Begegnung auf ungleichem Level

Profis
19.07.2019

Der Sport-Club hat am Freitag sein Vorbereitungsspiel gegen den VfB Stuttgart mit 2:4 (0:3) verloren.

In der Begegnung über viermal 30 Minuten in Schruns lagen die Schwaben, die schon in einer Woche in die neue Saison der Zweiten Bundesliga starten, zur Pause nach Toren von Daniel Didavi (25.), Mario Gomez (55.) und Gonzalo Castro (57.) vorne. Marco Terrazzino (101.) und Wooyeong Jeong (116.) für den SC sowie Tanguy Coulibaly (107.) für Stuttgart erzielten die weiteren Tore.

Nur einen Tag nach der Ankunft im Trainingslager in Schruns stand für den Sport-Club mit dem dritten Testspiel der Vorbereitung auch der erste Vergleich mit einem Profiteam an. Für den Bundesliga-Absteiger VfB Stuttgart waren die insgesamt 120 Spielminuten dagegen bereits die Generalprobe vor dem Eröffnungsspiel der neuen Zweitligasaison gegen Mitabsteiger Hannover 96 am Freitag in einer Woche. "Wir haben gut angefangen, aber kein Tor geschossen", sagte Trainer Christian Streich nach dem Spiel. "Im zweiten Viertel war Stuttgart klar überlegen und spritziger, im dritten und vierten Viertel war es wieder besser und ausgeglichen, da hatten wir unsere Möglichkeiten."

Noch ohne EM-Teilnehmer Koch und Waldschmidt

Zurück im Kreis der Kollegen sind nach ihrer Teilnahme an der U21-Europameisterschaft inzwischen auch Luca Waldschmidt, Robin Koch und Philipp Lienhart. Nach dem entsprechend längeren Urlaub waren Waldschmidt und Koch gegen die Schwaben aber noch nicht im Einsatz. Diese führte auf dem Sportplatz in Schruns der ehemalige Freiburger Marc Oliver Kempf als Kapitän auf den Rasen. Dort war auf der rechten Abwehrseite auch der im Sommer nach Stuttgart verliehene Pascal Stenzel im Einsatz.

Beim SC stand Mark Flekken für den noch angeschlagenen Alexander Schwolow im Tor. Zur Startelf zählten mit Jonathan Schmid und Changhoon Kwon zwei Neuzugänge, dazu kamen die aus der U23 in den Profikader aufgerückten Nico Schlotterbeck und Fabian Rüdlin, die die Innenverteidigung bildeten. Die Partie begann temporeich und mit einer ersten guten Chance für Lucas Höler (6.). Torwart Gregor Kobel lenkte den Kopfball des SC-Stürmers aber mit einer Hand reaktionsschnell über die Latte.

Zweitligist bereits weiter und in erster Hälfte effektiv

Beide Mannschaften agierten auch anschließend äußerst lauffreudig, wobei den von ihrem neuen Trainer Tim Walter anfangs lautstark gecoachten Stuttgartern noch in der ersten halben Stunde die Führung gelang - dazu mit der ersten Chance. Stenzel hatte den Ball bei einem schnellen Angriff auf Gonzalo Castro durchgesteckt, dessen flache Hereingabe schob Daniel Didavi (25.) ins kurze Eck. "Da haben wir uns taktisch schlecht verhalten", sagte Christian Streich zum ersten Gegentor. Vor der ersten Kurzpause nach 30 Minuten ersetzte Mario Gomez beim Gegner den verletzt ausgeschiedenen Sasa Kalajdzic. Es blieb der einzige Wechsel in der ersten Stunde, auf die in dieser Partie die Halbzeitpause folgte.

Auch der SC-Coach gab von der Seitenlinie längst wie gewohnt Anweisungen an seine sich erst am Ende der dritten Vorbereitungswoche befindende Mannschaft. „Spielen" und „Spielt miteinander" war dabei öfter zu hören. Was der Sport-Club auch immer wieder engagiert in die Breite oder über kurze Pässe versuchte. Die nächsten Chancen erarbeiteten sich aber die Schwaben. Hamadi Al Ghaddioui (36.) und Santiago Ascacibar (39.) verfehlten aus der Distanz, gegen den frei gespielten Castro (40.) wehrte Flekken stark ab.

Machtlos war der Niederländer aber, als Stuttgart noch in den zweiten 30 Minuten mit einem Doppelschlag erhöhte. Zunächst traf Gomez (55.) mit einem halbhohen Schuss ins kurze Eck. Zwei Minuten später war es Castro (57.), der eine flache Hereingabe von Al Ghaddioui mit der Fußspitze über die Linie beförderte. So war in der Pause der Blick auf die Anzeigetafel weniger erfreulich, dafür konnten sich die angereisten SC-Fans mit der Rundum-Panoramasicht auf die Montafoner Alpenkulisse ablenken.

Kompletter Wechsel und Tore im zweiten Durchgang

Beim SC war schon vor dem Seitenwechsel Yoric Ravet für Kwon in die Partie gekommen. Der Südkoreaner, der erstmals für den SC im Einsatz war, hatte zu Beginn der Vorbereitung noch eine Nackenverletzung auskuriert. Die zweite Hälfte der Begegnung nahm der Sport-Club dann personell noch einmal runderneuert und mit einer komplett frischen Elf in Angriff. Auch der VfB hatte in der Halbzeit auf etlichen Positionen gewechselt. Wie zu Beginn des Spiels kam der SC auch nach dem Wiederanpfiff zur ersten Möglichkeit. Nach einer Flanke von Wooyeong Jeong verpasste es Marco Terrazzino (66.) zunächst zu verkürzen, sein Kopfball ging knapp am langen Eck vorbei. Kurz darauf parierte der neue VfB-Schlussmann Fabian Bredlow einen Schuss von Brandon Borrello.

Die neu formierte Sport-Club-Elf hatte schnell zusammengefunden. Nach einem Fehlpass von Bredlow näherte sich Jerôme Gondorf (84.) dem ersten Treffer auf Zentimeterbruchteile, als sein Heber über den Stuttgarter Torwart von der Lattenunterkante knapp vor die Linie prallte. Verletzungsbedingt musste später Janik Haberer, der einen Tritt von Maxime Awoudja abbekommen hatte, bereits wieder den Platz verlassen. Ihn ersetzte David Nieland aus der U23. Im letzten Spielviertel kamen bei Stuttgart mit Al Ghaddioui und Ascacibar auch zwei bereits ausgewechselte Spieler wieder zurück.

Jeong setzt den sehenswerten Schlusspunkt

Als gerade die 100-Minuten-Spieldistanz zurückgelegt war, traf auch der Sport-Club. Nach einer exakt getimten Flanke von der rechten Seite durch Nieland schoss Terrazzino (101.) aus zehn Metern per Direktschuss ein. Wenige Minuten später erhöhte der von Paris St. Germain zum VfB gekommene 18-jährige Angreifer Tanguy Coulibaly (107.) noch einmal für den VfB Stuttgart. Ein Neuzugang war es schließlich auch auf Freiburger Seite, der zum Endstand traf. Der ebenfalls zuvor eingewechselte André Barbosa vom SC II schlug einen schönen Flugball in den Strafraum, wo Wooyeong Jeong (116.) den Ball zunächst sehenswert annahm und anschließend sein zweites Testspiel-Tor im SC-Trikot folgen ließ.

Vorbehaltlich einer noch möglichen Pokalbegegnung war es dies in der neuen Saison auch schon an baden-württembergischem Derbyflair. In der Liga gehen der SC und der VfB vorerst wieder getrennte Wege, wobei die Schwaben für den bevorstehenden Saisonstart gerüstet scheinen. Für den Sport-Club folgt am Freitag in einer Woche (26. Juli) der zweite Test in Schruns. Gegen den türkischen Erstligisten Kayserispor wird gleich zweimal, allerdings jeweils über die gewohnten 90 Minuten gespielt (14 Uhr und 16 Uhr, ebenfalls zu sehen im Livestream auf www.scfreiburg.com).

"Wir haben einiges gesehen, das ist der Zweck von einem Vorbereitungsspiel", so Christian Streich. "Aber natürlich musst du topfit sein, um gegen einen so flexiblen und risikofreudigen Gegner, der schon weit ist und viel Qualität im Kader hat ins Pressing und dann zu Chancen zu kommen." Daran wird vor dem Vergleich mit Kayserispor in der kommenden Woche nun intensiv weitergearbeiet.

Dirk Rohde

Stenogramm:

SC Freiburg: Flekken (61. Thiede) - Schmid (61. Tempelmann), Rüdlin (61. Lienhart, 105. Barbosa), N. Schlotterbeck (61. Heintz), Günter (61. Kammerbauer, 108. L. Herrmann) - Abrashi (61. Höfler), Frantz (61. Haberer, 88. Nieland), Sallai (61. Jeong), Kwon (46. Ravet, 61. Borrello) - Höler (61. Gondorf), Petersen (61. Terrazzino)
VfB Stuttgart: Kobel (61. Bredlow) - Stenzel (91. Mack), Kaminski (61. Awoudja), Kempf (61. Badstuber), Sosa (91. Grözinger), - Klement (91. Ascacibar), Ascacibar (61. Mangala), Castro (61. Massimo), Didavi (61. M. Klimowicz) - Al Ghaddioui (61. T. Coulibaly), Kalajdzic (27. Gomez, 91. Al Ghaddioui)
Tore: 0:1 Didavi (25.), 0:2 Gomez (55.), 0:3 Castro (57.), 1:3 Terrazzino (101.), 1:4 T. Coulibaly (107.), 2:4 Jeong (116.)

Zuschauer: 600

Fotos: Achim Keller

 
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