Nach nur drei Wochen Vorbereitungszeit startet die Zweite Mannschaft des SC Freiburg am Montagabend in die erste Drittliga-Saison der Vereinsgeschichte. Neu ist dabei auch die Spielstätte. Nach dem Aufstieg im Juni werden die Heimspiele in der dritten Profiliga im Dreisamstadion ausgetragen.

Neu ist außerdem, dass mit dem Saisonstart wieder Zuschauerinnen und Zuschauer die Partien der U23 des SC verfolgen können. Der freie Online-Kartenvorverkauf läuft, eine Tageskasse wird es am Spieltag nicht geben. Unter Berücksichtigung der Corona-Vorgaben Abstand und Maskenpflicht könnten rund 4.000 Fans beim Saisonauftakt des SC II im Dreisamstadion dabei sein.

„Es macht extrem Spaß, wieder vor Zuschauern zu spielen und die Vorfreude auf den Saisonstart ist groß“, sagt SC-Trainer Thomas Stamm. Trotz der außergewöhnlich kurzen Vorbereitung. „Wir konnten dennoch vieles abarbeiten und gehen mit einem guten Gefühl ins Spiel.“ Grundsätzlich, so der Coach, brauche die neu formierte Mannschaft, die mit sechs externen Neuzugängen und sieben bisherigen U19-Spielern ergänzt wurde, „sicher vier bis fünf Spiele, bis wir wissen was es heißt, 3. Liga zu spielen.“

Die bislang noch nicht profierprobten Spieler der U23 konnten am vergangenen Sonntag im zweiten Testspiel gegen den FC Mulhouse (4:0) erste Profierfahrungen sammeln. Beim Spiel gegen die Franzosen nutzte die Mannschaft die bisherige Kabine des Bundesligateams, viele junge Spieler liefen zudem erstmals ins Dreisamstadion ein. Künftig wird dies die Regel sein.

„Das ist schon ein anderer Rahmen als bisher“, so Thomas Stamm. Zu diesem gehöre ebenso, jetzt vor deutlich mehr Zuschauerinnen und Zuschauern zu spielen, worauf es die Mannschaft ebenfalls vorzubereiten gelte. „Dass wir unsere Heimspiele in einem Stadion austragen dürfen, das so viel Tradition hat, macht es für uns natürlich noch schöner“, sagt der SC-Coach.

Personell stehen dem SC II beim Saisonauftakt wieder die vorzeitig aus dem Trainingslager der Profis zurückgekehrten Noah Atubolu, Guillaume Furrer und Julius Tauriainen zur Verfügung. Stefan Ilic hat sich im letzten Test eine Knieverletzung zugezogen und fehlt ebenso wie Claudio Kammerknecht (Probleme am Mittelfuß) und Torwart Lars Hunn (muskuläre Probleme). Ins Training zurückgekehrt sind die zuletzt angeschlagenen Vincent Vermeij, Daniels Ontuzans und Emilio Kehrer.   

Die Generalprobe gegen Mulhouse, der ein 1:1 im ersten Test beim FC Schaffhausen vorausgegangen war, bewertete Stamm als gelungen: „Wir haben gegen eine sehr robuste Mannschaft die Zweikämpfe geführt und das Spiel dominiert. Aber am Montag erwartet uns mit Wehen Wiesbaden ein Gegner, der spielerisch deutlich stärker sein wird und gegen den es auch physisch noch mehr dagegenzuhalten gilt.“

Der Vorjahressechste, der in der vorletzten Saison nach einem Jahr in der 2. Bundesliga wieder in die 3. Liga abgestiegen war, startet nach einem größeren personellen Umbruch in die neue Spielzeit. Zwölf Spieler verließen den Klub, bislang vermeldeten die Hessen dafür elf Neuzugänge. „Unser Ziel muss es immer sein, unter den besten sechs Mannschaften zu sein und dann zu schauen, was wir noch entwickeln können“, erklärt SVWW-Trainer Rüdiger Rehm, der seit Februar 2017 Chefcoach beim ersten SC-Gegner ist.

Die Generalprobe der Gäste ging am vergangenen Wochenende gegen den Regionalligisten SV Elversberg mit 1:2 verloren. Im Rahmen der Vorbereitung verzeichnete der SV Wehen Wiesbaden aber auch einen 3:1-Sieg bei Eintracht Frankfurt.

„Das war eine eindrückliche Leistung“, sagte Thomas Stamm. „Wir treffen auf eine gute Mannschaft, die auf allen Positionen doppelt besetzt ist und auch viele große Spieler in ihren Reihen hat“, erklärte der SC-Trainer. „Es wird gleich eine richtige Herausforderung und wir müssen auch bei Standardsituationen hellwach sein.“

Dirk Rohde

Foto: Achim Keller