"Ein großer Teil ist Instinkt"

Fast immer einen Schritt vor dem Gegner am Ball: Philipp Lienhart (Foto:Alexander Scheuber / Bundesliga | DFL via Getty)
Profis
03.04.2020

SC-Innenverteidiger Philipp Lienhart (23) spricht im Interview der Woche über seine Zweikampfstärke, das Training im Home-Office und den Umgang mit Rückschlägen.

scfreiburg.com: Philipp, du hast wie die gesamte Mannschaft in den vergangenen Wochen von zuhause aus trainiert. Wie ungewohnt war diese Situation für dich?

Philipp Lienhart: Es ist schon ein seltsames Gefühl, zumal ich mich nicht erinnern kann, schon mal in einer vergleichbaren Lage gewesen zu sein. Die getroffenen Maßnahmen sind aber natürlich notwendig, um die Verbreitung des Virus zu verlangsamen.

Deine Eltern wohnen in deinem Heimatland Österreich, das wie fast alle anderen Länder mit dem Corona-Virus zu kämpfen hat. Geht es ihnen gut?

Ja, wir schreiben und telefonieren viel. Zum Glück sind sie gesund. Beide sind noch am Arbeiten, auch wenn die Ausgangsvorschriften in Österreich etwas strenger sind als hier. Meine Mutter arbeitet in einem Altenpflegeheim, da ist Home-Office keine Option.

Der eine lernt Piano, der andere wird zum Starkoch: Womit vertreibst du dir an den Tagen im Home-Office die Zeit?

Ich treibe viel Sport, versuche – im Rahmen des Erlaubten – Zeit im Freien zu verbringen, halte die Wohnung ein bisschen sauberer als sonst und lasse die Playstation glühen.

Spielst du dann auch bevorzugt FIFA 20, wie manche deiner Mannschaftskollegen?

Nein, darin bin ich tatsächlich fürchterlich untalentiert. Ich spiele eher Fortnite.

Dafür scheint es auf dem Rasen umso besser zu laufen: Der "Kicker" hat neulich herausgestellt, dass du der viertbeste Zweikämpfer der Liga bist. War dir bewusst, dass du in diesem Ranking so weit oben stehen würdest?

Es freut mich sehr, dass ich offenbar einige Zweikämpfe für mich entschieden habe und in dieser Liste weit vorne bin. Aber wie ich da im Ligavergleich stehe, hätte ich nicht gewusst. Ich bin allgemein nicht der Typ, der sich nach einem Spiel die eigenen Statistiken durchliest.

Trotzdem noch eine Statistik: Du hast nur fünf Fouls in 1.171 Minuten Spielzeit begangen. Was ist dein Erfolgsrezept im Zweikampf?

Das ist schwer zu beantworten, ein großer Teil davon ist Instinkt. Ich versuche Fouls in gefährlichen Situationen zu vermeiden und clever zum Ball zu gehen. Vielleicht habe ich aber auch einfach Glück, dass die Schiedsrichter nicht gegen mich pfeifen (lacht).

Du erlebst, nachdem du bereits in den vergangenen beiden Spielzeiten immer wieder verletzungsbedingt pausieren musstest, diesbezüglich wieder eine Saison mit Höhen und Tiefen und musstest zum Ende der Hinrunde länger pausieren. Wie gehst du mit Rückschlägen um?

Im ersten Moment ist es immer eine schwierige Situation, aber mittlerweile weiß ich, dass die Chance, mich auf dem Platz zu beweisen, wiederkommt, wenn ich hart arbeite. Das hilft mir dabei, mit Verletzungen, die nun mal zum Profisport gehören, besser umzugehen.

Du bist mittlerweile in deiner dritten Saison beim Sport-Club. Wie zufrieden bist du denn mit deiner Entwicklung?

Ich glaube, dass ich mich in vielen Bereichen meines Spiels verbessert habe, auch wenn ich ohne die Verletzungsphasen sicher noch die eine oder andere Partie mehr gemacht hätte. Aber auch aus den Leidenszeiten kann ich lernen. Insgesamt sehe ich die Erfahrungen, die ich beim Sport-Club bislang gemacht habe, durchweg positiv.

Und wo siehst du noch Verbesserungspotential?

Ich will generell immer überall mehr aus mir herausholen, insofern würde ich mich da nicht auf einen Punkt festlegen wollen.

Der Sport-Club hat neun Spieltage vor Schluss bereits so viele Punkte eingefahren wie in der gesamten Vorsaison. Was habt ihr euch für die letzten Spiele vorgenommen?

Wir wollen so schnell wie möglich die 40-Punkte-Marke knacken und attraktiv spielen, damit die Entwicklungskurve der Mannschaft weiter nach oben zeigt.

Interview: David Hildebrandt

 
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