Eine nicht optimale erste halbe Stunde, ein nicht gegebenes Tor, eine zweite Halbzeit, an die der SC anknüpfen kann. Kurz und knapp lässt sich so das Spiel vom vergangenen Wochenende in Köln zusammenfassen. Ob das Trainerteam die Aufstellung aufgrund der knappen Niederlage verändert, lässt Christian Streich noch offen: "Es kann gut sein, dass wir die Startelf mal ändern. Das liegt aber auch daran, dass wir wenige Verletzungen haben und nicht immer alle Spieler regelmäßig zum Einsatz kommen. So einem Spieler möchte man ja auch mal eine Chance geben und so die Motivation im Team hoch halten."

Am Samstag trifft die Mannschaft auf Mainz, das ähnlich wie der Sport-Club eine gute Saison spielt. Nach einem durchwachsenen Start ins neue Jahr, dem Pokal-Aus gegen Bochum und einer überraschenden Niederlage in Fürth (1:2), fanden die Rheinhessen am vergangenen Spieltag wieder in die Erfolgsspur zurück und gewannen 2:0 gegen die TSG Hoffenheim. "Mainz ist sehr auf Dynamik und Körperlichkeit bedacht. Sie suchen die Chance immer mit langen Bällen auf ihre sehr, sehr schnellen Spitzen. Es wird im 5-3-2 sehr gut verteidigt und nach Ballgewinn geht es schnell nach vorne. In der Dreierkette sind sie mit viel Körperlichkeit und Aggressivität zu Gange", sagt Streich über die Mainzer.

Kleinigkeiten werden entscheiden

Für das eigene Spiel stehen für den Trainer vor allem diese Dinge im Fokus: Dynamik, Präsenz, Aufmerksamkeit. "Es wird ein sehr intensives Spiel, wir müssen in puncto Dynamik dagegenhalten und ich hoffe, wir können auch unsere spielerische Seite zeigen. Es wird eine richtige Aufgabe für uns, uns auch entsprechend präsent zu zeigen. Wir müssen sehr aufmerksam sein, insbesondere bei den langen Mainzer Bällen. Die beiden Stürmer rechnen immer damit." An der Motivation mangelt es Kapitän Christian Günter und Co nicht: "Die Mannschaft ist extrem motiviert, am Samstag die Oberhand zu behalten", unterstreicht Streich, der bei zwei sehr guten Defensiven - Freiburg hat die drittbeste Abwehr (24 Gegentore), Mainz die zweitbeste Abwehr (23 Gegentreffer) der Liga - kein Offensivspektakel erwartet. "Es kann gut sein, dass es nicht so viele Torchancen gibt, weil wir beide sehr gut verteidigen. Nuancen werden die Partie entscheiden."

Auch Lucas Höler, der in den Spielzeiten 2014/15 und 2016/17 das Mainzer Trikot trug, geht davon aus, dass Kleinigkeiten über den Spielausgang entscheiden werden: "Ich denke, es wird eine hart umkämpfte Partie. Beide Mannschaften sind oben dran und wollen dort bleiben. Die Spiele gegen Mainz sind immer schwer."

Mit den Fans im Rücken

Zum ersten Mal seit dem Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt im November vergangenen Jahres dürfen auch wieder mehr als 750 Zuschauer ins Europa-Park Stadion. 10.000 Fans werden die Mannschaft gegen Mainz unterstützen, auch Streich ist darüber glücklich: "Endlich sind wieder mehr Zuschauer da. Das ist toll, dann gibt es auch Stimmung. In Köln war ja auch schon richtige Stimmung im Stadion. Das wird uns gut tun und ich hoffe, es wird uns voll motivieren. Die Leute stehen voll hinter uns. Ich hoffe, sie sind singfreudig und unterstützen uns verbal. Das hilft der Heimmannschaft immer." 

Das Trainerteam muss gegen die 05er lediglich auf Keven Schlotterbeck verzichten, der aufgrund eines positiven Corona-Tests in Quarantäne ist. Ansonsten stehen alle Spieler zur Verfügung. Auch Jonathan Schmid, der nach seiner Corona-Erkrankung in Köln zum ersten Mal wieder für zehn Minuten in der Bundesliga zum Einsatz kam.

Isabel Betz

Foto: Achim Keller