Die Bundesliga-Frauen des Sport-Club unterliegen bei der TSG Hoffenheim mit 1:2 (0:1). Den zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer für die Freiburgerinnen erzielte Luca Birkholz.
Nach Schlusspfiff im Kraichgau hingen die Köpfe der Freiburgerinnen ähnlich tief wie der Nebel über dem Dietmar-Hopp-Stadion: Nach den Niederlagen in Nürnberg und gegen Leipzig folgte unter der Woche ein 1:2 bei der nordbadischen Konkurrenz. „Wir sind motiviert nach Hoffenheim gefahren und wollten besser auftreten als zuletzt gegen Leipzig“, sagte Edmond Kapllani nach Spielende. „Wir haben viel investiert, aber das Spielglück nicht auf unsere Seite gezogen“, so der SC-Coach nach der mittlerweile dritten Niederlage in Folge.
Rückstand nach zehn Sekunden
Im Vergleich zum ersten Spiel der Englischen Woche rotierte Kapllani drei Mal in seiner Startformation: Nicole Ojukwu, Lisa Kolb und Sophie Nachtigall rückten in die erste Elf. Dafür nahmen Maj Schneider, Selina Vobian und Alena Bienz zunächst auf der Bank Platz – und sahen dort einen rabenschwarzen Start ihrer Mitspielerinnen: Zehn Sekunden waren von der Uhr, da stand es bereits 1:0 für die Gastgeberinnen. Nach eigenem Anstoß landete ein unpräziser Pass von Greta Stegemann in den Füßen der TSG, die durch Valesca Ampoorter nicht lange fackelte und aus der Distanz auf das SC-Tor draufhielt. Den weiten Ball konnte SC-Keeperin Laura Benkarth von der Querlatte abprallend nur noch ins eigene Tor lenken (1.).
„Wir bekommen sofort ein ärgerliches Gegentor, das uns natürlich absolut nicht in die Karten spielt“, sagt Kapllani, der in der Folge erst einmal einen verunsicherten Sport-Club erlebt. Viel zu viele Ballverluste und Ungenauigkeiten im eigenen Passspiel erschwerte das Leben der Freiburgerinnen, die aber vereinzelt immer wieder über lange Bälle vor das TSG-Tor kommen konnten: Den ersten erlief Luca Birkholz nach neun Minuten, ihr Torschuss Richtung kurzes Eck wurde aber von TSG-Torfrau Laura Dick zur Ecke geklärt.
SC findet zurück, Csillag verpasst Ausgleich
Ähnliches Szenario nur Minuten später: Dieses Mal lief Aurélie Csillag auf das TSG-Tor zu, verzog aber aus zwölf Metern (12.). Eine Viertelstunde später bemühte der Sport-Club das Stilmittel „langer Ball“ ein weiteres Mal, die TSG-Abwehr ließ erneut Csillag laufen – und die scheiterte wiederholt in letzter Instanz an Dick (29.). Und noch ein viertes Mal sollten die SC-Frauen jenen Spielzug unvollendet lassen: Nach 31 Minuten verpasste erneut Csillag den Ausgleichstreffer in einem insgesamt eher mäßigen Flutlichtspiel.
So lautete das Fazit nach dem ersten Durchgang: Die Gastgeberinnen aus Nordbaden erspielten sich zwar mehr Ballbesitzanteile und kontrollierten die Partie weitestgehend, zu gefährlichen Abschlüssen fand die TSG jedoch nicht. Die besseren Chancen verzeichnete hingegen der SC, der sich nach dem frühen Schockmoment engagiert zurückspielte, aber viel zu wenig aus den vereinzelten Toraktionen kreierte.
Birkholz trifft, TSG erhöht per Strafstoß
Direkt nach Wiederanpfiff prüfte Féli Delacauw die Freiburger Hintermannschaft (46.), ehe die eingewechselte Jill Janssens knapp über das SC-Tor verzog (61.). Nur eine Minute später war es erneut Janssens, die gefährlich vor das Freiburger Gehäuse kam – Benkarth war dieses Mal zur Stelle und parierte stark (62.).
Mitten in die Hoffenheimer Drangphase traf dann der Sport-Club – zu diesem Zeitpunkt etwas überraschend – zum Ausgleich: Nicole Ojukwu bediente Luca Birkholz im Strafraum, die das Kunstleder mit der nötigen Überzeugung über die Linie drückte (66.). Doch das 1:1 pushte die Freiburgerinnen nur für wenige Minuten: Fast im Gegenzug hatte Janssens den erneuten Hoffenheimer Führungstreffer auf dem Fuß, den Benkarth im letzten Moment entschärfen konnte (68.), weitere zwei Minuten später war dann die Freiburger Schlussfrau machtlos. Nach einem Eckball zeigte Schiedsrichterin Angelika Söder auf den Punkt: Die Unparteiische wertete einen Zweikampf von Aurélie Csillag als strafbar – eine eher kleinliche Entscheidung, die die TSG aber dankbar annahm und durch Marie Steiner per Elfmeter wieder in Führung ging (70.).
Kein Spielglück in der Schlussphase
In der Schlussphase, in der Mia-Lena Maas zu ihrem Bundesliga-Debüt kam, warf der Sport-Club nochmal alles nach vorne, kam aber kein zweites Mal zum Ausgleich. „Das Engagement und die Chancen waren da, dennoch fehlt momentan die letzte Überzeugung, in so ein Spiel wieder zurückzukommen und es mit aller Macht gewinnen zu wollen“, so Kapllani nach Abpfiff. „Am Ende ist es wieder eine vermeidbare Niederlage – und das ärgert mich am meisten.“
Lange Aufarbeitungszeit haben Kapllani und seine Freiburgerinnen nicht: Bereits am Montag wartet das nächste Heimspiel auf die SC-Frauen, die nun auf Platz sieben rangieren. Zum Abschluss der Englischen Woche ist Bayer Leverkusen im Dreisamstadion zu Gast. Anpfiff gegen den Tabellendritten ist um 18 Uhr.
Niklas Batsch
Foto: Silas Schüller / DeFodi Images
| Aufstellung TSG Hoffenheim: Dick – Gloning (86. Bitzer), Diehm, Douma, Rankin – Sinka (46. Janssens), Grimm (70. Röder), Harsch, Steiner (90. Alp) – Delacauw, Ampoorter | |
| Trainer: Theodoros Dedes | |
| Bank: Schmid (Tor), Sahiti, Vohringer, Wilschek | |
| Aufstellung SC Freiburg: Benkarth – Szenk (79. Blumenberg), Stegemann, Sigurðardóttir (79. Maas), Karl – Felde (66. Schneider), Ojukwu – Kolb, Nachtigall (66. Vobian), Csillag – Birkholz (66. Egli) | |
| Trainer: Edmond Kapllani | |
| Bank: Adamczyk (Tor), Bienz, Fölmli, Scherer | |
| Tore: 1:0 Benkarth (ET, 1.), 1:1 Birkholz (66.), 2:1 Steiner (FE, 70.) | |
| Gelbe Karten: Ampoorter / – | |
| Gelb-Rote Karten: – | |
| Rote Karten: – | |
| Schiedsrichterin: Angelika Söder | |
| Zuschauer/innen: 694 |