scfreiburg.com: Nico, erinnerst Du Dich an den 26. September 2021?

Nico Schlotterbeck: Das war wahrscheinlich das Hinspiel gegen Augsburg.

Stimmt. 

Das war natürlich ein sehr spezielles Spiel, unser letztes im Dreisamstadion. Wir haben eine gute Leistung abgerufen.

Mit welchen Emotionen hast Du das Spiel noch im Hinterkopf?

Als Spieler sind wir es erstmal wie jedes andere Spiel auch angegangen. Wir haben dann früh das 1:0 gemacht, eine gute Aggressivität auf den Platz bekommen und sind in den Flow reingekommen. Das Publikum war an diesem Abend besonders laut, das hat sich auf uns übertragen - und wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht.

Ein Spiel, das Dir auch in zwei, drei Jahren noch im Gedächtnis sein wird?

Ja! Wir haben tatsächlich innerhalb der Mannschaft erst vor Kurzem wieder über dieses Spiel geredet, weil es eines war, das wir von Anfang bis Ende eigentlich beherrscht haben. Augsburg hatte kaum den Ball, wir hatten den Ball. Als Verteidiger haben wir kaum Chancen zugelassen, wir hatten an diesem Tag eine totale Dominanz. Das 3:0 gegen Augsburg ist - zusammen mit dem 6:0 in Gladbach - das Spiel, das wir aus der Hinrunde in besonders guter Erinnerung haben.

Jetzt steht das Rückspiel in Augsburg an. Was muss da das Ziel sein?

Unser Ziel ist es immer zu gewinnen. Ich muss sagen, dass ich bisher nicht so gute Erfahrungen in Augsburg gemacht habe. Dort ist es eklig zu spielen. Die Augsburger haben, genauso wie wir, super Fans im Rücken, spielen ähnlich wie wir mit einer guten Kompaktheit und Aggressivität. Wichtig wird deshalb sein, mal nicht in Rückstand zu geraten, sondern wieder in Führung zu gehen.

Für Dich persönlich läuft die Saison ziemlich rund. Bis auf die Pause während Deiner Corona-Erkrankung hast Du kein Spiel verpasst. Wie zufrieden bist Du mit Deinen Einsatzzeiten?

Die Hinrunde lief deutlich besser als die Rückrunde. Die Corona-Infektion hat mich ein bisschen rausgebracht. Gegen Hoffenheim und Stuttgart war ich mit meiner linken Hand etwas gehandicapt, hatte aber ganz ordentliche Spiele. Das war bei den beiden Spielen zuletzt aus meiner Sicht nicht so. Ich will einfach wieder in den Rhythmus der Hinrunde kommen. Wenn ich den kriege und auch die Mannschaft den kriegt, dann sind wir eine sehr, sehr gute Mannschaft. Das probieren wir gegen Augsburg direkt umzusetzen. Generell kommen jetzt sehr, sehr wichtige Wochen auf uns zu. Ich hoffe, dass wir bei diesen Spielen an die Leistungen der Hinrunde anknüpfen können.

Augsburg hat gegen Union gewonnen, gegen Gladbach verloren. Was erwartet uns beim FCA?

Eine Mannschaft, bei der wir uns als Verteidiger auf hohe Bälle einstellen müssen. André Hahn ist ein sehr guter Kopfballspieler, Flo Niederlechner kennen wir sowieso. Dann haben sie über Außen zum Beispiel mit Vargas gute Einzelspieler. Wir dürfen Augsburg nicht ins Spiel kommen lassen. Wenn wir unser Spiel durchziehen, glaube ich, dass wir die bessere Mannschaft sind.

Am Wochenende haben wir gegen Mainz 1:1 gespielt. Das lag auch am Videoschiedsrichter, was erschöpfend thematisiert wurde. Aber nicht nur, oder?

Nein, auf keinen Fall. Es war - vor allem in der ersten Halbzeit - einfach kein gutes Spiel von uns. Wir haben viel zu viel zugelassen. Mainz hätte zur Halbzeit 2:0 oder 3:0 führen können. Das darf uns vor allem in der Hinterkette so nicht passieren. Es war in der ersten Halbzeit ähnlich wie gegen Köln: Wir hatten kaum Zugriff aufs Spiel, kaum zweite Bälle, wenig klare Ruhe am Ball, auch wenn wir es mit Ball bis zum letzten Drittel eigentlich okay gemacht haben. Das müssen wir verbessern. 

Christian Streich hat angekündigt, die Basics und Abläufe wieder mehr üben zu wollen. Wie sieht also die Trainingswoche aus? 

Wir trainieren diese Woche auf jeden Fall viel, ein bisschen so wie in der Vorbereitung. Ich bin sicher: Wenn wir eine gute Trainingswoche haben, dann werden wir auch ein gutes Spiel in Augsburg machen.

Interview: Marcel Burger, Sina Ojo