Eine kurze Winterpause, ein intensives Trainingslager in Sotogrande und einige Übungseinheiten später startet der Sport-Club an diesem Samstag (15.30 Uhr, live auf Sky und im Ticker auf scfreiburg.com) beim 1. FSV Mainz 05 schon wieder in die Rückrunde. Etwa 2.400 SC-Fans haben sich bereits Tickets für die Opel-Arena gesichert, für Spontanbesucher öffnet die Tageskasse vor Ort am Spieltag ab 12.30 Uhr.

Eigentlich könnte es so einfach sein. "Wir müssen einfach ein gutes Spiel machen", sagte SC-Trainer Christian Streich am Donnerstag im Rahmen der Pressekonferenz im Schwarzwald-Stadion mit Blick auf den Rückrundenauftakt bei den Rheinhessen. "Nur", wiegelte er noch im selben Atemzug ab, "ist das gar nicht so einfach." Denn die Bilanz der Freiburger in Mainz ist - gelinde gesagt - ausbaufähig.

Von zehn Gastspielen konnte der Sport-Club kein einziges für sich entscheiden. Dreimal immerhin gab's einen Punktgewinn, siebenmal allerdings trat man die Heimreise ohne Punkte im Gepäck an. Im Vorjahr setzte es zuletzt trotz einer optischen Dominanz von an die 70 Prozent Ballbesitz sogar ein 0:5. Kurios. Nicht minder kurios der Auftritt im Jahr zuvor, als der SC einen Elfmeter in der Halbzeitpause gegen sich gepfiffen bekam.

Bessere Erinnerungen haben die Freiburger da an das bisher letzte Aufeinandertreffen zum Auftakt in die aktuelle Spielzeit. Die drei späten Tore beim 3:0 im heimischen Schwarzwald-Stadion legten die Weichen für die mit 26 Punkten beste erste Saisonhälfte in der Bundesliga-Historie. "Wir sind gut in die Hinrunde gekommen, das hat uns brutal geholfen", sagte Christian Streich. "Deshalb ware es schön, wenn wir auch gut in die Rückrunde starten würden."

Der FSV hat mit sechs Siegen und elf Niederlagen eine eher durchwachsene Hinserie hinter sich, entschied kürzlich einen Test gegen Borussia Dortmund aber mit 2:0 für sich. "Es gelingt den Mainzern immer wieder, athletische, schnelle und talentierte Spieler auf den Platz zu bringen. Sie werden auch am Samstag sehr aggressiv auftreten und sich viele Torchancen erarbeiten", betonte Christian Streich. "Wir müssen selbst aktiv sein und mit der nötigen Entschlossenheit und Präzision gegen einen Gegner auftreten, der sich mit Haut und Haaren wehrt. Dann haben wir eine Chance."

Dabei helfen soll unter anderem Lucas Höler. Der 25-jährige Stürmer und einstige Mainzer ist wie das Gros des Freiburger Kaders aktuell fit und verlängerte am Donnerstagmittag seinen Vertrag beim Sport-Club. Sehr zur Freude aller Beteiligten. "Lucas hat nach seinem Wechsel vom SV Sandhausen etwas Zeit gebraucht, um sich an das Tempo und die technischen Fertigkeiten in der Bundesliga anzupassen", sagte Christian Streich über den Offensivmann, der vor zwei Jahren an die Dreisam kam. "Aber ich habe jede Woche im Training gesehen, wie dankbar er alles aufgenommen und wie er sich immer weiter verbessert hat. Ich hoffe, er kann sich diese Demut behalten."

Nach überstandenen Verletzungen sind außerdem Torhüter Alexander Schwolow und Defensivmann Lino Tempelmann wieder eine Option. Verzichten muss der SC dagegen auf den gelbgesperrten Nicolas Höfler und höchstwahrscheinlich auch auf den erkälteten Luca Waldschmidt. Der Einsatz des ebenfalls infektgeplagten Nico Schlotterbeck ist fraglich.

Sina Ojo

Foto: Christian Kaspar-Bartke | Bundesliga | DFL via Getty