Wer in der Nacht die Herbst-Zeitumstellung vergessen hatte, verpasste an diesem Sonntag zumindest nichts vom Spiel. Stattdessen blieb sogar eine zusätzliche Stunde, um sich auf das vorletzte Drittliga-Heimspiel der U23 in diesem Jahr zu freuen.

Was sich schließlich nicht nur aufgrund des freundlichen Wetters rund um das Dreisamstadion lohnen sollte. Gegen den Aufsteiger VfB Oldenburg feierte der SC Freiburg II den achten Saisonsieg und den dritten Dreier in Serie. Dazu kletterte die Mannschaft des Trainerteams um Thomas Stamm mit jetzt 27 Punkten auf den dritten Tabellenplatz.

„Wir sind heute auf einen Gegner getroffen, der tiefer stand als wir es erwartet hatten. Aber wir sind trotzdem geduldig geblieben und hatten erste Chancen vor der Pause“, sagte Stamm. „Mit dem Tor haben wir weiter probiert, den Gegner aus den Räumen rauszuholen und hatten Chancen auf das zweite und dritte Tor“, so der SC-Trainer. „Wir haben nicht viel zugelassen und in der Summe sind es verdiente drei Punkte, über die wir sehr glücklich sind, weil wir sehr viel investiert und auch viele Dinge besser als im letzten Spiel gemacht haben.“

Beim SC II stand gegen die Niedersachsen Noah Atubolu im Tor. Im Angriff sammelte Roland Sallai erstmals seit seiner Augenverletzung wieder Spielpraxis. Neu in der Startelf waren nach dem Auswärtssieg in Zwickau außerdem Jordi Makengo und Julian Stark, die anstelle des verletzten Philip Fahrner und des gelbgesperrten Robert Wagner aufliefen.

Der Sport-Club dominierte die Partie gegen de tief stehenden und abwartenden Aufsteiger von Beginn an deutlich. Sallai (12.) kam mit einem Schrägschuss, den Torwart Sebastian Mielitz noch über die Latte lenkte, zur ersten Möglichkeit. Unmittelbar darauf folgte die zweite, als Andi Hoti den anschließenden Eckball von Lars Kehl freistehend am Tor vorbei köpfte. Eine Szene, die sich wenige Minuten später wiederholte, nur dass diesmal Vincent Vermeij (18.) nach einer Ecke von Julian Guttau per Kopf verfehlte.

Geduldiges Freiburger Bespielen einer kompakten, dicht gestaffelten Gästedefensive prägte nach den ersten Möglichkeiten zum Führungstreffer weiterhin das Spiel. Der SC II versuchte mit Pässen in die Tiefe oder Flankenbällen hinter die Oldenburger Viererkette zu kommen, doch die Gäste verdichteten die Räume auch im eigenen Strafraum effektiv. Einen weiteren Kopfball von Vermeij wehrte nach einer halben Stunde wieder Mielitz ab. Und auch den letzten Abschluss vor der Pause verzeichnete mit einem Flachschuss der Niederländer (44.).

Nach dm Seitenwechsel ging das Geduldsspiel für den Sport-Club zunächst weiter. Oldenburg konzentrierte sich nach zuvor drei Niederlagen in Folge auf die Defensivarbeit in der eigenen Hälfte, für den SC II gab Guttau (55.) den ersten Torschuss in der zweiten Halbzeit ab. Für die Gäste kam nach einem Freistoß Robert Zietarski (59.) zum Kopfball, den sich jedoch Atubolu angelte.

Auf der Gegenseite war es schließlich ebenfalls eine Standardsituation, die nach langem Anlauf die längst verdiente SC-Führung brachte. VfB-Verteidiger Kamer Krasniqi stoppte Sallai im Strafraum mit einem Foul. Vermeij (64.) trat zur Ausführung des fälligen Elfmeters an und verwandelte sicher. Für den Stürmer war es das achte Saisontor – und nicht zum ersten Mal ein spielentscheidendes.

Ein paar Räume mehr hatten die Oldenburger nach dem Rückstand geöffnet. Für die weiter klar dominierenden Gastgeber verpasste Julian Stark (75.) den zweiten Treffer, weil Mielitz seinen Schrägschuss noch reaktionsschnell zur Ecke lenkte. Auch Guttau und der eingewechselte Maximilian Breunig kamen zu guten Möglichkeiten, um die Führung auszubauen. Ebenso Yannick Engelhardt (80.), der einen von Vermeij abgelegten Ball um einen Schritt verpasste, und in den Schlussminuten noch einmal Vermeij (88.) selbst.

Nach der Partie gegen den Drittliga-Aufsteiger tritt der SC Freiburg II am kommenden Wochenende wieder zu einem Duell gegen einen Zweitliga-Absteiger an. Am Samstag, den 5. November (14 Uhr) ist die U23 bei der SG Dynamo Dresden zu Gast.

Dirk Rohde

Foto: Achim Keller