Schnee wie vor einer Woche beim 4:0-Sieg der Gastgeber gegen die SpVgg Bayreuth lag beim ersten Rückrundenspiel nicht mehr auf dem Rasen. Dafür präsentierte sich die Landschaft rund um das Erzgebirgsstadion noch winterlich weiß und auch die Temperaturen bewegten sich weiterhin im Minusbereich.

Mit 35 Punkten und als Tabellenvierter hatte die U23 des Sport-Club die Hinserie beendet. In Sachsen gab es vor einer erneut stimmgewaltigen Kulisse von 6.019 Zuschauerinnen und Zuschauern den ersten Zähler in der Rückrunde, wodurch der SC II im neuen Jahr ungeschlagen bleibt.

„Das Ergebnis ist unter dem Strich gerecht. In der zweiten Halbzeit waren wir deutlich besser und sehr spielstark. Aber wir hatten auch nicht die glasklaren Chancen und haben ein bisschen zu lange gebraucht, um zum Abschluss zu kommen“, sagte SC-Trainer Thomas Stamm. „Trotzdem musst du so einen Punkt hier in Aue erstmal holen.“

Nach dem 2:1-Sieg in Meppen startete der SC II mit einer personellen Veränderung in das zweite Auswärtsspiel in Folge. Für den angeschlagen fehlenden Julian Stark rückte Oscar Wiklöf in die Anfangsformation.

Eingelaufen wird im Erzgebirgsstadion entsprechend der lokalen Bergbautradition durch einen Spielertunnel, der einem Schacht nachempfunden ist und zu den Klängen des Steigerlieds. Auf dem Platz galt es dann für beide Mannschaften, möglichst die nächsten Punkte zu Tage zu fördern.

Aue begann nach drei Siegen in Folge und dem Verlassen der Abstiegszone selbstbewusst. Der SC II zeigte sich im Spiel gegen den Ball jedoch griffig und ging die Partie auch mit der gebotenen Ruhe an. SC-Torwart Noah Atubolu musste in der Anfangsviertelstunde zweimal eingreifen, ohne dass es bis dahin klare Chancen zu verzeichnen gab.

Die Gastgeber hatten zunächst mehr Ballbesitz, der Sport-Club verteidigte jedoch gut gestaffelt und kam durch einen Distanzschuss von Jihan Lee (19.), den Keeper Martin Männel parierte, zum ersten Abschluss. Beim nächsten wurde eine Direktabnahme von Vincent Vermeij (25.) noch geblockt.

Auch nach einer halben Stunde hatte die Begegnung keine wirklichen weiteren Höhepunkte zu verzeichnen. Die bis dahin beste Chance auf den Führungstreffer verpasste nach einer Flanke von Jordy Makengo wieder Vermeij (32.), dessen Kopfball aus guter Position über das Tor ging. Nur knapp vorbei zielte Röhl kurz darauf aus der Drehung.      

Aue agierte währenddessen keinesfalls zurückhaltend, aber der SC II verteidigte gut organisiert, ließ keine klaren Chancen zu und suchte selbst immer wieder über viele Stationen den Weg vor das gegnerische Tor. Unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff resultierten daraus zwei weitere gute Möglichkeiten.

Einen Flachschuss von Röhl (45.) aus rund fünf Metern wehrte Männel noch ab. Und auch den letzten Abschluss im ersten Durchgang, einen Schuss von Mika Baur, parierte der Torwart der „Veilchen“. Dann war vorerst Schicht im Schacht und die beiden Teams fuhren zum Pausentee in die Kabinen ein.

Mit Julian Guttau für Baur startete der Sport-Club in den zweiten Durchgang und agierte weiterhin spielstark, kombinationssicher und bestimmte nun die Partie. Die erste Möglichkeit nach dem Wiederanpfiff besaß aber Erzgebirge Aue. Nach einer Hereingabe spitzelte Omar Sijaric (58.) den Ball am Tor vorbei. Die Gäste taten sich trotz guter Spielkontrolle noch schwer damit, erneut in die gefährlichen Zonen vorzustoßen.

Was nicht zuletzt daran lag, dass auch der Zweitliga-Absteiger kompakt verteidigte und die Räume zustellte. Ein Schuss von Lee (72.) wurde dadurch geblockt. Anschließend kam für den Südkoreaner nach längerer Verletzungspause Kimberly Ezekwem in die Partie.

Vor der Schlussviertelstunde hatte der SC II seinen Ballbesitzanteil, der am Ende 57 Prozent betrug, noch einmal gesteigert. Eine weitere Gelegenheit besaß der eingewechselte Maximilian Breunig, dessen Schuss aber zur Ecke gelenkt wurde. Später verfehlte Verteidiger Andi Hoti (88.) nach einer weiteren Ecke per Kopf das Tor.      

„Wir sind eine junge Mannschaft und probieren Woche für Woche, guten Fußball zu zeigen. Das haben wir hier wieder hinbekommen, wenn auch leider nicht mit der nötigen Effektivität im letzten Drittel“, so Thomas Stamm. „Aber wir nehmen den Punkt gerne mit.“

Zum ersten Rückrunden-Heimspiel in diesem Jahr empfängt der SC Freiburg II am kommenden Freitagabend, 3. Februar, die SpVgg Bayreuth. Die Flutlicht-Begegnung im Dreisamstadion beginnt um 19 Uhr.

Dirk Rohde

Foto: Christian Butzhammer