Was den durchschnittlichen Zuschauerzuspruch betrifft, lag der SV Meppen mit bisher rund 7.500 Fans pro Heimspiel in der 3. Liga auf einem guten achten Platz. Auch zur letzten Partie der Hinrunde gegen die U23 des Sport-Club kamen am Samstag 6.533 Besucherinnen und Besucher in die Hänsch-Arena.

Die Gastgeber hatten zu Hause bisher zwei Siege eingefahren, die bisher einzigen in dieser Saison, weshalb die zuletzt 14 Spiele lang sieglose Mannschaft von Trainer Stefan Krämer am vergangenen Spieltag auf den letzten Tabellenplatz abgerutscht war. Der SC II hatte in der Hinrunde auf fremden Plätzen bisher dreimal gewonnen und reiste nach dem Remis gegen den SC Verl als Tabellenvierter in den Westen von Niedersachsen.

Dort stockte die U23 ihre bislang beeindruckende Bilanz mit einem weiteren Auswärtssieg zur Saison-Halbzeit auf jetzt 35 Punkte auf. „Der Sieg war in der Summe mehr als verdient. Wir haben in der ersten Halbzeit und kurz nach der Pause das dritte Tor verpasst“, sagte Thomas Stamm. „Ich hatte ein Spiel auf Messers Schneide erwartet, deshalb großes Lob an die Mannschaft, wie sie die ersten 50, 60 Minuten gestalten konnte. Es war klar, dass es nach dem Anschlusstor noch einmal wilder wird. Aber wir haben eine gute Mischung gefunden und es auch hinten raus souverän gemacht“, so der SC-Trainer.

Zur Startelf im Emsland zählten gegenüber der Vorwoche mit Torwart Noah Atubolu, Verteidiger Kenneth Schmidt sowie den Mittelfeldspielern Yannick Engelhardt und Merlin Röhl vier neue Spieler, drei von ihnen aus dem Kader der Bundesligaprofis. Keeper Niklas Sauter, André Barbosa, Philip Fahrner und Oskar Wiklöf rückten dafür zunächst auf die Bank.

Die Partie entwickelte früh ein Muster, dass der Sport-Club als aktiver Part prägte. Von Beginn an dynamisch im Vorwärtsspiel, versuchten die Gäste zu Chancen zu kommen. Auf der anderen Seite arbeiteten die Meppener vornehmlich gegen den Ball und versuchten nach Eroberungen schnell umzuschalten.

Allerdings verstand es der SC II diesmal wieder, seine Möglichkeiten zu einer frühen Führung zu nutzen. Nach einer Flanke von Jordy Makengo (7.) scheiterte Vincent Vermeij mit einem Kopfball an den Außenpfosten zwar noch knapp. Wenig später foulte SV-Verteidiger Steffen Puttkammer nach einem schnellen Freiburger Spielzug Röhl im Strafraum. Vermeij trat zum fälligen Elfmeter an und verwandelte sicher (10.). Für den Stürmer war es das neunte Saisontor.

Der Sport-Club bestimmte die Partie zunächst weiterhin, zehn Minuten nach der Führung lag der Ball allerdings auch im Freiburger Netz. Nach einem langen Ball von David Blacha köpfte Marvin Pourié zunächst an die Latte, bevor Lukas Mazagg den Abpraller über die Linie schoss. Schiedsrichter Timo Gerach gab den Treffer wegen einer vorangegangenen Abseitsstellung des Meppener Verteidigers aber zurecht nicht.

Dennoch nahm der Druck der Gastgeber anschließend zu – und die Begegnung noch einmal zusätzlich Fahrt auf. Die nächste gute Chance spielten sich trotzdem wieder die Gäste heraus. Röhl bediente Vermeij, der mit seiner Direktabnahme an Torwart Erik Domaschke scheiterte (31.). Auf der Gegenseite verpasste Pourié unmittelbar darauf mit einem Pfostentreffer den Ausgleich knapp.

In der teilweise auch hitzigen Atmosphäre in der Hänsch-Arena behielt die junge SC-Elf einen klaren Kopf und baute ihren Vorsprung kurz darauf aus. Nach einer Balleroberung, einem Antritt und einer Hereingabe von Makengo traf Julian Stark (33.) aus rund sechs Metern. Noch vor der Pause kam beim Sport-Club Fahrner für den angeschlagenen Mika Baur in die Partie, in der die Gäste nach dem ersten Durchgang verdient führten.

Das erste Heimtor für den SV Meppen seit vier Spielen verhinderte nach dem Wiederanpfiff Atubolu. Der Torwart parierte einen Schuss von Christoph Hemlein aus der Drehung mit einer Fußbabwehr (46.). Seinen zweiten Treffer verpasste dann Stark (51.) nur knapp. Ebenfalls aus der Drehung setzte der Mittelfeldspieler den Ball am linken Pfosten vorbei.

Statt des dritten Freiburger Treffers erlebte die weiterhin umkämpfte und unterhaltsame Partie den Meppener Anschlusstreffer. Nach einer Ecke legte Marius Kleinsorge quer, und Markus Ballmert (59.) verkürzte mit einem Schuss aus spitzem Winkel. Trotzdem bewahrte der SC II die Ruhe, agierte ballsicher, gut strukturiert und defensivstark.

Einer Chance für Hemlein (63.) stand ein guter Abschluss von Fahrner (72.) gegenüber. Ansonsten ging es bis zur Schlussphase etwas weniger turbulent weiter. Der eingewechselte Lars Kehl (89.) verpasste kurz vor dem Ende nach einem Pass von Vermeij die vorzeitige Entscheidung. Für diese hatte aber letztlich bereits Stark nach einer guten halben Stunde gesorgt.    

Mit dem zehnten Saisonsieg rückte der SC II, der in den letzten acht Hinrundenspielen 17 Punkte holte, zunächst auf den dritten Tabellenplatz vor. Zum Rückrundenstart wartet erneut eine Auswärtsreise. Am kommenden Samstag, 28. Januar (14 Uhr), startet der SC Freiburg II beim FC Erzgebirge Aue in die zweite Saisonhälfte.

Dirk Rohde

Foto: Christian Butzhammer