In weniger als zwei Wochen startet die U23 des SC Freiburg in das Abenteuer 3. Liga. In seiner ersten Presserunde als U23-Trainer sprach Thomas Stamm daher über...
...seinen persönlichen Wechsel vom U19- zum U23-Trainer: "Es war ein einfaches Ankommen für mich, weil ich den Großteil der Mannschaft schon kenne und einige, die aus der U19 hochgekommen sind, selbst schon trainiert habe."
...die verkürzte Sommerpause und Vorbereitungszeit: "Wohl keiner von uns hatte im Sommer schon einmal so eine kurze Übergangsphase. Wir probieren deshalb im Staff klar zu definieren, welche Inhalte wir wann vermitteln wollen. Für den Findungsprozess ist das sicherlich ungewohnt. Es muss aus meiner Sicht aber nicht zwingend ein Nachteil sein, weil ein Großteil der Mannschaft zusammengeblieben ist und weil die Jungs durch diese Konstellation nur zwei Wochen keine Belastung hatten. Auch die Spieler sind nicht böse, dass es keine sieben, acht Wochen Vorbereitung sind, sondern im Endeffekt nur gut zwei. Außerdem haben wir am Wochenende der ersten Runde des DFB-Pokals (07./08.08.) spielfrei. Die fünf Wochen bis dahin wollen wir gut nutzen, um der Mannschaft das mitzugeben, was wir brauchen, um in der Liga eine gute Rolle zu spielen und den einen oder anderen vielleicht auch ärgern zu können. Das muss unser Ziel sein. Stand jetzt haben wir ein gutes Gefühl, dass wir auf einem guten Weg sind."
...die Schwerpunkte in der kurzen Vorbereitung: "Wir sind noch vor dem Trainingsauftakt mit einem Teamwochenende in die Vorbereitung gestartet. Das war für die Gruppendynamik sehr, sehr wichtig. Letzte Saison waren viele Dinge sehr gut, die werden wir auch übernehmen. Am Anfang geht es eher darum, punktuell ein paar Kleinigkeiten anzupassen, ohne dabei das große Ganze auseinanderzureißen. Wir wollen noch einen Tick stabiler werden und in Richtung Tor noch mehr Gefahr entwickeln - und untereinenader viele Gespräche führen, um uns besser kennenzulernen."
...den Auftakt gegen die Spitzenteams Wiesbaden und Magdeburg: "Das sind gleich am Anfang zwei große Herausforderungen, die wir aber mit Vorfreude betrachten. Nach den beiden Spielen wissen wir, was es heißt, 3. Liga zu spielen."
...die Rolle der erfahrenen SC-Spieler Johannes Flum, Sandrino Braun-Schumacher und Vincent Vermeij: "Sie bringen einen riesigen Erfahrungsschatz mit und gehen als Vorbild auf und neben dem Platz vorneweg. Diese Rolle haben Johannes und Sandrino auch letztes Jahr schon sehr gut ausgefüllt und das werden sie zusammen mit Neuzugang Vincent auch in Zukunft tun."
...das Saisonziel: "Wir betrachten die 3. Liga als Plattform, um die jungen Spieler nochmal auf einem anderen Level weiterzuentwickeln und sie noch näher an die Profis heranzuführen. Dass es richtig schwierige Spiele werden können, ist uns allen bewusst. Wir sehen es aber als Chance und Herausforderung. Mitte, Ende der Vorrunde wird sich herauskristallisieren, wo wir stehen. Ich erwarte nicht, dass wir ganz vorne mitspielen. Wir müssen es mit einer guten Mischung aus jungen und etablierten Spielern aber hinbekommen, eine Truppe auf dem Platz zu haben, die Woche für Woche mutig auftreten kann."
...die Meisterschaftsfavoriten: "Meisterschaftsfavoriten wird es einige geben. Wir haben die Absteiger Würzburg, Braunschweig und Osnabrück, die sicher eine gute Rolle spielen werden. Dazu kommen Wiesbaden, Magdeburg, Saarbrücken oder Sechzig, die sich in der Rückrunde sehr positiv präsentiert haben. Es werden sicherlich sechs, sieben Mannschaften um den Aufstieg mitspielen. Ich erwarte aber, dass es nicht nur vorne in der Tabelle, sondern auch in der Mitte und hinten richtig eng wird."
...die Pendelspieler Noah Atubolu, Nishan Burkart, Kimberly Ezekwem, Kevin Schade, Kiliann Sildillia, Noah Weißhaupt: "Die sechs Spieler sind fester Bestandteil der Bundesliga-Mannschaft. Es wird sich zeigen, wie sich die Jungs oben durchsetzen können. Ich wünsche ihnen natürlich Einsatzzeiten bei den Profis. Wenn sie die aber nicht bekommen, sind sie bei uns immer herzlich willkommen und verstärken unsere Mannschaft nochmal klar. Punktuell werden sie sicher bei uns sein - ähnlich wie Yannik Keitel, Carlo Boukhalfa oder Lino Tempelmann im letzten Jahr. Und weil sie die Freiburger Fußballschule gut kennen und teilweise auch schon zwei, drei Jahre bei mir in der U19 waren, ist es ein einfacher Prozess, sie im Fall des Falles wieder bei uns miteinzubinden."
...die besonderen Highlights in der 3. Liga: "Jeder ist froh, dass - Stand jetzt - wieder vor Fans gespielt werden kann. Diese Emotionen in beide Richtungen machen den Fußball ja auch aus: Wenn es gut läuft, wird die Mannschaft von den Fans getragen und wenn es weniger gut läuft, hier in Freiburg extrem unterstützt. Dass wir unsere Heimspiele mit dem Dreisamstadion in einem Stadion austragen dürfen, das so viel Tradition hat, macht es für uns natürlich noch schöner. Und klar, ganz allgemein freuen wir uns auch auf spannende Gegner und die größeren Stadien in der 3. Liga."
...die veränderte Art der Kommunikation zwischen Trainer und Spieler durch die Rückkehr der Fans: "Wir haben das thematisiert und bereiten auch die Spieler entsprechend darauf vor. Das ist ein Prozess, an den man sich aber schnell gewöhnt. Für viele werden diese Kulissen neu sein, auch für mich - und wir freuen uns darauf."
Foto: Achim Keller