Am 17. Spieltag der 3. Liga wartet auf den SC Freiburg II das zweite Auswärtsspiel der Englischen Woche beim Tabellenführer SSV Jahn Regensburg. Die Begegnung im Jahnstadion am Sonntag beginnt um 16.30 Uhr (live bei Magenta Sport).
Punkte, Ergebnisse oder der Tabellenstand im Fußball – all das kann für den Moment ganz schnell unwichtig werden. So wie in dieser Woche beim kommenden Gegner des SC II, dem SSV Jahn Regensburg. Am vergangenen Dienstag musste der bayerische Club den plötzlichen Tod von Agyemang Diawusie bekannt gegen. Der Angreifer des SSV Jahn, der in dieser Saison zwölfmal zum Einsatz kam, war im Alter von 25 Jahren an einem plötzlichen Herztod gestorben.
Zwei Tage später teilte Jahn Regensburg mit, dass die Partie gegen den SC Freiburg II am Sonntag wie geplant stattfinden wird. Nach dem tragischen Tod seines Spielers sei der Verein „in intensiver Absprache mit seinen engsten Vertrauten – seiner Familie, seinen engsten Freunden, seinem Berater, seinen Teamkollegen und dem Trainerteam – zum gemeinschaftlichen Entschluss gekommen, das Spiel im besonderen Andenken an und in tiefer Trauer um Agyemang Diawusie austragen zu wollen“, sagte Achim Beierlorzer, Geschäftsführer Sport des SSV Jahn in einer Clubmitteilung.
Gleichzeitig wird es bei allen Begegnungen der 3. Liga an diesem Wochenende vor dem Anpfiff eine Schweigeminute geben. Im Regensburger Jahnstadion spielen beide Mannschaften mit Trauerflor.
Für den Sport-Club ist die Reise in die Oberpfalz die zwei Auswärtsreise in der Englischen Woche und die zweite an die Donau. Nach dem 1:2 beim SSV Ulm 1846 Fußball am vergangenen Samstag und dem ebenfalls mit 1:2 verlorenen Nachholspiel gegen den Halleschen FC am Dienstag hofft die Mannschaft des Trainerteams um Thomas Stamm im dritten Anlauf auf die nächsten Punkte.
Gegen Halle, sagte Thomas Stamm, „müssen wir in Führung gehen und uns für den guten Start ins Spiel belohnen“. Auch insgesamt habe sein Team die klareren Chancen gehabt, „die müssen wir besser und effizienter nutzen“, so der SC-Trainer. Gleichzeit gelte es, in den „Basics“ weitere Schritte zu gehen. Allerdings gehe der Entwicklungsprozess der Mannschaft weiter. „Wir sind vor allem eine junge Mannschaft, was die Drittligaerfahrung angeht. Deshalb ist es wichtig, möglichst wenige Fehler zu machen, denn die werden extrem bestraft.“
Nach dem torlosen Remis des MSV Duisburg in seinem Nachholspiel unter der Woche beim 1. FC Saarbrücken rutschte die U23 des Sport-Club auf den letzten Tabellenplatz. Am anderen Ende des Klassements steht der Zweitliga-Absteiger SSV Jahn Regensburg. Die Mannschaft von Trainer Joe Enochs entschied am vergangenen Sonntag das Spitzenspiel bei Dynamo Dresden mit 1:0 für sich und übernahm die Tabellenführung.
Durch den Siegtreffer von Florian Ballas nach einem Eckball in der Nachspielzeit gewannen die Regensburger zugleich ihr neuntes Spiel in Folge. „Wir treffen auf einen Gegner, der uns nicht nur was Standards angeht, alles abverlangen wird“, erklärte Thomas Stamm. Der SSV Jahn Regensburg verteidige auch sehr kompakt, lasse dem Gegner nur wenig Räume, verfüge über Wucht und Abgeklärtheit und agiere „sehr zielstrebig mit dem Ball“.
Die personellen Voraussetzungen beim SC II sind gegenüber den ersten beiden Spielen in dieser Woche weitgehend unverändert. Fabian Rüdlin und Mika Baur gehörten am Donnerstagabend zum Kader der Profis beim Europa-League-Heimspiel gegen Olympiakos Piräus. Ober einer von beiden oder beide mit nach Regensburg reisen, war noch offen. Franci Bouebari fehlt nach seiner Gelb-Roten Karte gegen Halle gesperrt.
Mit Konrad Faber, der seit dem Sommer 2021 das Jahn-Trikot trägt, zählt auch ein früherer Spieler des SC Freiburg II zur gegnerischen Mannschaft. Nach wie vor enge Bande pflegen SC-Angreifer Maximilian Breunig (23) und SSV-Innenverteidiger Louis Breunig (20), die sich am Sonntag als Brüder gegenüberstehen.
„Was die Wucht und die Zweikampfhärte betrifft, müssen wir auf Augenhöhe kommen“, sagte Trainer Stamm. „Es ist gut, wenn man nach einer Niederlage schnell wieder spielen kann. Wir wollen probieren, die nächsten Schritte zu gehen und zeigen, dass wir es besser können als in den vergangen beiden Spielen.“
Dirk Rohde
Foto: Achim Keller