Die Frauen des Sport-Club haben am 21. Spieltag der Google Pixel Frauen-Bundesliga in ihrem letzten Auswärtsspiel dieser Saison 0:0 bei der SGS Essen gespielt.
Die letzte Auswärtsreise der Saison hatte für die SC-Frauen bereits gestern begonnen. Nach der 1:3-Niederlage beim FC Bayern München am vergangenen Sonntag, die den Münchnerinnen den dritten deutschen Meistertitel in Folge brachte, verfolgte das Freiburger Team am Donnerstag zunächst das DFB-Pokalfinale im ausverkauften Kölner Rhein-Energie-Stadion. Auch dort traten die Bayern-Frauen an, diesmal gegen den letzten SC-Saisongegner SV Werder Bremen, sicherten sich mit dem Pokalsieg den nächsten Titel – und erstmals in ihrer Vereinsgeschichte das Double.
Vergleichbar Historisches war bisher zwar weder dem SC Freiburg noch der SGS Essen gelungen, dafür standen sowohl die Essenerinnen (2014 und 2020), als auch der Sport-Club (2019 und 2023) bereits zweimal im Pokalendspiel. In der Bundesliga hatte Essen am vergangenen Spieltag einen 3:0-Sieg bei RB Leipzig feiern können und erwartete die fünftplatzierten SC-Frauen als Tabellenneunter. Nach dem Freiburger 1:0-Sieg in der Hinrunde endete das 40. Bundesligaduell zwischen beiden Vereinen diesmal ohne Tore und Siegerinnen.
„Wir sind nicht gut in die erste Hälfte reingestartet, hatten zu wenig Intensität und Power in unseren Aktionen. Auch wenn wir selbst in Ballbesitz waren, haben wir oft zu lange gebraucht. Wir hätten klarer und einfacher spielen müssen“, sagte SC-Trainerin Theresa Merk. „In der zweiten Halbzeit hatten wir eine deutlich bessere Energie, sind aber immer wieder zu hektisch gewesen und haben die Bälle nach vorne nicht so gut vorbereitet. Hinten raus haben wir noch mal eine Drangphase, in der wir sicher noch ein Tor machen können.“
Steuerwald, Schneider und Egli starten
Im Stadion an der Hafenstraße veränderte Theresa Merk ihre Anfangsformation auf drei Positionen. Samantha Steuerwald, Maj Schneider und Leela Egli begannen anstelle von Julia Stierli, Annabel Schasching und Selina Vobian, die alle drei zunächst auf der Bank saßen. Genauso wie erstmals nach ihrer Hüftoperation wieder Eileen Campbell, die bereits am vergangenen Wochenende Spielpraxis bei den U20-Frauen des Sport-Club gesammelt hatte.
Nicht dabei sein konnten weiterhin Kapitänin Hasret Kayikci (Aufbautraining nach Kreuzbandriss), Tessa Blumenberg (Aufbautraining nach Adduktorenproblemen), Lisa Kolb, Greta Stegemann (beide Sprunggelenksverletzung) sowie Torhüterin Rebecca Adamczyk (Muskelverletzung).
SC mit Vorteilen vor der Pause
Die SC-Frauen waren von Beginn an spielbstimmend in einer Partie, die zunächst nur wenige Abschlüsse zu bieten hatte. Einen ersten Torschuss von Lili Purtscheller (10.) parierte SC-Torhüterin Rafaela Borggräfe mit einer Fußabwehr. Einige Minuten später ging auf der anderen Seite ein Kopfball von Svenja Fölmli am Tor vorbei. Deutlich gefährlicher geriet in der 24. Minute ein Angriff, den Egli mit einer Direktabnahme abschloss. Die Parade von Essens Torfrau Aline Allmann wurde allerdings unmittelbar darauf von einem Abseitspfiff umrahmt. Anders war dies nach einem Distanzschuss von Lisa Karl im Anschluss an eine Ecke, den Allmann gerade noch über die Latte lenken konnte (28.).
Der Sport-Club, der den Druck erhöht hatte, blieb auch bei Standardsituationen gefährlich. Einen Freistoß von Nicole Ojukwu blockte Verteidigerin Lena Ostermeier vor der Torlinie noch ab. Auch die Essenerinnen versuchten Akzente nach vorne zu setzen, konnten sich aber nur selten aus dem Freiburger Pressing befreien. Und als Annlena Rieke kurz vor der Pause nach einem Konter zum Abschluss kam, blockte Steuerwald den Ball in die Arme von Borggräfe ab.
Pech bei Lattentreffer von Vobian
Die zweite Halbzeit begann nach einem doppelten Doppelwechsel. Beim Sport-Club waren Annabel Schasching für Schneider und Annie Karich für Ojukwu in die Partie gekommen. Bei den Gastgeberinnen stand Ramona Maier neu auf dem Feld. Die Angreiferin scheiterte nach einer Balleroberung bei der ersten Möglichkeit im zweiten Durchgang an Borggräfe (54.). Im Gegenzug war dann Allmann einen Schritt vor Schasching am Ball.
Auch die zweite neu gekommene Essenerin sorgte nach einer guten Stunde für einen Gefahrenmoment. Den Distanzschuss von Natasha Kowalski (62.) lenkte Borggräfe aber noch zur Ecke. Noch knapper verfehlte die kurz zuvor ebenso eingewechselte Selina Vobian den Führungstreffer. Ihr Schuss aus 22 Metern landete an der Querlatte (65.).
Die Begegnung blieb weiterhin offen, intensiv und lebendig. Insgesamt verzeichnete der Sport-Club Chancenvorteile, doch auch die Essenerinnen hatten nach der Pause mehr Torgefahr entwickeln können. Die letzte Konsequenz im Abschluss konnten jedoch auch in der Schlussphase beide Mannschaften nicht mehr finden, obwohl die SC-Frauen noch einmal vehement drängten.
Der Sport-Club beendete seine letzte Saisonreise somit mit einem Auswärtszähler und steht nun bei insgesamt 35 Punkten. „Am Ende geht das 0:0 in Ordnung. Aufgrund der ersten Halbzeit müssen wir in der kommenden Woche aber noch mal eine deutliche Steigerung hinlegen“, sagte Theresa Merk.
Zum Abschluss der Spielzeit 2024/25 erwartet der SC Freiburg im Dreisamstadion am Sonntag in einer Woche (11. Mai, 14 Uhr) die DFB-Pokalfinalistinnen des SV Werder Bremen. Für Merk ist es nach drei Jahren auch das letzte Spiel als SC-Trainerin.
Dirk Rohde
Foto: Marco Steinbrenner / DeFodi Images
SGS Essen: Allmann – Sterner, Meißner, Ostermeier, Flach – Platner (79. Pfluger), Rieke – Terlinden (79. Joester), Fürst (46. Kowalski), Purcheller (62. Elmazi) – Potsi (46. Maier) | |
Trainer: Markus Högner | |
Bank: Sindermann (Tor), Ter Horst, Berentzen, Pucks | |
SC Freiburg: Borggräfe – Szenk (64. Gudorf), Axtmann, Steuerwald, Karl – Ojukwu (46. Karich), Felde – Egli (64. Vobian), Schneider (46. Schasching), Zicai – Fölmli (82. Stierli) | |
Trainerin: Theresa Merk | |
Bank: Kasssen (Tor), Nuding (Tor), Campbell | |
Tore: – | |
Gelbe Karten: – | |
Gelb-Rote Karten: – | |
Rote Karten: – | |
Schiedsrichterin: Kathrin Heimann (Gladbeck) | |
Zuschauer/innen: 2.224 |