Die Ausgangslage

Die Experten waren sich einmal mehr einig: Für die Köpenicker wird es spätestens mit dem Abgang von Max Kruse, der den Verein im Wintertransferfenster verließ, so richtig eng in der Bundesliga. Es war bereits das zweite beschworene Untergangsszenario innerhalb von sechs Monaten: Nach dem Einzug in die Conference-League wurde ebenfalls gezweifelt, ob der Kader von Urs Fischer die europäische Doppelbelastung unbeschadet überstehen würde.

Die Eisernen gaben den Zweiflern die Antwort in beiden Fällen auf dem Platz, kämpften in der Gruppenphase der Conference-League lange ums Weiterkommen, erreichten im DFB-Pokal das Halbfinale und stehen kurz vor dem Saisonende zum zweiten Mal in Folge vor dem Einzug in einen internationalen Wettbewerb. Zuletzt gab es in der Liga zwar nur ein 1:1 gegen Schlusslicht Fürth, eine Woche zuvor konnte Union aber mit RB Leipzig einen Mitbewerber um die Plätze 4 bis 7 schlagen.

Das Erfolgsgeheimnis des Hauptstadtklubs basiert dabei vor allem auf der mannschaftlichen Geschlossenheit, dem ausgewogen zusammengestellten Kader und der cleveren taktischen Einstellung, die Urs Fischer seiner Mannschaft vorgibt. An der kompakten Defensivlinie beißen sich die Ligakonkurrenten regelmäßig die Zähne aus, kaum eine Deutsche Profimannschaft bietet ihren Gegnern so wenig Angriffsfläche wie Union. Nach Ballgewinnen geht es oft schnörkellos in Richtung Sheraldo Becker oder Taiwo Awoniyi – beide mit starkem Antritt und Endgeschwindigkeit gesegnet. Mit Winterneuzugang Sven Michel hat sich außerdem ein weiterer Offensiver glänzend ins Konstrukt eingefügt und zuletzt regelmäßig als Joker geglänzt.

Die Personalsituation

Timo Baumgartl fällt erkrankt aus. Ob es zu einem Wiedersehen mit Dominique Heintz kommt, steht noch nicht fest. Der ehemalige Freiburger musste gegen Fürth verletzt ausgewechselt werden und konnte in dieser Woche nicht voll mittrainieren. Ebenfalls fraglich sind Andreas Schäfer und Laurenz Dehl (beide nach Corona-Infektion).

Die Stimmen vor dem Spiel

Urs Fischer über den SC: "Ich ziehe den Hut, sie sind wirklich konstant und spielen eine sensationelle Saison. Die Mannschaft tritt sehr solidarisch, sehr geschlossen auf. Sie stehen zurecht im DFB-Pokalfinale und im Rennen um die internationalen Plätze."

Christian Streich über Union: "Union Berlin ist eingespielt, in der Systematik klar. Sie sind defensiv wahrscheinlich eine der besten Mannschaften in Deutschland. Wenn sie den Ball erobern, können sie den ersten Ball auch mal nach vorne schlagen, weil es da abgeht. Sind sind extrem schwer zu bespielen."

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