Ein wenig trist präsentierte sich das nasskalte Frühlingswetter eine Woche nach Ostern. Was so gar nicht zur bisherigen sportlichen Bilanz der U23 in ihrem zweiten Drittligajahr passte. Und schon gar nicht zu der Sonntagsbegegnung, die es im Dreisamstadion zu sehen gab.

Am siebtletzten Spieltag empfing die Zweite Mannschaft den FSV Zwickau als Tabellendritter. Eine Ausgangsposition, die vor dem Saisonstart wohl nicht einmal wohlgesonnenste Optimisten prognostiziert hätten. Nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge – eine Premiere in dieser Spielzeit – und zwei Auswärtsspielen gelang vor 1.764 Zuschauerinnen und Zuschauern gegen die Westsachsen wieder ein Heimsieg – und der nach einer vor allem in der ersten Halbzeit begeisternden Partie bislang höchste SC-Erfolg in der 3. Liga.

„Ich habe über 90 Minuten ein sehr gutes Spiel von uns gesehen. Zwickau hat es zuletzt nicht schlecht gemacht, besitzt viel Wucht, aber wir haben nur wenige Kontersituationen zugelassen, waren präsent in den Umschaltmomenten und mussten nur wenige Chancen verteidigen“, sagte Thomas Stamm. „Auf der anderen Seite hatten wir diesmal die Effizienz, die uns in den letzten Spielen gefehlt hat. Auch in der zweiten Halbzeit sind wir weiter zu Möglichkeiten gekommen", so der SC-Trainer. „Ich bin sehr zufrieden, es war ein guter Auftritt nach den beiden Spielen, in denen wir keine Punkte mitnehmen konnten und ich freue mich für die Mannschaft, dass sie sich wieder belohnen konnte.“

Gegen Zwickau begann der SC II gegenüber der vergangenen Partie bei Waldhof Mannheim mit zwei Veränderungen. Anstelle von Kenneth Schmidt und Merlin Röhl, die zum Freiburger Bundesligakader in Bremen zählten, rückten Jordy Makengo und Robert Wagner in die Startelf.

Die Gastgeber übernahmen gegen die im Abstiegskampf steckenden Zwickauer schnell die Spielkontrolle. Auch wenn der FSV kompakt zu verteidigen versuchte, folgten bald die ersten SC-Chancen – und nach einer Viertelstunde das Führungstor. Nach Möglichkeiten für Julian Stark (9.) und zweimal Yannik Engelhardt war es Mika Baur (15.), der nach einer Flanke von Lars Kehl und einem Klärungsversuch von Verteidiger Nils Butzen per Volleyschuss traf.

Nur fünf Minuten später durfte erneut gejubelt werden – und wieder über einen äußerst sehenswerten Treffer. Diesmal war es Stark (20.), der nach einer Flanke von Vincent Vermeij mit einem Schuss in den linken Torwinkel den Vorsprung ausbaute. Ballsicher und kombinationsfreudig kontrollierte der SC II die Partie weiter. Baur (28.) verpasste den dritten Treffer, als Torwart Johannes Brinkies seinen Schuss aus kurzer Distanz reaktionsschnell abwehrte.

Die Gäste blieben bis auf drei Versuche aus der Distanz in der ersten Halbzeit chancenlos. Zum erneut sehr überzeugenden Auftritt des SC II gehörte auch eine konsequente Defensivarbeit – und diesmal auch wieder eine eindruckvolle Effizienz.

Denn noch vor dem Halbzeitpfiff gelang zunächst Kehl (40.) nach einem kurz ausgeführten Freistoß mit einem 30-Meter-Schuss in den Winkel das 3:0. Und unmittelbar vor dem Gang in die Kabinen legte Vermeij (45.), diesmal aus kurzer Entfernung, mit seinem 15. Saisontreffer sogar noch das vierte Tor zur bislang höchsten Halbzeitführung für den SC II nach.

Gästetrainer Ronny Thielemann reagiere auf den deutlichen Rückstand zur Pause mit einem Dreifachwechsel. An der spielerischen Dominz des Sport-Club änderten diese personellen Korrekturen jedoch nichts. Vermeij (48.), der frei vor Brinkies am FSV-Keeper scheiterte, verpasste kurz nach dem Wiederanpfiff sein zweites Tor. Wenig später strich eine Hereingabe von Engelhardt nur knapp über den Scheitel des Stürmers (56.).

Anschließend nahm die Chancenfrequenz etwas ab. Die Gäste hielten trotz des deutlichen Rückstands weiterhin dagegen und kamen durch Jan-Marc Schneider (68.) zu einem ihrer wenigen Abschlüsse. Auch beim Sport-Club waren die ersten frischen Kräfte ins Spiel gekommen.

Unter anderem Julian Guttau, der mit einem Schrägschuss einen Tick zu hoch zielte und den nächsten Treffer verpasste (76.). Einen Schuss des ebenfalls eingewechselten Davino Knappe (79.) lenkte Brinkies noch zur Ecke. So blieb die zweite Halbzeit am Ende torlos, da in der Nachspielzeit auch Vermeij (90.+2) noch einmal aus bester Position per Direktschuss verzog.

Nach dem 18. Saisonsieg bleibt der SC II punktgleich Tabellendritter hinter dem Zweiten SV Wehen Wiesbaden. Gleichzeitig knackte die Mannschaft bereits die 60-Punkte-Markte und hat nun 62 Zähler auf dem Konto.

In einer Woche wartet eine Auswärtsreise in den Norden. Am 33. Drittliga-Spieltag tritt der SC Freiburg II am Samstag, den 22. April (14 Uhr) beim Aufsteiger VfL Oldenburg an.

Dirk Rohde

Foto: Achim Keller