Wie üblich am Zebrastreifen erstmal zu warten, dürfte für die U23 des Sport-Club in der zweiten Auswärtspartie der Saison nicht die bevorzugte Option sein. Zumal sich der MSV Duisburg, wegen seiner gestreiften Trikots seit jeher auch „die Zebras“ genannt, in der heimischen Schauinsland-Reisen-Arena sicherlich angriffslustig präsentieren wird.

Der Mannschaft von Trainer Torsten Ziegner, der die Meidericher am vorletzten Spieltag der vergangenen Saison übernahm, gelang am Dienstag mit einem 1:0 bim FSV Zwickau der erste Saisonsieg. Zuvor hatten sich die Duisburger zuhause im ausverkauften Ruhrderby 2:2 von Aufsteiger Rot-Weiss Essen getrennt und das Saisoneröffnungsspiel beim VfL Osnabrück mit 0:1 verloren.

Bei der Debütbegegnung von Ziegner auf der MSV-Bank am vorletzten Spieltag der zurückliegenden Saison war ebenfalls der SC Freiburg II zu Gast gewesen. Der Sport-Club hatte den Klassenerhalt in seiner ersten Drittliga-Spielzeit bereits vorzeitig gesichert. Für den MSV Duisburg, der bis zum Schluss im Abstiegskampf steckte, bedeutete der damalige 1:0-Sieg die Rettung.

Somit kann der Traditionsverein und frühere Bundesligist auch sein Sonderlogo auf den Trikots anlässlich des 120-jährigen Vereinsjubiläums in der 3. Liga präsentieren. Beim SC Freiburg sind es bis 120. Geburtstag noch zwei Jahre. Wenn sich auch dann wieder der MSV und der SC II in der 3. Liga gegenüberstehen würden, wäre dies aus Freiburger Sicht eine tolle Entwicklung.

Vor der kommenden Partie gab es für die jüngste Mannschaft der Liga angesichts der Auftaktbilanz auch lobenden Worte von Christian Streich. „Sieben Punkte nach drei Spielen sind überragend. Das hat ja niemand erwartet, ich auch nicht“, sagte der Cheftrainer des Sport-Club auf der Pressekonferenz der Bundesligaprofis. „Die Abläufe sind klar erkennbar. Großes Kompliment. Wenn sie so weitermachen, trau ich ihnen zu, dass sie es wieder schaffen, drinzubleiben.“

In den beiden bisherigen Heimspielen wurden die Abläufe der U23 allerdings auch auf besondere Proben gestellt. Den Heimpunkt beim 1:1 gegen Erzgebirge Aue zum Saisonstart erkämpfte das Team nach einem Platzverweis in der ersten Minute in Unterzahl. Beim 2:0 gegen den Halleschen FC am vergangenen Dienstag spielte der SC II nach einer guten halben Stunde und zwei Roten Karten für die Gäste in doppelter Überzahl.

„Auch das war nicht einfach. In der Summe hat es die Mannschaft aber gut angenommen“, sagte U23-Trainer Thomas Stamm. „Auf Strecke haben wir uns zahlreiche Chancen herausgespielt und immer wieder versucht, die Box zu füttern. Insgesamt war es deshalb ein verdienter Sieg.“

Auch Stamm ist zufrieden, was die Punkteausbeute betrifft. „Das ist sehr erfreulich, auch wenn eine Zwischenbilanz für mich erst nach zehn, zwölf Spielen aussagekräftig ist. Aber die Energie ist da. Inhaltlich müssen wir trotzdem noch an ein paar Stellschrauben drehen.“ Dazu zählt der Coach eine Steigerung im Spiel mit dem Ball und im Spiel gegen den Ball. Darüber hinaus gelte es „die Standardsituationen besser als in den bisherigen Spielen zu verteidigen“.

Personell werden sich beim SC II für die Partie in Duisburg gegenüber den beiden ersten Spielen der Englischen Woche keine weiteren Alternativen durch wieder genesene Spieler ergeben. Philipp Treu konnte nach seinem Nasenbeinbruch im Spiel in Bayreuth gegen Halle immerhin schon wieder einen halbstündigen Einsatz mit Gesichtsmaske absolvieren.

Vor allem galt es nach dem zweiten Saisonsieg gegen Halle „gut zu regenerieren und wieder Kraft in der Englischen Woche zu sammeln“, so Stamm. Schließlich wollen die Freiburger ihr zweites Gastspiel in der Schauinsland-Reisen-Arena in diesem Jahr nicht erneut vor feiernden MSV-Fans beenden.

Dirk Rohde

Foto: Christian Butzhammer