Knapp über dem Gefrierpunkt lagen die Temperaturen in Ulm am letzten Novembersamstag. Zusammen mit gemäßigten Niederschlägen war dies gerade noch eine passende Kombination für den Anpfiff, denn im Donaustadion gibt es noch keine Rasenheizung.

Vorsichtshalber wurde die Begegnung bei Schneeregen mit einem roten Spielball ausgetragen. Leider waren es am Ende die Gastgeber, die diesen einmal mehr als der SC II zwischen die weißen Torstangen platzieren konnten.

„Wir sind sehr schlecht ins Spiel gekommen und hatten kaum Zugriff, auch was die Zweikämpfe und den Druck nach vorne betrifft. Trotzdem kommen wir wieder und schaffen vor der Pause den Ausgleich“, sagte Thomas Stamm. „Trotzdem müssen wir dann besser aus der Pause herauskommen. Das zweite Tor fällt wieder nach einer Standardsituation, das sind Dinge, an denen wir arbeiten, wo wir aber noch Schritte nach vorne gehen müssen. Genauso wie konstant über 90 Minuten eine gute Leistung zu zeigen“, so der SC-Trainer. „Mit der zweiten Halbzeit hier kann ich leben, mit der ersten nicht.“

Nach der Länderspielpause und dem 2:2 zuvor gegen den SC Preußen Münster gab es im Donaustadion drei Veränderungen in der Startelf. Ryan Johansson zählte ebenso wie erneut Mika Baur und Fabian Rüdlin zum Kader der Bundesligaprofis bei der Partie gegen Darmstadt 98. Joel Bichsel, Maximilian Breunig und U19-Spieler Berkay Yilmaz in seinem ersten Drittligaspiel von Beginn an, waren neu in der Anfangsformation.

Im wieder stärker einsetzenden Schneefall kamen die Gastgeber durch Dennis Chessa (2.) zum ersten Abschluss. Benjamin Uphoff, der erneut im Tor der U23 stand, parierte den Schuss. Der Aufsteiger blieb in der Anfangsphase druckvoll. Der SC II war zunächst in der Defensive gebunden, erarbeitete sich aber zunehmend selbst Spielanteile.

Eine erste Torchance erspielten sich die Gäste dabei noch nicht. Dafür ging Ulm kurz nach einer längeren Spielunterbrechung in Führung. Einen Schuss von Chessa (21.) fälschte Bichsel noch unglücklich ab und der Ball senkte sich unhaltbar hinter Uphoff ins Netz. Wenig später kam bereits Gabriel Pellegrino für Fallmann in die Partie, in welcher der Sport-Club weiterhin kaum in das vordere Angriffsdrittel vorstieß, aber auch keine weiteren Ulmer Chancen zuließ.

Hamadi Al Ghaddioui (36.) versuchte es mit einem Seitfallzieher, verfehlte das Tor aber. Trotzdem spielte sich der Sport-Club auf dem tiefen, zunehmend wassergetränkten Rasen in der Endphase der ersten Halbzeit häufiger und hin und wieder auch mit langen Bällen Richtung gegnerisches Tor nach vorne.

In der Nachspielzeit vor der Pause wurde der zunehmend mutige Freiburger Auftritt schließlich mit dem Ausgleich belohnt. Nach einer Hereingabe von Yilmaz und einer Kopfballverlängerung traf Julian Stark aus kurzer Distanz (45.+1).

Doch nur wenige Minuten nach dem Wiederanpfiff gingen erneut die Gastgeber in Führung. Einen abgewehrten Ball nahm SSV-Angreifer Léo Scienza (49.) aus rund zwölf Metern volley und traf unhaltbar in den linken Torwinkel. Ein schneller Rückschlag zum Auftakt der zweiten Hälfte für den SC II, der anschließend versuchte, an die gute Phase vor der Pause anzuknüpfen.

Eine Hereingabe von Pellegrino verpasste Ambros (67.) am Fünfmeterraum nur knapp. Wieder hatte sich der SC II mittlerweile gut in die Partie zurückgearbeitet. Weitere Ausgleichschancen ließen aber auf sich warten, während im Flutlicht erneut filigrane Schneeflöckchen glitzerten. Beim Schlusspfiff war der Niederschlag wieder dichter geworden, ohne dass der SC II noch einmal gefährlich vor das Ulmer Tor gekommen war. Einmal mehr war nach einer weitgehend auf Augenhöhe verlaufenen Begegnung an der Donau auch das Spielglück nicht auf Seiten der U23.

Ändern kann sich dies bereits am kommenden Dienstag, 28. November, wenn der SC Freiburg II den Halleschen FC zum Nachholspiel vom elften Spieltag empfängt. Anpfiff im Dreisamstadion ist um 19 Uhr.

Dirk Rohde

Foto: Harry Langer