In der dritten Partie der Englischen Woche wartete mit dem VfL Osnabrück der vermeintlich schwerste Gegner auf die U23 des Sport-Club. Die Niedersachsen hatten in den vergangenen zwölf Begegnungen nur einmal verloren und erwarteten den Tabellenzweiten aus Südbaden bei sonnigem Vorfrühlingswetter als Fünfter.    

Aber auch der SC II konnte vor dem Anpfiff im Stadion an der Bremer Brücke nach zehn ungeschlagenen Spielen und sieben Siegen in Folge mit einer eindrucksvollen Bilanz aufwarten. Am Ende gab es mit dem 1:1 dasselbe Ergebnis wie im Hinspiel – und auch die jeweiligen Serien der beiden besten Drittligateams im Jahr 2023 hatten weiter Bestand. Auf Freiburger Seite trotz Unterzahl in den Schlussminuten, nach einer Gelb-Roten Karte für Yannik Engelhardt.  

 „In der ersten Halbzeit waren wir klar die bessere Mannschaft. Wir hatten eine super Startphase und die klareren Chancen, da müssen wir vielleicht noch ein zweites Tor machen“, sagte Trainer Thomas Stamm. „Dass hinten raus nach der Gelb-Roten Karte hier noch mal Druck kommt, ist klar. Die erste Gelbe Karte war für mich kein Foul. Der Punkt ist hochverdient, wenn wir ein bisschen effizienter sind, nehmen wir vielleicht drei Punkte mit.“

Gegenüber dem Heimsieg gegen den SV Wehen Wiesbaden am Mittwoch gab es vier Veränderungen in der SC-Startelf. Im Tor stand Noah Atubolu, für den gelbgesperrten Jordi Makengo rückte Julian Guttau ins Team. In der Viererkette, wo Philipp Treu diesmal auf der linken Seite spielte, verteidigte innen wieder Kimberly Ezekwem, und im Mittelfeld startete Mika Baur. Wie Torwart Niklas Sauter saßen deshalb Patrick Lienhard und Julian Stark zunächst auf der Bank.

Mit aggressivem Pressing und einem druckvollen Beginn trug der SC II dazu bei, dass die Begegnung von Anfang an den Erwartungen an ein Topspiel gerecht wurde. Vincent Vermeij (6.) bot sich nach einer Ecke per Kopf die erste Möglichkeit. Auf der Gegenseite prüfte Erik Engelhardt (10.) aus spitzem Winkel erstmals Atubolu, der sein 50. Drittligaspiel bestritt.

Die Gäste waren in der Anfangsphase die bessere Mannschaft und belohnten sich für den erneut sehr reifen Auftritt auch bald mit dem Führungstor. Nach einer Balleroberung und einer schnellen Kombination durchs Mittelfeld verwertete Vermeij (18.) den finalen Pass von Robert Wagner mit einem Flachschuss ins linke Eck. Für den Niederländer, der auch im Hinspiel getroffen hatte, war es das 13. Saisontor. Das nächste verpasste der Stürmer einige Minuten später nach einer Flanke von Fahrner in Bedrängnis nur knapp (24.).

Dafür – und ein Stück weit buchstäblich aus heiterem Himmel – kamen die Gastgeber durch den ersten Saisontreffer von Noel Niemann (27.) zum Ausgleich. Nach einem Pass von Robert Tesche zog der Außenstürmer aus spitzem Winkel ab und traf hoch in die kurze Ecke. Anschließend erarbeiteten sich die Osnabrücker mehr Spielanteile als in der ersten halben Stunde.

Klare Möglichkeiten ließ der SC II aber nicht zu. Florian Kleinhansel (41.) prüfte Atubolu mit einem Flachschuss. Gefährlich wurde es vor der Pause dagegen noch einmal für Atubolus Gegenüber Philipp Kühn – allerdings nach einer verunglückten Kopfballrückgabe von Mitspieler Tesche, die der Keeper per Faustabwehr über die Latte lenken musste.

Intensiv und kampfbetont ging die Partie auch im zweiten Durchgang weiter. Kurz nach dem Wiederbeginn köpfte VfL-Stürmer Engelhardt knapp am Tor vorbei. Der SC II wurde erstmals nach einer Ecke gefährlich, als Tesche einen Kopfball von Max Rosenfelder (54.) noch vor der Linie klärte. Gleiches gelang Torwart Kühn bei einem Schuss aus spitzem Winkel von Baur (58.). Der SC II war inzwischen wieder die aktivere Mannschaft mit den größeren Spielanteilen. Weitere Torchancen boten sich zunächst aber beiden Mannschaften nicht.

Der eingewechselte Jannis Wulff (72.) setzte schließlich einen Flachschuss am langen Pfosten vorbei. Auch beim Sport-Club waren mit Julian Stark, Alexander Prokopenko und Jihan Lee die ersten frischen Kräfte in die Partie gekommen. Die nächste Gelegeheit besaßen wieder die Gastgeber, als Tesche (81.) nach einer Freistoßflanke ans Außennetz köpfte.

Die Schlussminuten musste der SC II dann in Unterzahl bestreiten. Der kurz zuvor bereits verwarnte Yannick Engelhardt sah nach einem Foulspiel die Gelb-Rote Karte (86.). Die Gastgeber vermochten aber auch die Überzahl und zwei gute Möglichkeiten in der Nachspielzeit für Tesche (90.+2) und Felix Higl (90.+5) nicht mehr zum Siegtreffer zu nutzen. Vielleicht auch, weil der SC II bisher noch kein Spiel verloren hat, in dem Vincent Vermeij ein Tor erzielte.

Nach der Englischen Woche folgt nun wieder eine lange Woche für den SC Freiburg II. Das nächste Heimspiel wird im Dreisamstadion erst am Montag, den 27. März (19 Uhr) angepfiffen. Zu Gast ist dann der 1. FC Saarbrücken.

Dirk Rohde

Foto: Christian Butzhammer