Die Bundesliga-Frauen des Sport-Club haben ihr erstes Heimspiel in der neuen Saison gegen den 1. FC Köln mit 1:0 (0:0) gewonnen. Das Siegtor erzielte Svenja Fölmli (70.) nach der Pause.
Vernachlässigt man das Wochenende, fand die Heimpremiere der SC-Frauen in der neuen Bundesligasaison am letzten Tag der Sommerferien statt. Ein schöner Abschluss vor allem für die jüngeren SC-Fans, die am frühen Freitagabend auch wieder zahlreich und lautstark auf den Tribünen des Dreisamstadions vertreten waren. Dort wurden die SC-Spielerinnen beim Einlaufen mit einer weiß-roten Luftschlauch-Choreografie und Konfettiregen begrüßt.
Nach dem Schlusspfiff gab es einen, wie SC-Trainer Edmond Kapllani sagte „zwar auch glücklichen Sieg“ zu feiern. „Aber wir wussten vor dem Spiel um die Stärken der Kölnerinnen und auch, dass es harte Arbeit wird. In der ersten Halbzeit haben wir sehr viele Bälle verloren. In der zweiten Hälfte hatten wir dann mehr Spielkontrolle und haben – sicher auch mit etwas Glück – das entscheidende Tor nach einem Standard erzielt.“
Drei Wechsel gegen die Rheinländerinnen
Beim Sport-Club fehlten krankheitsbedingt Ally Gudorf sowie Alina Axtmann (Reha nach Meniskusoperation) und Neuzugang Ingibjörg Sigurðardóttir. Die isländische Verteidigerin hatte im Saisonauftaktspiel beim SV Werder Bremen eine Rote Karte gesehen und erhielt ein Spiel Sperre. In der Startelf gab es gegenüber dem 1:1 an der Weser drei Veränderungen: Für Sigurðardóttir rückte Greta Stegemann in die Abwehrreihe, außerdem begannen Alena Bienz und Svenja Fölmli anstelle von Tessa Blumenberg und Lisa Kolb.
Kapllani hatte seine Anfangsformation erneut mit einer Mittelfeldraute vor der Viererabwehrkette und zwei Angreiferinnen formiert. In der Anfangsphase erarbeiteten sich zunächst die Gäste mehr Spielanteile, ohne dass daraus nennenswerte Chancen entstanden. Ein noch abgefälschter Schuss von Laura Feiersinger (11.) ging am Tor vorbei. Der Sport-Club fand nach einer Viertelstunde besser ins Spiel. Nach einer Balleroberung wurde der Vorstoß von Fölmli im Kölner Strafraum gestoppt.
Die SC-Frauen fanden trotzdem noch nicht den richtigen Zugriff auf die Rheinländerinnen, die zu weiteren Möglichkeiten kamen. Ein Schuss von Martyna Wiankowska ging am Tor vorbei. Ein Friestoß von Adriana Achcinska landete in den Armen von Laura Benkarth (24.). Erneut Achcinska traf einige Minuten später aus spitzem Winkel das Außennetz.
Wenig Zugriff in der ersten Halbzeit
Dem Sport-Club mangelte es noch an der Präsenz in den Zweikämpfen, der Intensität im eigenen Spiel und in der Vorwärtsbewegung. Die beste SC-Chance vor der Pause resultierte aus einem Freistoß von Selina Vobian. Den abgewehrten Ball köpfte Stegemann knapp am linken Pfosten vorbei (42.).
In der Halbzeitpause konnten zumindest diejenigen unter den 2.540 Zuschauerinnen und Zuschauern, die die Partie auf der Haupttribüne verfolgten, durch die rückwärtige Fensterfront einen Blick von oben auf die Umbaumaßnahmen am Dreisamstadion werfen, das in diesem Jahr seinen 70. Geburtstag feiert. Mit deren Abschluss werden Ende des kommenden Jahres auch die Juniorinnenteams des SC Freiburg dort ihre Heimat finden.
Personell unverändert startete der Sport-Club in die zweite Hälfte. Fölmli (49.) kam zu einer ersten guten Möglichkeit, doch FC-Torhüterin Lisa Schmitz lenkte den Schuss der Schweizerin zur Ecke. Der SC agierte jetzt druckvoller und erarbeitete sich deutlich mehr Spielkontrolle, auch wenn das Eckenverhältnis nach einer Stunde bei 1:7 lag. Die Kölnerinnen kamen durch Laura Donhauser (66.) zu einer weiteren Möglichkeit. Wild wurde es kurz darauf nach dem achten Eckball der Gäste, nach welchem gleich mehrere Schüsse der Rheinländerinnen geblockt und abgewehrt werden mussten, zweimal war dabei Benkarth zur Stelle.
Fölmli erzielt per Kopf das Siegtor
Doch schließlich folgte der erste Heimjubel der Saison. Nach einem Freistoß von Vobian aus dem Halbfeld köpfte Fölmli (70.) zur Führung ein. Die eingewechselte Lisa Kolb verpasste kurz darauf aus der Distanz knapp das zweite Tor (72.). Ebenso wie mit einem Schuss wenige Minuten später, der über die Latte strich.
Die SC-Frauen führten mittlerweile aufgrund des deutlich gesteigerten Aufwands und Einsatzes verdient. Allerdings blieb das Spiel auch in der Schlussphase eng. Ausgleichschancen ließ der stabile Freiburger Defensivverbund aber nicht mehr zu. Die letzte Möglichkeit auf ein weiteres Tor besaß in der Nachspielzeit die eingewechselte Maj Schneider, deren Schuss auf Zuspiel der ebenfalls in die Partie gekommenen Aurélie Csillag geblockt wurde.
Nächstes Heimspiel in einer Woche
„Ich bin natürlich glücklich, freue mich vor allem aber für die Mannschaft“, sagte Edmond Kapllani nach seinem ersten Sieg als Trainer in der Frauen-Bundesliga. „Und ich hoffe, dass uns dieser Erfolg auch einen Push für die nächsten Wochen gibt.“
So begann die neue Spielzeit im Dreisamstadion wie die vergangene gegen Werder Bremen geendet hatte: mit einem Heimerfolg und der anschließenden Drei-Punkte-Feier mit den Fans. Wer von diesen am Montag wieder die Schule besuchen muss, kann sich zumindest schon auf das Ende der ersten Woche nach den Ferien freuen: In einer Woche folgt für die SC-Frauen bereits das nächste Heimspiel. Dann ist am Freitag, den 19. September und erneut um 18.30 Uhr der Aufsteiger Hamburger SV im Dreisamstadion zu Gast.
Dirk Rohde
Foto: Achim Keller
SC Freiburg: Benkarth – Szenk, Stegemann, Stierli, Karl – Bienz (63. Kolb), Felde, Nachtigall (75. Schneider), Vobian (87. Ojukwu) – Birkholz (87. Csillag), Fölmli (75. Blumenberg) | |
Trainer: Edmond Kapllani | |
Bank: Adamczyk (Tor), Maas, Scherer, Egli | |
1. FC Köln: Schmitz – Imping (83. Matysik), Hegering, Agrez, Jessen (83. Schiffarth) – Feiersinger, Vogt – Winakowska,Achcinska (73. Leimenstoll), Donhauser – Zawistowska (61. Andrade) | |
Trainerin: Britta Carlson | |
Bank: Fuchs (Tor), Bohnen, Touon, Elsen | |
Tore: 1:0 Fölmli (70.) | |
Gelbe Karten: Fölmli, Felde – Vogt, Imping, Hegering | |
Gelb-Rote Karten: | |
Rote Karten: | |
Schiedsrichter: Julia Boike (Altenstadt) | |
Zuschauer/innen: 2.540 |