Das Hinspiel gegen Köln gewannen die Breisgauer mit 5:0 – es war nicht nur ihr fünfter Bundesliga-Sieg in Folge, womit sie einen neuen Vereinsrekord aufstellten, sondern auch ihr höchster Bundesliga-Sieg unter Christian Streich. Für den FC war es die höchste Niederlage dieser Spielzeit. Mann des Tages war Ermedin Demirovic, der das 1:0 selbst erzielte und zu 2 weiteren Treffer die Vorlage lieferte.

Unter Christian Streich gewann der SC sieben der zehn Bundesliga-Spiele gegen Köln – einzig gegen Schalke feierten die Freiburger unter Streich mehr Bundesliga-Siege (acht in allerdings 17 Duellen).

Der 1. FC Köln war neun Spiele sieglos, ehe mit dem 2:1 im letzten Heimspiel gegen Leipzig der Knoten platzte und drei Tage später mit dem 3:2-Erfolg in Augsburg gleich der nächste Sieg gelang. Es war das zweite Mal in dieser Bundesliga-Saison, dass die Kölner zwei Siege in Folge feierten. Zuvor war das nur am 19. und 20. Spieltag gelungen; anschließend folgte dann die obengenannte lange Durststrecke. Dreimal nacheinander gewonnen hat der FC zuletzt im Winter 2019/20 (damals sogar viermal).

Die Kölner kassierten in dieser Bundesliga-Saison zehn Gegentore in der Anfangsviertelstunde, so viele wie keine andere Mannschaft. Der Sport-Club wiederum traf schon neunmal in den ersten 15 Minuten – damit fehlt den Breisgauern nur noch ein Tor in der Anfangsviertelstunde zur Einstellung des Vereinsrekords, der seit ihrer ersten Bundesliga-Saison 1993/94 bei zehn steht.

Der Sport-Club steht auf Rang neun im Mittelfeld der Tabelle – was für den SC drei Spieltage vor Saisonende zweifelsohne als Erfolg zu werten ist. Der Abstieg ist schon längst kein Thema mehr, nach oben dürfte nach der jüngsten 0:3-Niederlage bei der Hertha auch nichts mehr gehen. Dennoch gibt es in den verbleibenden drei Partien noch sportliche Ziele, zum Beispiel erstmals in der Bundesliga zwei Spielzeiten in Folge auf einem einstelligen Tabellenplatz zu beenden. Das wäre dann wohl gleichbedeutend mit dem Erreichen eines weiteren Ziels, nämlich die Nummer Eins in Baden-Württemberg zu bleiben (aktuell zwei Punkte Vorsprung auf Stuttgart und fünf auf Hoffenheim).

In Friedhelm Funkels erster Amtszeit beim FC (Februar 2002 bis Oktober 2003) gewannen die Kölner alle drei Heimspiele gegen den Sport-Club, alle zu null: im April 2002 in der Bundesliga mit 2:0 (33. Spieltag, mit Abpfiff waren beide Teams abgestiegen) und im November 2002 in der 2. Bundesliga sowie im Oktober 2003 in der Bundesliga jeweils mit 1:0

Durch die jüngsten beiden Siege hat der FC das rettende Ufer wieder vor Augen; die Kölner belegen zwar Rang 17, haben aber nur einen Punkt Rückstand auf die Plätze 14 bis 16. Nach der Partie gegen Freiburg geht es zum direkten Duell zur Hertha, am letzten Spieltag empfängt der FC dann Absteiger Schalke. In der Hinrunde holte Köln aus den letzten drei Spielen vier Punkte; das könnte nun zu wenig sein.

In der Auswärtstabelle rangiert Köln mit 18 Punkten auf Platz 10, in der Heimtabelle ist der FC hingegen Vorletzter (11 Punkte, einzig Schalke weniger). In der Rückrunde zeigten sich die Kölner zu Hause jedoch verbessert: Nach nur 3 Heimpunkten in der Hinserie (3 Remis, 6 Niederlagen) wurden in der 2. Saisonhälfte bereits 8 Zähler im eigenen Stadion geholt (2 Siege, 2 Remis, 2 Niederlagen). In den vergangenen 3 Heimspielen erzielte der FC immer exakt 2 Tore, schlug damit Leipzig 2:1 und holte gegen Dortmund ein 2:2-Unentschieden (plus die bittere 2:3-Niederlage gegen Mainz).

Das 0:3 am Donnerstag bei der Hertha war Freiburgs vierte Auswärtsniederlage in Folge – eine solche Serie war dem SC zuletzt vor zwei Jahren widerfahren.

Kölns Offensive lebte in dieser Bundesliga-Saison lange Zeit vornehmlich von Standards, doch das hat sich unter Friedhelm Funkel geändert: Alle fünf FC-Treffer seit dem Trainerwechsel fielen aus dem laufenden Spiel heraus (ein Schnitt von 1,7 pro Partie). An den vorherigen 28 Spieltagen hatten die Kölner nur 16-mal aus dem Spiel heraus getroffen (ein Schnitt von 0,6). Die 3 Treffer im letzten Spiel in Augsburg waren allesamt sehenswert herauskombiniert.

Foto: Achim Keller