Tief im Westen von Sachsen war die U23 des Sport-Club zum Freitagabendspiel am 13. Drittliga-Spieltag zu Gast. Als Proviant für die lange Rückreise nach Südbaden konnte die Mannschaft nach dem 3:2 gegen Waldhof Mannheim am vergangenen Sonntag die nächsten drei Punkte mit an Bord nehmen.

„Ich denke, unsere Effizienz war diesmal ausschlaggebend. Wir hatten die bessere Startphase mit Möglichkeiten zur Führung. Dann gab es eine Phase, da war Zwickau gut drin im Spiel“, sagte SC-Trainer Thomas Stamm. „Aber wir haben über 90 Minuten mehr für das Spiel getan, auch mit dem Ball. Deshalb war der Sieg insgesamt verdient.“

„Change Five“ hieß es vor dem Spiel. Gegenüber der letzten Begegnung lief der SC II in der GGS-Arena mit fünf Veränderungen in der Anfangsformation auf. Philip Fahrner, Yannik Engelhardt, Kenneth Schmidt, Patrick Lienhard und Robert Wagner begannen anstelle von Sandrino Braun-Schuhmacher, Jordi Makengo, Julian Stark, Oscar Wiklöf und Lars Kehl, die alle zunächst auf der Bank saßen.

Damit startete die U23 diesmal in einer 4-3-3-Formation. In der offenen Anfangsphase kamen die Gäste durch einen Freistoß von Julian Guttau (3.) zu einer ersten Möglichkeit. Eine noch bessere besaß nach einer Viertelstunde Vincent Vermeij. Nach einem Pass von Robert Wagner zog der Niederländer Richtung Tor davon, doch Jan Löhmannsröben klärte vor dem Abschluss noch zur Ecke.

Der SC II hatte sich gegen die erwartet robusten Gastgeber schnell mehr Ballbesitz erarbeitet. Einen weiteren Freistoß von Wagner (16.) wehrte FSV-Torwart Marcel Engelhardt ab. Auch was die Energie und Frische betraf wirkte der Sport-Club präsenter als die Zwickauer. Möglichkeiten ergaben sich zunächst weiterhin vor allem aus Standardsituationen. Nach einer Ecke scheiterte Vermeij mit einem Kopfball an Engelhardt.

Unmittelbar darauf sorgte Patrick Göbel für das erste Ausrufezeichen der Sachsen. Der Mittelfeldspieler traf mit einem direkten Freistoß den Pfosten (32.). Anschließend versuchte der FSV den Druck zu erhöhen, ohne dass der SC II die eigenen Umschaltmomente vernachlässigte. Allerdings blieben weitere klare Chancen noch aus, während Niklas Sauter noch einmal mit einer starken Parade gegen Ronny König klärte (41.).

In den zweiten Durchgang startete Zwickau mit dem früheren Freiburger Raphael Assibey-Mensah. Der Sport-Club spielte unverändert weiter und verpasste die Führung durch Lienhard knapp, dessen geschlenzter Schuss am langen Pfosten vorbeiflog (49.). Dafür passte der nächste SC-Abschluss genau. Nach einem Antritt von Wagner konnte Keeper Engelhardt den Ball noch abwehren, allerdings in Richtung von Vincent Vermeij (52.), der den nicht einfachen Ball aus spitzem Winkel zu seinem siebten Saisontor ins Netz beförderte. Bereits gegen Mannheim hatte der Stürmer zweifach getroffen.

Weitere dreimal wechselte FSV-Coach Joe Enochs anschließend. Und der neu gekommene Johan Gomez verpasste nach einer Stunde den Ausgleich, als ein Flugkopfball des US-Amerikaners am Pfosten landete – der zweite Aluminiumtreffer für die Gastgeber. Zuvor war aber auch der Sport-Club durch Wagner (56.) und Hoti (58.) zu den nächsten guten Chancen gekommen. Auch Fahrner (64.) verpasste aus der Distanz den zweiten Treffer knapp.

Der FSV Zwickau blieb um den Ausgleich bemüht. Aber auch in der Defensive stand der SC II stabil und vermochte sich dazu immer wieder mit spielerischen Lösungen vom Druck der Sachsen zu befreien. Nach einer längeren Unterbrechung – Philip Fahrner musste wegen einer Knieverletzung behandelt und dann vom Platz getragen werden –, war es wieder Vermeij (82.), der nach einem Fehlpass von Torwart Engelhardt die Vorentscheidung verpasste.

Was letztlich egal war, denn der Angreifer hatte ja schon eine halbe Stunde zuvor für die Entscheidung gesorgt. „Die nötige Intensität zu gehen und die Zweikämpfe zu führen, auch das hat die Mannschaft hier richtig gut angenommen“, so Thomas Stamm nach seinem 49. Spiel als Trainer der Zweiten Mannschaft und dem siebten Saisonsieg.

Wieder eine etwas längere Erholungs- und Vorbereitungszeit bleibt nun bis zum nächsten Heimspiel. Erst am Sonntag in einer Woche (30. Oktober, 13 Uhr) empfängt der SC Freiburg II, der in der Zwischenbilanz nun 24 Punkte ausweisen kann, im Dreisamstadion den Aufsteiger VfB Oldenburg.

Dirk Rohde

Foto: Christian Butzhammer