Seit zweieinhalb Monaten ist der Franzose Baptiste Santamaria jetzt Freiburger.
Nicht allzu viel Zeit, um die Sprache zu lernen, auch wenn der 25-Jährige bei SC-Deutschlehrerin Stefanie Nerling fleißig Unterricht nimmt. Darum haben wir dem Mittelfeldmann auch angeboten, das Interview der Woche auf Französisch zu machen – und eine Abfuhr bekommen.
Baptiste, wieso wolltest Du das Interview nicht auf Französisch machen?
Baptiste Santamaria: Ich möchte schnell Deutsch lernen mit meiner Lehrerin Steffi. Dann verstehen mich die Fans besser.
Du hast für den FC Tours und für SCO Angers gespielt, jetzt bist Du zum ersten Mal weg aus Deiner Heimat Frankreich. Welche Dinge sind abgesehen von der Sprache neu für Dich?
Das Essen ist neu (schmunzelt).
Aber Du magst die deutsche Küche?
Sie ist anders, aber sie ist gut.
Hast Du ein deutsches Lieblingsessen?
Nudeln mit Schinken.
Deine Frau Stacy und Dein Sohn sind mit Dir zusammen nach Freiburg gekommen. Wie habt Ihr Euch hier eingelebt?
Alle haben uns sehr gut aufgenommen.
Eigentlich ist die Grenznähe zu Frankreich perfekt. Durch Corona ist es Dir und Deiner Frau aber im Moment nicht möglich, in Deine Heimat zu pendeln. Wie schwierig ist das?
Das ist schon nicht einfach. Aber wir haben keine Wahl und es geht vielen Leuten genauso wie uns.
Wie wir auf Instagram sehen können, hast Du nicht nur Deine Familie in Frankreich, sondern auch drei Pferde. Sind sie in guten Händen?
Ja. Sie heißen Diego, Deesse und Gatsby, aber das war nicht meine Idee. Sie hatten die Namen schon, als ich sie gekauft habe (lacht). Im Moment passt ein Freund von mir gut auf sie auf.
Die anderen Spieler haben eher Hunde als Pferde. Woher kommt Deine Liebe zu Pferden?
Ich weiß es nicht genau. Schon als kleiner Junge habe ich Pferde immer geliebt.
Ein kleines Stückchen Frankreich hast Du auch beim Sport-Club: Johnny Schmid. Dein Landsmann übersetzt hin und wieder auf dem Platz, wenn es nötig ist. Welche Rolle spielt er für Dich?
Johnny ist beim SC Freiburg definitiv sehr wichtig für mich. Die Atmosphäre hier im Verein ist aber insgesamt sehr familiär.
Sportlich haben wir einen eher durchwachsenen Start hinter uns. Wie beurteilst Du das erste Viertel der Saison?
Ja, das stimmt. Aber ich bin nicht beunruhigt. Wir hatten Dortmund, Leipzig, Leverkusen und Wolfsburg, das waren auch schwierige Gegner.
In Augsburg haben wir zuletzt einen Punkt geholt, hätten aber auch gewinnen können. Ärgerst Du Dich noch über die Niederlage?
Nein. Wir hatten Chancen und wir konnten leider nicht alle nutzen. Aber jetzt haben wir eine neue Woche und wir sind bereit für das nächste Spiel.
Unser kommender Gegner ist Borussia Mönchengladbach und spielt am Dienstagabend noch in der Champions League. Wirst Du das Spiel anschauen?
Natürlich! Ich werde es mit meiner Frau und mit meinem Sohn gemeinsam im Fernsehen sehen. Sie lieben beide auch Fußball. Und danach werde ich weiter mit meiner Mannschaft trainieren und am Samstag müssen wir alles geben für drei Punkte.
Interview: Marcel Burger, Sina Ojo
Foto: Susann Friedrich