Fünfter in der Bundesliga-Tabelle, 38 Punkte – die SC-Frauen können auf eine erfolgreiche Spielzeit 2024/25 zurückblicken.
Der Start in die Saison 2024/25 war alles andere als einfach: Sowohl innerhalb der Mannschaft als auch innerhalb des Trainerteams gab es einen größeren personellen Umbruch. Trainerin Theresa Merk verabschiedete sich mit der Geburt ihrer Tochter in Elternzeit, Co-Trainer Nico Schneck übernahm interimsweise für die Hinrunde.
„Mit 38 Punkten und dem fünften Tabellenplatz sind wir sehr zufrieden. Wenn wir auf die gesamte Saison schauen, spiegelt dieses Ergebnis unsere Leistung gut wider“, bilanziert Birgit Bauer-Schick, SC-Bereichsleiterin für den Frauen- und Mädchenfußball. „Mit ein bisschen mehr Spielglück wäre sogar der eine oder andere Punkt mehr noch drin gewesen. Dennoch haben wir das geschafft, was wir uns vorgenommen haben: Eine stabile Saison mit konstanten Leistungen zu spielen."
Start mit vielen Unwägbarkeiten
Lange brauchten die Freiburgerinnen nicht, um sich in der neuen Konstellation einzuspielen. Besonderheiten bot die Frühphase der Liga aber allemal: Am ersten Spieltag unterlagen die SC-Frauen mit 2:3 der Werkself aus Leverkusen. Die Partie wurde bekanntermaßen im Nachhinein annulliert, das Wiederholungsspiel (1:2) aber erst im Januar 2025 ausgetragen.
Es folgte ein ungeschlagener September mit dem Pokal-Sieg in Nürnberg (2:1) und Erfolgen in Hoffenheim (3:2) und Köln (2:0) sowie einem Remis gegen Jena (1:1). Während Selina Vobian ihren Bundesliga-Premierentreffer erzielen durfte, kehrten nach und nach die U20-Nationalspielerinnen zurück, die noch bis Mitte des Monats die Weltmeisterschaft in Kolumbien bestritten.
Im Herbst folgten Heimsiege gegen Potsdam (3:0), Leipzig (4:1) und Essen (1:0) sowie Auswärtsniederlagen in Frankfurt (0:6) und Wolfsburg (0:3). Gleich zwei Mal trat man zu Hause gegen den FC Bayern an – und konnte dem Deutschen Meister in der Liga ein 2:2 abringen und musste sich im Pokal-Achtelfinale nur knapp geschlagen geben (1:2). Auf einen 3:0-Sieg in Bremen und eine 0:2-Niederlage in Leverkusen folgte die Winterpause – und die Rückkehr von Theresa Merk.
Positiv-Serie nach Anlaufschwierigkeiten
Zum Jahresbeginn unterlagen die SC-Frauen zunächst noch im Wiederholungsspiel gegen Leverkusen (1:2) und gegen Hoffenheim (0:3), ehe man sich im Frühjahr in einen regelrechten Rausch spielte: 2:0 gegen Köln, 2:0 in Jena, 1:0 in Potsdam, 3:2 gegen Frankfurt, 1:1 in Leipzig und 1:1 gegen Wolfsburg. Erst der FC Bayern (1:3) stoppte die Ungeschlagen-Serie von sechs Spielen in Folge. „Eines meiner Highlights war natürlich das Heimspiel gegen Frankfurt. Die Partie noch in der Nachspielzeit zu drehen, ist immer besonders“, sagt Bauer-Schick zum vermutlich außergewöhnlichsten dieser Spiele. „Mich persönlich freut es, dass in diesem Fall unsere jungen Einwechselspielerinnen den Unterschied ausgemacht haben. Das spricht wieder einmal für unseren Weg und das Vertrauen, das wir den Spielerinnen mitgeben."
Apropos Vertrauen: Mit Nora Scherer und Rebecca Adamczyk debütierten in dieser Saison zwei Spielerinnen aus dem eigenen Nachwuchs. Julia Stierli und Nicole Ojukwu gaben ebenfalls ihre Bundesliga-Premieren. Auch Tessa Blumenberg und Maj Schneider, die bereits in der Vorsaison ihr Debüt feiern durften, zahlten mit jeweils ihren ersten beiden Bundesliga-Treffern den Vertrauensvorschuss zurück.
Emotionaler Abschluss
Zum Saisonende trennten sich die SC-Frauen bei der SGS Essen torlos, ehe man im letzten Heimspiel Werder Bremen mit 3:2 besiegen konnte. „Der Saisonabschluss war sehr emotional. Wir mussten viele Spielerinnen verabschieden, die den SC in den vergangenen Jahren mitgeprägt haben“, sagt Bauer-Schick. Lena Nuding und Hasret Kayikci, die nach ihrem Kreuzbandriss noch einmal für elf Minuten ihr Comeback geben durfte, wurden mit Standing Ovations in den Fußball-Ruhestand verabschiedet – beide haben ihre aktiven Karrieren beendet.
Über 6.000 Fans haben sich diesen Moment nicht entgehen lassen. Über die gesamte Saison hin verzeichneten die SC-Frauen 42.230 Zuschauer/innen im Dreisamstadion, was einem Schnitt von 3.248 Fans pro Spiel entspricht. „Wir haben die gesamte Saison über großartigen Support erhalten. Das zeigt, dass wir voll angekommen sind und der Frauenfußball auf immer mehr Begeisterung stößt. Diesen Weg wollen wir in der Zukunft fortsetzen“, sagt Bauer-Schick.
Bis Anfang Juli laden Mannschaft und Trainerteam ihre Akkus für die kommende Saison wieder auf. Auch dann erwartet die SC-Frauen ein personeller Umbruch. Neben Merk haben neun Spielerinnen den Verein verlassen. „Am Ende der Saison bin ich standesgemäß froh, dass Sommerpause ist. Auch dieses Jahr war wieder einmal herausfordernd – dennoch haben wir es gemeinsam wirklich toll hinbekommen“, so Bauer-Schick. „Für ein paar Wochen runterzufahren, durchzuatmen und Kraft für die nächste Spielzeit zu sammeln, ist jetzt aber für alle wichtig."
Niklas Batsch
Foto: Achim Keller