Das Osterwetter war kühl, aber nicht unfreundlich, der Rasen im Carl-Benz-Stadion gut zu bespielen und nur von den Rasensprengern gewässert. Das waren nach der vergangenen Partie der U23 des Sport-Club bei Rot-Weiss Essen unter Regengüssen und auf fragwürdigem Untergrund vor dem Anpfiff der zweiten Auswärtspartie in Folge gute Nachrichten.

Trotzdem musste der SC II am Ende und nach einer überwiegend starken Leistung eine erneute Niederlage hinnehmen. Wobei die Mannheimer die Partie erst in den Schlussminuten zu ihren Gunsten entschieden.

„Wir haben ein sehr gutes Spiel gezeigt, hätten aber nach der Führung noch das 2:0 oder das 3:0 machen müssen. Die Möglichkeiten dazu waren da. Und auch nach dem 1:1 hatten wir gute Chancen auf den zweiten Treffer“, sagte Thomas Stamm. „Aber die Effizienz in der Chancenauswertung war klar auf Mannheimer Seite. Dass sie dann mit der letzten Aktion noch das Siegtor machen, ist bitter. Aber so ist Fußball manchmal. Neun von zehn Spielern gewinnst du mit so einer Leistung. Wir haben heute leider das andere erwischt“, so der SC-Trainer.

Nach der ersten Niederlage des Jahres in Essen hatte sich das SC-Trainerteam für vier personelle Veränderungen in der Startelf entschieden. Drei betrafen die defensive Viererkette, in der nach seiner Gelbsperre wieder Philipp Treu sowie Kenneth Schmidt und Kimberly Ezekwem anstelle von Philip Fahrner, Sandrino Braun-Schumacher und Jordy Makengo aufliefen. Darüber hinaus spielte im Mittelfeld Merlin Röhl für Robert Wagner.

Der SC II war zu Beginn die spielfreudigere Mannschaft und kam schon in der ersten Minute nach einer Ecke zur ersten Möglichkeit. Verteidiger Max Rosenfelder zielte aber einen Tick zu hoch. Einen Flachschuss von Vincent Vermeij (8.) parierte Torwart Jan-Christoph Bartels. Der Sport-Club blieb gut im Spiel, war gegen die heimstärkste Mannschaft der 3. Liga sehr präsent, kombinierte ballsicher und mit Offensivdrang.

Weitere gute Chancen sprangen dabei zunächst nicht heraus, was sich aber bald relativierte, da der nächste gefährliche und schön heraus gespielte Abschluss die Führung brachte. Einen Pass von Treu flankte Lars Kehl ins Zentrum, wo Julian Stark mit einem präzisen Direktschuss neben den linken Pfosten ins kurze Eck traf (27.).

Auf der Gegenseite hatte die Freiburger Dominanz dazu geführt, dass Torwart Noah Atubolu noch keinen einzigen Schuss parieren musste. Waldhof-Keeper Bartels wehrte dagegen einige Minuten nach der SC-Führung gegen den frei vor ihm aufgetauchten Vermeij ab (35.). Wenig später folgte die nächste Möglichkeit, um die Führung auszubauen. Nach einer Flanke von Ezekwem ging die Direktabnahme von Röhl (38.) nur um Zentimeter am Tor vorbei.

So blieb es zur Pause bei der hochverdienten, aber knappen Freiburger Führung. Der SC II stand auch nach dem Wiederanpfiff weiter hoch, kam zu frühen Balleroberungen und durch Vermeij (48.) zur nächsten Chance. Kurz darauf verpasste Mika Baur (50.) den zweiten Treffer. Nach einer Flanke von Kehl ging der Direktschuss des U19-Nationalspielers am langen Pfosten vorbei. Auch Kehl (53.) und Röhl (53.) kamen zu jetzt eng getakteten Möglichkeiten.

Die bislang harmlosen Gastgeber hatten in der Anfangsphase der zweiten Halbzeit mit Dominik Martinovic, Marc Schnatterer und Pascal Sohm frische Offensivkräfte in die Partie gebracht und wurden allmählich offensiver. "Das war natürlich auch viel Qualität, die Mannheim von der Bank gebracht hat. Trotzdem müssen wir es dann bis zum Schluss besser wegverteidigen", so Stamm. Was zunächst noch gelang. Bei der ersten guten Mannheimer Torchance, einem Kopfball von Marten Winkler, rettete Yannik Engelhardt (62.), der den Ball noch über die Latte beförderte. Fünf Minuten später verhinderte dann Atubolu mit einer starken Parade gegen Martinovic den Ausgleich (67.).

Die Begegnung war inzwischen wesentlich offener und abwechslungsreicher als in der ersten Hälfte, der SC II nun auch in der Defensive verstärkt gefordert. Aber auch im Spiel mit dem Ball fand der Sport-Club weiterhin gute Lösungen. Der eingewechselte Julian Guttau (77.) kam zur nächsten Möglichkeit, während wenig später erneut Atubolu gegen Martinovic abwehrte (81.).

Machtlos war der SC-Torhüter dann fünf Minuten vor Schluss. Nach einer Hereingabe landete der Ball bei Fridolin Wagner (85.), der mit einem geschlenzten Schuss in die lange Ecke zum Ausgleich traf. Aber auch der SC II drängte noch einmal. Vermeij (89.) verpasste eine flache Hereingabe von Philip Fahrner nur knapp. Bereits kurz zuvor hatte der Niederländer bei einem vielversprechenden Konter den Ball nicht unter Kontrolle behalten.

Umso bitterer waren die verpassten eigenen Möglichkeiten, weil die Gastgeber am Ende der vierminütigen Nachspielzeit mit der letzten Aktion des Spiels zum Siegtreffer kamen. Nach einer verlängerten Ecke von Schnatterer beförderte Baxter Bentley Bahn (90.+4) den Ball aus kurzer Distanz über die Linie und sorgte für ein äußerst unglückliches Ende aus Freiburger Sicht.

Nach den zwei Auswärtspartien tritt der SC Freiburg II am Sonntag in einer Woche (16. April, 13 Uhr) zum nächsten Heimspiel an. Zu Gast im Dreisamstadion ist dann am 32. Drittliga-Spieltag der FSV Zwickau.

Dirk Rohde

Foto: Christian Butzhammer