Wach und kreativ ins Weihnachtsmatch
Die SC-Frauen empfangen zum Rückrundenauftakt den SV Werder Bremen im Dreisamstadion. Anstoß ist am Sonntag um 14 Uhr (live bei DAZN und MagentaSport sowie im Hörfunk bei baden.FM).
Die Hinserie ist gespielt, der Sport-Club rangiert nach 13 Partien auf einem grundsoliden siebten Platz im engen Mittelfeld der Google Pixel Frauen-Bundesliga. „Insgesamt bin ich auf jeden Fall zufrieden“, sagt Edmond Kapllani über die absolvierte Hinrunde. „Die Mannschaft und ich haben schon ein bisschen Zeit gebraucht, um zueinander zu finden, aber ich habe das Gefühl, dass wir im Laufe des ersten Halbjahrs immer konstanter geworden sind“, so der SC-Coach.
Eigentlich wollte Kapllani vor der letzten Partie des Jahres, die zugleich den Rückrundenauftakt markiert, noch gar nicht Bilanz ziehen: „Ich bin sehr ehrgeizig und hätte mir den einen oder anderen Punkt mehr gewünscht, nichtsdestotrotz haben wir ein junges Team, das sich positiv entwickelt und geduldig arbeiten muss. Unser aller Anspruch ist es, von Spiel zu Spiel besser zu werden – und mit dieser Einstellung wollen wir am Sonntag auch gegen Bremen auftreten und in ein paar Wochen ins neue Jahr starten.“
An die anstehende Winterpause verschwendet der Ex-Profi noch keinen Gedanken. Zu wichtig sei die Partie gegen die Hanseatinnen am vierten Advent: „Wir wollen zum Jahresabschluss nochmal eine reife Leistung zeigen. Die werden wir auch brauchen, um die drei Punkte zu Hause zu behalten.“ Friederike Kromp, die wie Kapllani zu Saisonbeginn neu ins Traineramt stieß, führte die Hansestädterinnen auf einen spektakulären dritten Tabellenplatz: „Bremen ist definitiv die Überraschungsmannschaft dieser Hinrunde“, bestätigt daher auch der Freiburger Trainer.
Am ersten Spieltag der Hinrunde trennte man sich an der Weser 1:1 – nach einer Partie auf Augenhöhe. „Werder arbeitet sehr pragmatisch und körperbetont. Sie stehen defensiv sehr stabil, setzen aber immer wieder gefährliche Offensivakzente“, warnt Kapllani. Insbesondere Larissa Mühlhaus hat sich auch in dieser Saison mit bereits neun Toren in den Fokus gespielt. „Bremen ist sehr abgeklärt und steht daher nicht unverdient auf dem dritten Platz. Wir müssen gegen den Ball wach sein und mit dem Ball kreativere Lösungen als im vergangenen Heimspiel gegen Essen finden“, fordert Kapllani.
Dabei wird der SC-Coach vermutlich auch wieder auf die Dienste von Meret Felde im defensiven Freiburger Mittelfeld setzen. „Meret ist eine richtige Mentalitätsspielerin – das ist eine wichtige Eigenschaft für unser Team. Sie bringt in jedem Spiel ihre Leistung, arbeitet sehr konstant und ist daher nicht nur für die Mannschaft, sondern auch für uns im Trainerteam eine wichtige Spielerin“, weiß Kapllani den SC-Mittelfeldmotor zu schätzen. Gegen Werder dürfte Felde ihr 100. Bundesligaspiel absolvieren.
Aber nicht nur für die 26-jährige Stammkraft wird es – ergebnisunabhängig – am Sonntagnachmittag etwas zu feiern geben. Die Partie gegen Werder steht – traditionell im Dezember – unter dem Motto Weihnachtsmatch. Vor Anstoß warten vor der Südtribüne ein Weihnachtswunschbaum sowie eine Autogrammstunde (12.30 bis 13.30 Uhr) mit Alina Axtmann und Sophie Nachtigall, nach Schlusspfiff gibt es ein gemeinsames Weihnachtssingen, ehe sich die SC-Frauen in die wohlverdiente Winterpause verabschieden.
Und dann lässt sich Kapllani doch noch zu einem kurzen Ausblick auf die freie Zeit hinreißen – zumindest ein wenig: „Dadurch, dass ich seit Sommer neu im Frauenfußball bin, hat sich bei mir zu Beginn wirklich jeder Tag nur um Fußball gedreht. Ich werde mir daher auf jeden Fall vornehmen, die Pause ein bisschen zu nutzen, um die Füße hochzulegen und durchzuatmen – ob es mir gelingt, weiß ich aber nicht“, sagt der SC-Trainer schmunzelnd.
Kurz vor dem letzten Spiel des Jahres bleibt die Personalsituation nahezu unverändert: Laura Benkarth ist nach muskulären Beschwerden zurück im Mannschaftstraining. Ally Gudorf (Ausfall aus persönlichen Gründen), Alina Axtmann (Aufbautraining nach Meniskus-Operation) und Sophie Nachtigall (Reha nach Knie-Operation) stehen hingegen weiterhin noch nicht zur Verfügung. Ein Einsatz von Ingibjörg Sigurðardóttir (erkältet) ist noch fraglich.
Niklas Batsch
Foto: Marco Steinbrenner (DeFodi Images)

