Die Bundesliga-Frauen des Sport-Club haben an ihrem vorletzten Trainingslagertag im österreichischen Schruns den FC St. Gallen mit 4:1 (1:0) geschlagen. Mit Luca Birkholz, Alena Bienz und Sophie Nachtigall trafen drei Neuzugänge, auch Svenja Fölmli zeigte sich treffsicher.
Fünf Tage lang haben sich die SC-Frauen in Österreich auf die neue Spielzeit eingestimmt. Drei Autostunden von der Heimat entfernt arbeitete das Team von Trainer Edmond Kapllani am Feinschliff für die Google Pixel Frauen-Bundesliga-Saison 2025/26. Am sechsten und damit vorletzten Tag stand zum Abschluss des Trainingscamps ein Testspiel gegen den benachbarten Schweizer Klub aus St. Gallen auf dem Programm. „Insgesamt war es aus meiner Sicht ein guter Test und auch ein verdienter Sieg gegen ein Team, das es uns heute nicht leicht gemacht hat“, bilanzierte Kapllani nach den 90 Minuten.
Rund 300 Zuschauer/innen verfolgten an einem herrlichen Sommermittag das Geschehen auf dem perfekten Grün des Schrunser Sportplatzes. Es dauerte aber ein bisschen, ehe beide Teams dem Publikum wirklich etwas zu bieten hatten. Zwar starteten die Freiburgerinnen flott in die Anfangsphase – eine erste Hereingabe von Leela Egli fand die eingelaufene Luca Birkholz allerdings nicht (3.) –, man merkte aber schnell, dass die hohen Temperaturen und intensiven Einheiten der vergangenen Tage Körner gekostet hatten.
Später Führungstreffer im ersten Durchgang
Acht Minuten waren von der Uhr, als dieses Mal Birkholz die im Rückraum lauernde Tessa Blumenberg bemerkte. Doch die verzog und setzte das Spielgerät recht frei stehend über den Kasten. Auch die Gäste aus der Schweiz waren von Beginn an gewillt, das Spielgeschehen auf ihre Seite zu ziehen. Der Sport-Club hielt aber ordentlich dagegen, sodass der FC St. Gallen erst nach einer SC-Ecke in Minute 15 zu einem Konterversuch kam, den die heraneilende Ally Gudorf aber unterbinden konnte.
In der Folge plätscherte die Partie etwas vor sich hin, Höhepunkte musste das Publikum im Montafon genauer suchen. Die größte Chance im ersten Durchgang bot sich Blumenberg in der 38. Minute: Die Offensivspielerin setzte sich im St. Gallener Strafraum konsequent durch – ließ im Abschluss allerdings eben jene Konsequenz vermissen, weshalb es weiterhin beim torlosen Remis blieb.
Doch der Sport-Club wollte in der Schlussphase der ersten Halbzeit unbedingt noch das verdiente Führungstor erzielen – und belohnte sich für seine Mentalität: Selina Vobian brachte kurz vor Halbzeitpfiff von der linken Angriffsseite einen Flankenball an den zweiten Pfosten, wo Luca Birkholz artistisch zum 1:0 traf (42.).
Mit neuem Personal in Halbzeit zwei
In der Pause rotierte das Freiburger Trainerteam vollständig und schickte eine gänzlich neue Elf aufs Feld. Das machte sich von Beginn an bemerkbar: Die frischen Kräfte nutzte Lisa Kolb, setzte sich auf ihrer rechten Angriffsseite bis an die gegnerische Grundlinie durch und legte das Kunstleder clever in den Rückraum ab. Dort stand Alena Bienz, die problemlos zum 2:0 einschieben konnte (49.).
Nur wenige Minuten später stand es bereits 3:0 für den Sport-Club, der quasi durch eine Kopie des vorigen Treffers das Ergebnis nach oben schraubte: Dieses Mal setzte sich Aurélie Csillag über den linken Flügel bis zur Grundlinie durch und bediente die mitgelaufene Sophie Nachtigall (55.). Die SC-Dominanz im zweiten Durchgang machte sich nun auch auf der Ergebnistafel bemerkbar.
Doch auch der FC St. Gallen setzte immer wieder Akzente – und verkürzte nach 64 Minuten: Die Schweizerinnen kombinierten sich zu ungestört durchs Freiburger Mittelfeld und schickten mit einem guten Steilpass zwischen der Freiburger Verteidigung Lia Ammann in den Strafraum, die frei vor Rebecca Adamczyk auf 3:1 stellen durfte.
Fölmli mit dem Schlusspunkt
Kurz vor Abpfiff belohnten sich die SC-Frauen aber nochmals mit einem weiteren Treffer für viel Laufarbeit: Ein Eckball von Nicole Ojukwu landete bei Csillag, deren Kopfball noch auf der Torlinie verteidigt werden konnte. Beim wuchtigen Nachschuss von Svenja Fölmli war die Schweizer Abwehr aber chancenlos (78.). Das Tor zum 4:1 markierte zugleich den Endstand. „Im zweiten Durchgang ist es uns besser gelungen, unsere Spielidee auf den Platz zu bringen. Wir haben viele Bälle in die Zwischenräume gespielt und das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben“, zeigte sich Kapllani nach Abpfiff zufrieden.
„Ich glaube, wir alle sind nach dieser Woche ein bisschen müde. Es waren aber gute Tage in Österreich und ein gelungenes Trainingslager“, so der SC-Coach. „Wir hatten intensive Einheiten auf dem Platz und gute Events abseits vom Rasen. Ich persönlich habe in dieser Woche auch viel Neues gelernt.“
Am Sonntag geht es für den Sport-Club wieder zurück in die Heimat, ehe vor dem Bundesliga-Start noch zwei Testspiele gegen Eintracht Frankfurt (Samstag, 23. August, 14 Uhr) und den FCO Dijon (Samstag, 30. August, 15 Uhr) anstehen.
Der Sport-Club spielte mit: Dübel (46. Adamczyk) – Gudorf (46. Scherer), Sigurðardóttir (46. Maas), Stierli (46. Stegemann), Szenk (46. Schick) – Schneider (46. Kolb, 70. Simmen), Felde (46. Ojukwu), Egli (46. Nachtigall), Vobian (46. Bienz) – Birkholz (46. Fölmli), Blumenberg (46. Csillag)
Niklas Batsch
Foto: SC Freiburg