Im Alter von 15 Jahren zog er sich zum ersten Mal das Freiburger Trikot über, nun hat er seinen Vertrag ein weiteres Mal verlängert – Nicolas „Chicco“ Höfler (32) ist ein echtes SC-Urgestein.
Chicco, herzlichen Glückwunsch zur Verlängerung. War für dich schnell klar, dass es beim Sport-Club weitergehen soll?
Vielen Dank. Ich bin schon so lange im Verein und fühle mich so wohl, dass es für mich nur die Option gab, zu verlängern. Wenn man auch die letzten Jahre sieht, was wir sportlich erreicht haben, macht das einfach extrem viel Spaß. Diesen Weg will ich weitergehen.
Du bist, mit zweijähriger Unterbrechung wegen deiner Leihe nach Aue, seit 17 Jahren beim SC. Wie hast du die Veränderung im Gesamtverein in dieser Zeit wahrgenommen?
Man kann eigentlich sagen, dass wir uns Jahr für Jahr weiterentwickeln haben. Das gesunde Fundament des Vereins wurde immer weiter ausgebaut und wir sind mittlerweile eine richtige Größe in der Bundesliga. Es ist sehr schön, ein Teil davon zu sein.
Auch im sportlichen Bereich hat sich viel getan. Ist das der beste Kader, seitdem du beim SC bist?
Darauf würde ich mich auf jeden Fall festlegen. Was wir an Qualität in der Spitze und in der Breite haben, das hatte ich so beim SC noch nie. Das sieht man dann auch in den Spielen, wenn es mal nicht ganz so gut läuft – wie wir dann durch eine individuelle Aktion eine Torchance kreieren können, das hilft uns enorm. Das ist auch darauf zurückzuführen, dass wir als Verein so gesund dastehen und trotz Corona-Krise die Möglichkeit hatten, Transfers zu tätigen.
Was war dein bisheriges Highlight in den etwas mehr als drei Monaten zwischen Saisonstart und Winterpause?
In dieser kurzen Zeit ist so viel passiert und es waren so viele Spiele, dass man sich schon nach ein, zwei Wochen gar nicht mehr richtig an die Spiele davor erinnern konnte. Auch wenn die gesamten drei Monate besonders waren, würde ich trotzdem die Europa-League-Spiele herausheben – egal ob zu Hause, wo unsere Fans überragend waren, aber natürlich auch in den anderen Stadien. Das war cool zu sehen und hat uns extrem gefreut.
Am 5. Dezember ist Trainingsauftakt. Wie nutzt du die Zeit bis dahin?
Bis zum Trainingsauftakt bin ich daheim. Zwei unserer Kinder gehen schon zur Schule. Deshalb können wir zwar nicht in den Urlaub fahren, aber auch hier kann man die Zeit gut nutzen, um zusammen als Familie zu entspannen und gemeinsam etwas zu unternehmen.
In den Medien wird immer wieder darüber gerätselt, ob die „Überraschungsteams“ Union Berlin und der Sport-Club es nach der langen Pause schaffen, schnell wieder in den Rhythmus zu kommen. Was macht dich zuversichtlich, dass das bei uns klappt?
Ich habe da überhaupt keine Zweifel daran. Wir wissen, was wir für eine Qualität haben und was entscheidend ist, um Spiele zu gewinnen. Diese Gier haben wir in unserer Mannschaft.
Du bist jetzt 32. Cristiano Ronaldo sagte kürzlich in einem Interview, dass 40 das perfekte Alter zum Aufhören sei. Stimmst du ihm zu?
Ich bin immer noch ehrgeizig, hungrig und habe Ziele, die ich erreichen möchte. Wenn mein Körper mich so lange trägt, würde ich das unterschreiben. Irgendwann muss man da aber natürlich von Jahr zu Jahr schauen. Ich werde auf jeden Fall alles dafür tun, um meinen Körper in Form zu halten und so lange wie möglich Fußball beim SC spielen zu können.
Fragen: Marius Faller
Foto: Nikos Karanikolas