Waldschmidt), Wind (84., Marmoush) 
Trainer: Niko Kovac 
Bank: Pervan, Fischer, Cozza, Pejcinovic, Svanberg, Franjic 
  
Tore: 1:0 Günter (71.), 2:0 Petersen (75.) 
Gelbe Karten: Sallai - Wind, Wimmer, Gerhardt 
Gelb-Rote Karten: 
Rote Karten: Höfler 
Schiedsrichter: Bastian Dankert 
Zuschauer: 33.300 

 

 
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