Die SC-Frauen sind am Dienstagabend beim FC Bayern München gefordert. Anstoß im FC Bayern Campus ist um 18 Uhr (live bei Sport1, DAZN und MagentaSport sowie im Hörfunk bei baden.FM).
Zugegeben, die Konstellation vor dem vierten Spieltag der Google Pixel Frauen-Bundesliga mutet ein wenig kurios an. Wenn die SC-Frauen am Dienstagabend beim FC Bayern München zu Gast sind, kann – zumindest tabellarisch – von einem waschechten Spitzenspiel gesprochen werden. Immerhin reist der Sport-Club als Tabellenführer zum Zweitplatzierten aus München. Nur einmal gab es dieses Szenario schon: Im November 2017 grüßten die Freiburgerinnen am siebten und achten Spieltag ebenfalls von der Tabellenspitze.
Die ungewöhnliche Ausgangslage vor dem Duell mit dem amtierenden Deutschen Meister hat auch SC-Trainer Edmond Kapllani wahrgenommen, ordnete sie aber sogleich wieder ein: „Wir haben gegen den HSV gesehen, dass der Heimsieg wirklich harte Arbeit war. Wir lassen uns von dem Ergebnis nicht blenden, sondern fahren sehr bodenständig nach München, weil wir uns bewusst sind, was für eine Aufgabe da auf uns zukommen wird.“
Mit 6:2 besiegte der Sport-Club am Freitagabend die Hamburgerinnen zum Start in die erste Englische Woche dieser Spielzeit. „Mit dem Ergebnis sind wir auf jeden Fall zufrieden. Die Mannschaft hat viele Dinge umgesetzt, die wir uns im Vorfeld vorgenommen haben“, sagt Kapllani, fügt aber auch an: „Wir haben uns in der zweiten Halbzeit selbst in Schwierigkeiten gebracht, weil wir nicht mehr so präsent in den Zweikämpfen und klar im Spiel waren. Wir sind eine junge Mannschaft und wissen um unser Verbesserungspotenzial.“
Insbesondere die Freiburger Defensive dürfte am Dienstagabend erneut ins Blickfeld rücken. Der FC Carl Zeiss Jena hat am vergangenen Wochenende mit einem überraschenden 0:0 in München bewiesen, dass man dem FC Bayern mit einem starken Abwehrbollwerk Schwierigkeiten bereiten kann. Auswirkungen des torlosen Unentschiedens erwartet Kapllani daher auch für die anstehend Partie: „Die Bayern werden sicherlich zeigen wollen, dass das ein einmaliger Ausrutscher war und hochmotiviert ins Spiel gehen.“
Wie der Sport-Club punktete auch der amtierende Meister an den ersten drei Spieltagen sieben Mal: Auf ein 2:0 gegen Bayer Leverkusen folgte ein 3:0 in Leipzig sowie das Remis gegen Jena. „Bayern München ist klarer Favorit in der morgigen Partie, da kann auch die Tabelle nicht täuschen“, so der SC-Coach. „Sie verfügen über einen top besetzten Kader. Wir wollen von der ersten bis zur letzten Minute wach und präsent auftreten und müssen die Druckphasen der Münchenerinnen überstehen. Trotzdem wollen wir auch den Ball haben und unsere Spielidee auf den Platz bekommen.“
Mit breiter Brust wolle der Sport-Club nach München fahren: „Die bisherigen Punkte kann uns niemand mehr nehmen“, weiß Kapllani. Der Freiburger Trainer weiß aber auch: Nach dem Spitzenspiel in der bayerischen Landeshauptstadt warten mit der ersten DFB-Pokal-Hauptrunde bei Hannover 96 sowie den Ligaspielen bei Union Berlin und gegen Eintracht Frankfurt herausfordernde Wochen auf seine Mannschaft.
Weiterhin keine Optionen für das Gastspiel beim FCB sind Ally Gudorf (krank), Alina Axtmann (Reha nach Meniskus-Operation) sowie Svenja Fölmli (Sprunggelenksverletzung).
Niklas Batsch
Foto: Achim Keller