Der Sport-Club hat am 11. Spieltag der Bundesliga erstmals verloren. Beim FC Bayern München reichte der späte Treffer von Janik Haberer (90.+2) nicht für Zählbares. Leon Goretzka (30.) und Robert Lewandowski (75.) hatten für den Tabellenführer getroffen.
"Die Mannschaft hat alles gegeben, war über das ganze Spiel mutig. Es war klar, dass es Räume geben würde für die Bayern", fasste Christian Streich nach Spielende zusammen und haderte mit dem späten Anschlusstreffer: "Wäre er früher gefallen, hätten wir nochmal ein paar Minuten mehr gehabt um auszugleichen."
Mit zehn ungeschlagenen Ligaspielen am Stück im Gepäck reiste der Freiburger Tross zum Rekordmeister. Im Vergleich zum Heimerfolg gegen Greuther Fürth, wechselte das Trainerteam in der Startelf einmal. Manuel Gulde rückte für Kevin Schade ins Team – entsprechend kehrte der SC gegen die Bayern zur Dreierkette zurück.
Die Bayern – bereits unter der Woche in der Champions-League im Einsatz – nahmen im Vergleich zum 5:2 gegen Benfica Lissabon drei Wechsel vor. Für Benjamin Pavard, Tanguy Nianzou und Serge Gnabry begannen Niklas Süle, Lucas Hernández und Thomas Müller.
Mutiger Freiburger Beginn
Der Sport-Club startete vielversprechend in die Partie. Nach einer flachen Hereingabe von Vincenzo Grifo musste Dayot Upamecano bereits in der ersten Minute hohes Risiko gehen um den Ball am Fünfmeterraum über das eigene Tor zu bugsieren.
Doch auf vor dem Kasten von Mark Flekken dauerte es nicht lange bis zur ersten gefährlichen Szene. Nach einem Chipball von Leroy Sané landete der Ball elf Meter vor dem Tor bei Niklas Süle, der aus der Drehung abzog, Freiburgs Keeper mit seinem Flachschuss aber genau so wenig überwinden konnte, wie Kingsley Coman zwei Minuten später (4., 6.).
Es blieb in der Anfangsviertelstunde bei einem offenen und unterhaltsamen Schlagabtausch, in dem sich Lucas Höler nach zwölf Minuten die Riesenchance zum 1:0 für den Sport-Club bot. Nach einem Fehler in der Bayern-Abwehr tauchte der Stürmer frei vor Manuel Neuer auf, platzierte seinen Linksschuss aber knapp neben dem Außenpfosten.
Goretzka trifft zur Heimführung
Die extrem wachen Breisgauer machten dem Gastgeber das Leben auch in der Folge enorm schwer, eroberten viele Bälle noch vor der Mittellinie und schalteten dann zielstrebig um. Dass dem FCB dennoch nicht komplett der Zahn zu ziehen ist, zeigte zunächst eine exzellent herausgespielte Fallrückzieher-Chance durch Joshua Kimmich (27.) und zwei Minuten später der Münchner Führungstreffer von Leon Goretzka. Im Strafraum stark freigespielt, tauchte der Nationalspieler frei vor Mark Flekken auf und ließ diesem aus zehn Metern keine Chance (30.).
Der Sport-Club zeigte sich zwar nicht geschockt vom Rückstand, erspielte sich in der Viertelstunde vor dem Pausenpfiff trotz guter Ansätze aber auch keine weiteren Torchancen gegen die – nun besser stehende – FCB-Defensive.
Im Duell des Tabellenführers gegen den Drittplatzierten blieb es in Durchgang zwei in der ausverkauften Allianz-Arena zunächst ein Spiel mit offenem Visier. Sowohl Maxi Eggestein (48.), als auch Nicolas Höfler (49.) setzten ihre Abschlüsse kurz nach Wiederanpfiff knapp neben den Kasten. Auf der Gegenseite scheiterte Leroy Sané mit einem Gewaltschuss an Mark Flekken (53.) und Robert Lewandowski am Pfosten (56.).
Spannung bis zum Schluss
Erst Mitte der zweiten Halbzeit gelang es den Gastgebern das Spiel einigermaßen zu beruhigen und den Ball in den eigenen Reihen zu halten. Eine Viertelstunde vor Ende folgte dann mit dem zweiten Treffer des Tages die Vorentscheidung. Nach starker Vorarbeit von Leroy Sané konnte Robert Lewandowski den Ball aus drei Metern zum 0:2 ins Tor spitzeln (75.).
Doch der SC gab sich nicht auf. Nicolas Höfler hatte mit einem Flugkopfball, den Manuel Neuer glänzend parierte, die Möglichkeit zum Anschlusstreffer (85.). Den erzielte in der zweiten Minute der Nachspielzeit Janik Haberer, der dem Münchner Schlussmann mit einem platzierten Schuss aus halbrechter Position keine Chance ließ. Am Schluss änderte aber auch das Aufbäumen der Elf von Christian Streich und seinem Trainerteam in den letzten Minuten nichts mehr an der ersten Saisonniederlage im elften Spiel.
Trotz des 1:2 geht der Sport-Club als Tabellendritter in die Länderspielpause, die mit dem Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt am Sonntag, den 21.11. um 15.30 Uhr endet.
David Hildebrandt
Foto: Achim Keller
FC Bayern München: Neuer - Süle, Upamecano, Hernandez (84. Kouassi) - Kimmich, Goretzka (71. Tolisso), Coman (66. Gnabry), T. Müller (71. Musiala), L. Sané (84. Choupo-Moting), Davies - Lewandowski | |
Trainer: Julian Nagelsmann | |
Sport-Club Freiburg: Flekken - Gulde (80. Demirovic), Lienhart, N. Schlotterbeck - Kübler (80. Sildillia), M. Eggestein (73. Haberer), Höfler, Günter, Jeong (60. Schade), Grifo - Höler | |
Trainer: Christian Streich | |
Tore: 1:0 Goretzka (30.), 2:0 Lewandowski (75.), 2:1 Haberer (90.+2) | |
Gelbe Karten: keine | |
Gelb-Rote Karten: | |
Rote Karten: | |
Schiedsrichter: Sascha Stegemann | |
Zuschauer: 75000 |