Zur nächsten Auswärtspartie reist der SC Freiburg in den Norden und ist am 21. Bundesliga-Spieltag beim Tabellenelften SV Werder Bremen zu Gast.
Anpfiff der Begegnung am Samstag im Wohninvest Weserstadion ist um 15.30 Uhr (live auf Sky sowie im Ticker auf scfreiburg.com und auf Twitter).
Für den SC Freiburg ist es bisher eine besondere Woche. Am vergangenen Samstag gelang der Mannschaft des Trainerteams um Christian Streich im insgesamt 700. Bundesligaspiel gegen Borussia Dortmund der erste Sieg seit über zehn Jahren. Am Donnerstag gab der Sport-Club bekannt, dass der Vertrag mit Christian Streich erneut vorzeitig verlängert wurde.
„Es ist speziell durch die Situation, die hier in den letzten Jahrzehnten beim SC Freiburg entstanden ist. Wo gibt es eine so lange Zusammenarbeit mit dem Sportdirektor, Sportvorstand, Trainer - das ist eine einzigartige Geschichte", sagte Christian Streich auf der Video-Pressekonferenz vor dem Spiel bei Werder Bremen.
Dazu, so der SC-Coach, der nun im kommenden Dezember sein zehnjähriges Jubiläum als Trainer der SC-Profis erleben wird, komme aber auch eine besondere Verantwortung: „Es ist nicht nur ein Arbeitsplatz, sondern auch der Ort, wo wir leben." Was die Gegenwart betreffe, ergänzte Streich, „habe ich eine große Freude an der Mannschaft. Es geht mir darum, dass ich Freude hab an der Arbeit mit den Jungs und an den persönlichen Beziehungen. Das ist ein Geschenk, dass man so arbeiten darf."
Mit seinem ersten Sieg gegen Borussia Dortmund überhaupt als SC-Trainer erreichte Christian Streich darüber hinaus eine neue Bestmarke in seiner Amtszeit. Die aktuelle Anzahl von 30 Punkten hat der Sport-Club nach 20 Spielen zuvor unter ihm noch nicht erreicht. An die Weser reist der SC somit als Tabellenachter und mit der bemerkenswerten Bilanz von sieben Siegen, drei Unentschieden und nur zwei Niederlagen aus den letzten zwölf Bundesligabegegnungen.
„Auch wenn wir gegen den VfB Stuttgart und Borussia Dortmund nicht hätten gewinnen müssen, ist das ein toller Zwischenstand", so der Trainer. „Wir sind auf einem sehr guten Weg und es ist schön, so weit weg von den hinteren Rängen zu sein." Andererseits habe man auch im Spiel gegen Dortmund einige Dinge nicht gut gemacht. Der ein oder andere Fehlpass zuviel sei dabei gewesen und manchmal habe man dem Gegner zuviel Raum gelassen.
In Bremen gehe es deshalb auch darum, in Sachen Ballsicherheit und Passspiel mit höchster Konzentration aufzutreten. Der SV Werder, der letztes Jahr erst in der Relegation den Klassenerhalt sicherte, empfängt den Sport-Club als Tabellenelfter. Nach einem 4:1-Sieg bei Hertha BSC zum Rückrundenstart und einem 1:1 gegen Schalke 04 war die Auswärtspartie der Bremer bei Arminia Bielefeld am vergangenen Wochenende wegen starker Schneefälle abgesagt worden.
Die Mannschaft von Trainer Florian Kohfeldt sei zuletzt sehr auf Kompaktheit bedacht gewesen, um dann schnell umzuschalten. „Auf uns kommt eine richtig schwierige Aufgabe zu, weil die Bremer bereit sind, alles gegen den Ball abzuarbeiten und dann umzuschalten", prognostiziert Christian Streich. „Es wird ein interessantes Spiel und es wird auch interessant sein, mit welcher Balance wir es schaffen aufzutreten: nicht ins offene Messer laufen und trotzdem offensiv spielen."
Personell bleibt es in der kommenden Begegnung dabei, dass neben Torwart Mark Flekken (Aufbautraining) die Angreifer Roland Sallai (Bänderriss im Sprunggelenk) und Changhoon Kwon (Verletzung am Wadenbeinköpfchen) noch nicht zur Verfügung stehen.
Freude hat Christian Streich zurzeit zwar auch am Wetter in Freiburg, für die Vorbereitung auf das nächste Punktspiel waren die ausgiebigen Schneefälle der vergangenen Tage aber nicht hilfreich. „Ich finde es schön, dass es mal wieder richtig Winter ist, aber zum Trainieren war es weniger schön, weil wir manche Dinge nicht auf dem Platz üben konnten."
Stattdessen wurde diesmal nicht nur das Spiel des Gegners, sondern auch das mutmaßlich effektivste eigene Verhalten zum Teil mittels Videomitschnitten studiert. Vielleicht auch mit Bildern aus dem Hinspiel im Schwarzwald-Stadion, das im vergangenen Oktober mit einem 1:1 (1:1) endete.
Beim Wiedersehen an der Weser rechnet Christian Streich erneut mit einer engen Partie: „Es wird ein sehr spannendes Spiel für uns. Wir müssen Bremen in Bewegung bringen und Lösungen finden, wenn sie kompakt und tief stehen."
Dirk Rohde
Foto: Achim Keller