"Bisher ist der Plan aufgegangen..."

Profis
20.11.2019

SC-Tore in Leverkusen waren in jüngster Vergangenheit rar gesät. Das letzte gehörte Janik Haberer, 25, und markierte zugleich dessen ersten Bundesliga-Treffer. 

Vor dem Gastspiel des SC Freiburg an diesem Samstag (ab 15.30 Uhr, live auf Sky und im Ticker auf scfreiburg.com) in Leverkusen spricht der variabel einsetzbare Mittelfeldmann im Interview der Woche. 

Es ist zwar schon drei Wochen her, aber irgendwie doch noch aktuell, daher: Herzlichen Glückwunsch, Janik! 

Vielen Dank.

Du weißt, wovon wir sprechen, oder? Gegen Bremen hast Du Dein 100. Spiel für den SC und in der Bundesliga gemacht. Eine Zahl, die für viel Konstanz und wenig Verletzungspech spricht. Was bedeutet Dir diese Marke?

Es ist schön zu sehen, dass ich in den letzten Jahren anscheinend nicht allzu viel falsch gemacht habe. Unter der Woche habe ich immer hart gearbeitet, um am Wochenende auf dem Platz stehen zu dürfen. Das mache ich auch heute noch so und deshalb hoffe ich, dass noch einige Spiele folgen werden.

Nach abgesessener Gelb-Rot-Sperre bist Du wieder einsatzfähig. Für SC-Fans war Leverkusen selten eine Reise mit großem Ertrag, für Dich ist das anders. Was verbindest Du mit dem Verein von Trainer Peter Bosz? 

Damals habe ich mein allererstes Bundesliga-Tor geschossen. 

Das war im Dezember 2016 und übrigens das letzte SC-Tor in Leverkusen.

Es war für mich schon ein spezieller Tag. Wenn ich mich richtig erinnere, hat Schwolli (Schlussmann Alexander Schwolow, d. Red.) kurz vor Schluss noch einen Elfmeter gehalten und das Spiel ist untenschieden ausgegangen. Wir hatten uns insgesamt sehr gut präsentiert und waren glücklich über den Punkt. 

Ziemlich genau drei Jahre ist das jetzt her. Damit sind wir bei Deinen Anfängen in Freiburg. Weißt Du noch, was Dich im Sommer 2016 hierhergeführt hat?

Auf jeden Fall. Ich hatte schon vorher aus der Entfernung mitbekommen, dass die Trainer in Freiburg ein gutes Händchen für junge Spieler haben und immer wieder gestandene Bundesliga-Spieler entwickeln. Das war natürlich auch mein Ziel, also habe ich bewusst den Weg gewählt. Und bis heute ist der Plan ganz gut aufgegangen.  

Neben Deinen 100 Spielen für den SC steht in Deiner Vita noch ein sehr besonderer Erfolg, der Sieg der U21-EM 2017 in Polen. Wie eng ist der Draht noch heute zu den ehemaligen DFB-Teamkollegen wie den Leverkusener Stammkräften Mitchell Weiser, Jonathan Tah oder auch Nadiem Amiri?

Nadiem kenne ich schon sehr, sehr lange. Wir sind beide in Hoffenheim gleichzeitig zu den Profis hoch. Er kam von der A-Jugend, ich aus Unterhaching. Er war mein erster Zimmerpartner in Hoffenheim. Wir haben deshalb noch Kontakt. Auch mit anderen U21-Kollegen schreibe ich immer mal wieder. Wir kennen uns und schätzen uns und zweimal im Jahr treffen wir uns ja auf dem Platz (schmunzelt).

Mit 18 Punkten ist Leverkusen aktuell Achter. Wie hast Du die Mannschaft um Weiser, Tah und Amiri bisher erlebt?

Beim 2:0 vor der Länderspielpause in Wolfsburg haben sie es sehr gut gemacht, standen sehr kompakt und haben sich einige Torchancen rausgespielt. 

Trotzdem treffen wir wieder auf eine Mannschaft, die in der Tabelle hinter uns liegt. Unsere 21 Punkte waren sicher nicht zu erwarten. Zufall ist so eine Tabellenkonstellation nach elf Spieltagen aber auch nicht. Was macht uns aus Deiner Sicht dieses Jahr so stark?

Die Art und Weise, wie wir im Moment Fußball spielen, liegt uns einfach. Wir können relativ flexibel zwischen Vierer- und Fünferkette wechseln, haben gute Ballbesitzphasen, ein gutes Umschaltspiel, sind aggressiv und eklig. Dazu kommt die Breite im Kader. Der Konkurrenzkampf in der Mannschaft bringt jeden Einzelnen noch weiter. Das zahlt sich aus. Meiner Meinung nach stehen wir im Moment zurecht da oben, weil wir Spiele auch verdient für uns entschieden haben. Wir nehmen alles mit und hoffen, dass wir weiterhin so erfolgreich punkten. 

Wie können wir am Samstag auch Leverkusen gefährlich werden?

Wir haben in der Saison schon öfters gezeigt, dass wir als Underdog ins Spiel gehen und auch Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte ärgern können. Auch für Leverkusen sind wir ganz gut vorbereitet. Jetzt werden wir noch ein bisschen am taktischen Verhalten schleifen. Dann sind wir gewappnet. 

Interview: Marcel Burger, Sina Ojo

Foto: Achim Keller

 
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